25.

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Sie bemerkt mich immer noch nicht.
"Guten Morgen." Sagte ich und bleib im Türrahmen stehen. Sie erschrak und drehte sich zu mir. Sofort machte sie die Musik aus.
"Wie lange stehst du da schon?" Fragte sie panisch.
"Ich bin gerade erst gekommen. Du hast eine bezaubernde Stimme." Sagte ich und blieb lässig im Rahmen stehe.
"Na ja...äh...ich. Danke." Sie strich sich eine Haarsträhne aus ihr ne wunderschönen Gesicht.
"Hast du Hunger?" Fragte ich nach kurzer Stille.
"Äh ja. Ich habe einen Bären Hunger." Sagte sie und kam auf mich zu. Sie stand sehr nach vor mir und wollte durch die Tür. Ich stand vor ihr und ließ sie nicht durch. Sie wusste ja gar nicht wo lang.
"Weißt de denn wo er lang geht?" Fragte ich und grinste sie an.
"Ich schätzte da, wo deine Brüder auch rein gegangen sind." Sagte sie und ging provokant an mir vorbei. Ich konnte mir ein leichtes Lachen nicht verkneifen. Ich rannte ihr hinterher, sodass ich neben ihr lief. Wir sagten nichts und gingen einfach zum Zelt. Kurz bevor wir da waren ging ich vor sie und stopte sie.
"Hör zu, meine Familie erwartet keinen Besuch. Ich weiß nicht ob..." ich machte eine kleine Pause.
"Ob es besser wäre, wenn ich noch kurz draußen warte. Schon verstanden." Beendete Leo meinen Satz. Ich grinste.
"Wäre es schlimm?" Fragte ich unsicher. Sie schüttelte mit dem Kopf und lächelte dabei. Daraufhin rannte ich los. Die ganze Familie saß schon am Tisch und wartete nur auf mich.
"Da bist du ja endlich. Komm setzt dich." Sagte meine Mutter.
"Wo kam denn das Geräusch vorhin her?" Fragte Daniel, bevor ich zu Wort kam.
"Ich habe einen Gast mitgebracht.Sie wartet..." Fing ich an wurde aber von Nadine unterbrochen.
"Ach sie. Es ist ein Mädchen." Sagte sie angepisst. Ich grinste sie nur an.
"Aber du weißt, dass wir nicht genug zu Essen haben. Wir schaffen es gerade so uns zu ernähren." Sagte mein Vater, der auch der Director unseres Circuses ist. Wütend stand er auf. So war auch sein Ton.
"Aber sie hat kein zu Hause. Bitte. Nur dieses eine Mal." Flehte ich ihn an.
"Na gut. Aber nur noch bis morgen. Lass dir was einfallen, damit sie nicht auf der Straße wohnt." Sagte er und setzte sich wieder. Ich nickte und holte Leo ins Zelt. In der Zwischenzeit hat Daniel noch einen Stuhl geholt. Wir betraten das Zelt und alles war ruhig.
"Hier setzt dich neben mich." Sagte ich und zeigte auf ihren Stuhl. Sie setzte sich und wir begannen zu essen. Kurz bevor alle mit dem Essen fertig waren fing Nadine an eine Ansprache zu halten.
"Ich finde diese Atmosphäre hier irgendwie komisch. Auch wenn sie nicht für immer bleibt könnten wir uns doch wenigstens vorstellen, oder? Ich weiß ja nicht mal ihren Namen." Sagte sie gespielt.
"Nadine." Sagte ihr warnend, weil ich ganz ganze weiß wie sie manchmal ist.
"Wie heißt du denn Süße?" Fragte sie Leo als sei sie ein kleines Mädchen. Alle am Tisch waren ruhig. Keiner wagte sich ein Wort zu sagen.
"Leo, wie der Löwe." Sagte sie warnend aber auch nett. Ich musste schmunzeln. Nadine verstummte und stand auf. Sie räumte ihren Platz auf und ging aus dem Zelt. Immernoch sagte niemand ein Wort. Ich brach das Schweigen.
"Äh Leo, komm ich führe dich ein bisschen rum." Sagte ich freundlich und guckte Leo an. Hinter ihr saß mein Vater und ich schielte zu ihm rüber. Er blickte wütend zu mir rüber.
"Denk dran, Erik." Flüssterte er leise und stand dann auch auf. Leo und ich standen auch auf und verließen das Zelt.
"Unseren Trainingswagen kennst du ja schon." Sagte ich und lachte.
"Ja allerdings." Sie musste auch lachen.
"Von wem war die Musik?" Hing sie noch ran.
"Ach das war nur Daniels Trainings Musik." Sagte ich.
"Die ist ja sehr motivierend." Sagte sie sarkastisch. Ich musste lachen und stimmte ihr zu.

Wir gingen weiter bis zu den Wohnwagen von Luca und Daniel.
"Das ist Lucas und das ist Daniels Wohnwagen." Ich zeigte auf sie und ging weiter. Leo folgte mir. Ich habe ihr den ganzen Platz gezeigt. Schließlich sind wir an meinem Wohnwagen angekommen. Ich ging zu meiner Tür und machte sie auf. Leo stand noch vor der Treppe.
"Nach ihnen." Ich stand hinter der Tür und bat sie freundlich rein. Zögerlich kam sie die Treppe hoch.
"Ich will dich nicht vergewaltigen... Oh tut mir leid das sollte nicht drauf..." Sagte ich.
"Ist schon gut." Unterbrach sie mich, bevor ich mich noch um Kopf und Kragen redete. Sie ging in den Wagen und ich folgte ihr. Hinter mir machte ich die Tür zu.
"Setzt dich." Sagte ich und zeigte auf den Stuhl hinter ihr. Sie setzte sich und zeigte auf den Stuhl gegenüber. Ich setzte mich auch hin.

The circus boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt