Chapter 05

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Er war nicht tot... Nein. Es handelte sich hundert prozentig um eine verwechslung. Da war ich mir ganz sicher.

"Claire, sei nicht Dumm! Sieh es ein, Daddy ist tot!"

Sprach mir meine innere Stimme die volle Wahrheit ins Gesicht.

Ich spürte wie meine Augen sich mit Tränen füllten, und auch, wie die erste fiel. Und dann die zweite, und auch die Dritte... und irgendwann zählte ich nicht mehr mit. Noch immer blieb ich Still, zu sehr war ich geschockt.

Ja, mein Dad war die einzigst wichtige Person in meiner Welt. Er war meine Familie und auch gleichzeitig mein bester freund, dem ich alles anvertrauen konnte. Fast alles...

"Es tut mir wirklich sehr leid"

Hörte ich die Stimme des Mannes vor mir sprechen.

Wie oft hatte ich das heute schon gehört? Dieses "Tut mir so leid..." und ähnliches? Durch diesen Satz ging es mir kein bisschen besser.

Ich war so in Gedanken, Schock und meine trauer vertieft, das ich nicht merkte wie mich jemand am Arm packte und aus dem Schulgebäude zog. Ich lief einfach nur mit. Ab und zu rollten einpaar Tränen meine Wangen runter, doch ich blieb Still.

"Möchtest du weitere informationen wissen oder reicht dir das was du weist?"

Fragte die Person, die mich führte, die sich als Polizistin gerausstellte

Ich war schon immer recht neugierig, genau wie mein Dad... Und wieder bahnten sich Tränen einen Weg über meine Wangen.

"Informationen" War das einzigste Wort das ich raus bekam, bevor ich wieder in einen Heulkramf ausbrach.

"Gut, aber bitte beruhig dich!"

Ich wusste nicht ob die Person vor mir Dumm war, aber so einfach war das "Beruhigen" für mich nicht.

Noch immer heulend schaute ich in ihre Augen. Ich brauchte jemanden der mich in den Arm nahm, mich tröstete und gleichzeitig für mich da war. Doch da gab es niemanden mehr...

"Nun gut..."

Die Polizistin holte tief Luft.

"Ihr Vater ist auf dem Weg zur Arbeit über eine grüne Ampel gefahren, und gleichzeitig ist wohl jemand über eine rote gefahren, und dass nicht gerade sehr langsam. Das Auto ist in voller geschwindigkeit in das ihres Vaters rein gefahren"

Sie machte eine kurze Pause.

"Ihr Vater war auf der stelle tot"

Ich konnte nicht mehr. Das war eindeutig zu viel für mich! Ich brach in mich zusammen und lag nun, heulend auf dem Boden. Ich rappelte mich auf und vergrub meinen Kopf in meinen Knien. Meine Hände legte ich um sie, so das ich mich etwas geborgen fühlte.

Ich war nun allein... Allein in dieser großen Welt mit lauter falschen freunden und einer Mutter der ich total egal war.

Stay strong || H. S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt