Als Sherlock nach Hause kam, schlief Sutton bereits, obwohl es erst kurz nach zehn war. Sie war auf dem Sofa eingeschlafen. Als Molly ihn erblickte stand sie schnell auf und strich sich einmal durch ihr Haar. "Ich glaube der Film war ihr zu...offenkundig.", flüsterte sie. "Gut möglich. Wobei - sie ist schon früher oft auch dem Sofa eingeschlafen.", antwortete Sherlock leise. "Danke Molly. Sie haben mir sehr geholfen.", Molly lächelte und wurde rot. "Gern geschehen. Es war ein schöner Abend, wenn auch etwas merkwürdig. Habt ihr erledigt, was ihr wolltet?", fragte sie. Sherlock nickte. "Gute Nacht, Molly Hooper.", ein weiteres Lächeln huschte über Molly's Gesicht, bevor sie verschwand. Sherlock hob Sutton behutsam hoch und trug sie in das Bett, bevor er ebenfalls früh ins Bett ging.
Er wurde durch das Klingeln seines Telefons geweckt. Schnell, um Sutton nicht zu wecken, aber dennoch schlaftrunken hob er ab und ging aus dem Raum. "Wer ist da?", fragte er genervt. "Lestrade. Es gab in der Nacht ein Todesopfer. Vielleicht Moriarty...", Sherlock schreckte bei diesem Namen auf und war schlagartig wach. "Bitte was?", "Sie haben richtig gehört. Es wäre wichtig ihn möglichst bald zu stoppen, falls er dahinter steckt.", entgegnete Lestrade. "Ich sage John Bescheid. Ach, Lestrade...Wie spät ist es überhaupt? Ich musste schnell aus dem Raum, meine Schwester...", "Zehn Uhr morgens. Ich dachte, ich lasse sie mal ausschlafen. Also kommen sie zur Leiche?", "Natürlich, wohin denn sonst?", sagte Sherlock und legte auf. Er hinterließ Sutton eine kurze Notiz und schrieb John eine SMS, während er aus dem Haus ging.
Nur kurze Zeit später kam Sherlock mit einem noch ziemlich müden John am Tatort an. "Sie sehen müde aus, John.", sagte Donovan, als sie ihnen entgegen kam. "Ein Wunder, dass er überhaupt wach ist. Gut das ich Wiggins habe.", entgegnete Sherlock. "Anstatt einfach anzurufen.", sagte John. "Ich will es mir gar nicht vorstellen.", sagte Donovan, als sie die Beiden zur Leiche führte. Lestrade kam dazu. "Erika Stone, ca. 27 Jahre alt. ", leitete Lestrade Sherlock ein, welcher sich hinkniete und ein paar Minuten die Leiche scheinbar einfach anstarrte, ein paar Taschen öffnete und an der Leiche roch. "Sie war kurz vor ihrem Tod im Tierpark.", sagte er. "Wie bitte?", "Das ist offenkundig. An dem Schlamm kann man gut erkennen, dass sie wahrscheinlich nur in der Gegend unterwegs war, da es fast nur hier geregnet hat. Sie hat keine Flug- oder Bahntickets bei sich, war also in letzter Zeit nicht außerhalb. Kein Wunder, sie hat nicht viel Geld. Ein Kind, ich vermute eine Tochter, lebt bei dem Exfreund - nein, Moment, Exmann. Ihre Hand riecht nach dem Futter im Tierpark. Dieses gibt es zwar auch in diversen Supermärkten, allerdings findet man Speichelspuren an ihrer Hand. Da sie das Futter wohl kaum selbst abgeleckt hat, schließe ich daraus, dass sie kurz zuvor Tiere gefüttert hat. An ihrem Shirt ist ein kleiner Ketchup-Fleck, ich tippe auf eine kleine Portion Pommes. Danach ging sie nach Hause und wechselte die Schuhe. Woher weißt du das, Sherlock? Sie trägt komplett weiße Schuhe, an der Hose ist jedoch Schlamm. Demnach müssten die Schuhe ebenfalls dreckig sein, sind es aber nicht, also: sie hat sie gewechselt. Daher wissen wir, dass sie erst hier starb, die Frage ist: Warum? Suchen sie nach einem Zusammenhang zwischen ihr und Moriarty, ich gehe wieder. Sutton wartet.", er wollte gehen, doch Donovan hielt ihn auf. "Eine Tochter?", "Ja natürlich. Wer hat ein Foto von sich, mit einen fremden Kind als Handy-Sperrbildschirm?", Sherlock riss sich los und verließ das Haus. John lief ihm hinterher und stieg noch gerade so ins Taxi.
Sutton saß im Wohnzimmer und übte wieder einmal Schach. Sherlock warf John einen eindeutigen Blick zu und dieser ließ die Geschwister allein. "Sutton, ich...ich muss dir etwas gestehen. Diese Gefahr von der alle immer sprechen, wegen der ich keinen Kontakt zu dir gesucht habe, geht fast ausschließlich von einem Mann aus: James Moriarty. Einer der gefährlichsten Menschen, denen ich je begegnet bin. Mycroft hat dir seine Existenz verheimlicht, allerdings brachte Moriarty sich an dem Tag um, an dem ich...gestorben bin. Scheinbar hat auch er seinen Tod nur vorgetäuscht - denn er ist zurück. Du musst wissen, dir das zu erklären fällt mir sehr schwer, da ich dich lieber von all dem fernhalten würde. Du erinnerst dich an den Mann aus dem Video? Das ist er. Wir glauben, dass er uns beobachtet - deshalb ist es wichtig, es ist mir wichtig, dass du hier in der Wohnung bleibst. Das verstehst du doch?", Sherlock verschwieg seiner Schwester bewusst, dass vor allem sie in Gefahr war. "Der Mann in dem Video soll einer der gefährlichsten Menschen sein, die du kennst? Okay, das will was heißen. Aber Sherlock..."; sie sah ihrem Bruder in die Augen. "Er ist schon irgendwie...heiß.", Sherlock stöhnte auf. "Das ist nicht dein Ernst, oder?", fragte er fassunglos, woraufhin Sutton nur grinste. "Och, schon irgendwie, doch.", die Beiden hatten nicht bemerkt, dass John inzwischen wieder im Raum war. "Was wundert dich das, Sherlock? Du hattest doch auch eine...Vorliebe für Irene Adler.", Sherlock warf John einen vernichtenden Blick zu, doch es war zu spät. "Mein Bruder? Eine...Vorliebe?", Sutton lachte auf. "Das war keine Vorliebe. Sie war nur faszinierend, in der Art wie sie dachte. John, du weißt doch, ich bin mit meiner Arbeit verheiratet.", "Ja klar.", sagte John und Sutton grinste. "Sei nicht eifersüchtig, John.", sagte sie und John wollte schon etwas erwidern, doch er gab auf. Es war einfach hoffnungslos. "Jedenfalls müssen wir uns um diesen Vorfall kümmern. Versprichst du mir, dass du hier bleibst und nichts anstellst?", Sherlock sah erwartend zu Sutton. "Ich verspreche es.".
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Sorry für die Verspätung! Ich war lange unterwegs, noch einmal die letzte Ferienwoche genießen! Viel Spaß beim lesen,
S.
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Crime in Progress
FanfictionSherlock Holmes und John Watson sind zurück. Doch Mycroft wirft sie aus der Bahn: Er hat jemandem ein Versprechen gegeben und dieser Jemand lässt sich nichts sagen.Nicht nur Sherlock, John und dieser Jemand sind zurück, auch Moriarty lässt nicht wei...