10. Kapitel

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"I can't tell you what it really is
I can only tell you what it feels like"
Love the way you lie- Rihanna

Der nächste Tag war ein regnerischer Samstag, so dass Gwendolyn den Tag lesend und mit ihren Freundinnen redend im Bett verbrachte.
Sie gingen nicht mal zu den Mahlzeiten sondern aßen einfach Süßigkeiten.

Als es dann langsam Abend wurde, machte sich Gwendolyn auf den Weg nach draußen für einen Spaziergang.
Es war nicht mehr bewölkt und der dunkle Himmel war mit leuchtenden Sternen übersät.
Das einzige Geräusch in den Korridoren waren ihre Schritte, nicht mal irgendwelchen Haustieren begegnete Gwendolyn.
Sie nahm eine Abkürzung durch einen Wandteppich, die ihr James einmal im zweiten Schuljahr gezeigt hatte und bald stand sie in der Eingangshalle. Sie ging durch die hohen, schweren Eichentüren und spazierte dann langsam zum Schwarzen See.
Ein paar Grillen zirpten und aus dem Wald drangen einige Geräusche, aber sonst war es still.
Gwendolyn betrachtete den See, in dem sich der Himmel spiegelte und ab und an sah sie eine Tentakelspitze des Riesenkrakens an der Wasseroberfläche.

Auf einmal hörte sie Schritte hinter sich. "Die andere sagten, dass Du spazieren bist. Und irgendwie ahnte ich, dass Du hier sitzt", sagte Sirius, der hinter ihr stand. Er setzte sich einfach neben sie ans Ufer.
"Woran denkst Du?", fragte er sie.
"An die Zukunft", antwortete Gwendolyn ohne den Blick vom Wasser zu nehmen.
"In gut zwei Jahren bin ich mit der Schule fertig. Und dann werde ich Lucius heiraten, der eigentlich Narzissa liebt, und muss vielleicht eine Todessesserin werden"
"Gwenny, Du hast eine Wahl...", begann er, doch sie unterbrach ihn:"Nein, die habe ich nicht! Weigere ich mich oder tue etwas, was dem dunklen Lord nicht passt, passiert den Leuten, die mir etwas bedeuten etwas!"
Statt einer Antwort griff er nach ihrer Hand und drückte sie.
"Das ist nicht fair...", flüsterte sie tonlos und mit Tränen in den Augen.
"Fair ist das Leben niemals", antwortete Sirius leise.
"Und leicht ist das Leben auch nicht. Aber Du hast Freunde, die dich lieben und denen Du wichtig bist. Und mit ihnen scheint das Leben ein kleines bisschen leichter."
Darauf antwortete sie nichts.

Eine Weile saßen die beiden mit verschränkten Händen am See.

"Was hältst du davon wenn wir uns aus der Küche eine heiße Schokolade holen?", unterbrach Sirius die Stille.
"Ich glaube, dass ist die erste gute Idee, die du jemals hattest", lachte Gwendolyn.
"Haha sehr witzig Cartier"
Hand in Hand machten sie sich auf den Rückweg zum Schloss.
Möglichst leise schoben sie die Eichentüren auf und traten in die vollkommen stille Eingangshalle.
Auf Zehenspitzen tapsten sie zur Küche und obwohl es bereits sehr spät war, arbeiteten die Hauselfen noch.
Als eine von ihnen Sirius erblickte, eilte sie gleich zu ihm: " Guten Abend Mr. Black und Miss Cartier! Was kann Tinki für Sie tun?"
"Können wir zwei Tassen heiße Schokolade haben?"
"Gern!", rief sie und eilte davon.
"Irgendwie sind sie ja schon niedlich", sagte Gwendolyn und betrachtete die kleinen Wesen um sich herum.
"Wenn unsere zu alt werden, werden sie geköpft und an die Wand gehängt", erwiderte Sirius und klaute sich einen Keks aus einem Korb, den eine Elfe gerade an ihnen vorbei trug.
Doch bevor Gwendolyn etwas antworten konnte, stand Tinki wieder vor ihnen und brachte ihnen die heiße Schokolade.
Sie verabschiedeten sich und gingen die Treppen hoch, stets darauf achtend nichts zu verschütten, bis sie sich im Gemeinschaftsraum auf das bequemste Sofa vor dem Kamin niederließen.
"Was willst du eigentlich mal werden? Also von Beruf?", fragte Sirius sie dann.
"Du meinst wenn ich nicht Todesserin und Ehefrau werden müsste? Dann würde ich gerne Auror werden", antwortete sie. "Und Du?"
"Ich auch. Ich möchte dazu beitragen, dass die Welt ein besserer Ort wird."
Sie redeten bis sie beide ihre heiße Schokolade ausgetrunken hatten und beschlossen dann ins Bett zu gehen.
"Gute Nacht Gwenny"
"Gute Nacht", sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und lief die Treppen zu ihrem Schlafsaal hoch.

Am nächsten Morgen wurde sie von Lily geweckt, die ihr eines ihrer Kissen ins Gesicht schmiss.
"Guten Morgen Junge Dame. Wo waren Sie denn gestern so lange?"
"Lily lass mich schlafen", murmelte Gwendolyn und vergrub ihr Gesicht in ihrem Kopfkissen.
"Erst wenn du mir sagst wo du warst"
"Mit Sirius am See"
Jetzt wurden auch die anderen hellhörig und setzten sich zu ihr aufs Bett.
"Und was habt ihr gemacht?", fragte Lily neugierig.
"Lilyyyyy!", jammerte Gwendolyn," wir haben geredet und danach noch eine heiße Schokolade getrunken"
"Gwennylein hatte ein Date!", lachte Emilia und wuschelte ihrer besten Freundin durchs Haar.
Seufzend drehte sich Gwendolyn um. Das mit dem weiter schlafen konnte sie vergessen.
"Nein hatte ich nicht. Es war nichts besonderes"
Den ganzen Morgen lang redeten die Mädchen noch darüber und hörten erst auf als sie beim Frühstück mit den anderen saßen.

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Hallo!

Ich möchte mich herzlich für über 300 Reads bedanken! Es ist so krass, ich hätte nie gedacht, dass meine Geschichte so viele Leute lesen:)

Ich werde jetzt wahrscheinlich einmal in der Woche ein neues Kapitel hochladen, da ich momentan nicht so viel Zeit zum Schreiben habe.:)

Liebe Grüße und noch einen schönen Tag!

Eure
xrosenstrauchx

Sturmgrau |Sirius Black|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt