Versteckt

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Das gesamte Wochenende hatte ich mich in meinem Zimmer unter meiner Decke verkrochen. Doug rief und schrieb mir zwar öfter, doch ich ignorierte alles.

Selbst zum Mate-Lauf bin ich nicht hin. Dies bedeutete zwar, das ich Doug und seine Luna nicht als Alpha akzeptiere, aber das war mir egal. Ich glaube auch nicht, das sie es mir übel nehmen.

Derren wusste es! Er wusste das ich Gefühle für ihn hatte.

Das war so peinlich.

Ich hatte doch gar keine Chance. So viele Mädchen liefen ihm nach. (Verdrängt gekonnt, das Derren Schwul ist.) Nun wird er sich lustig über mich machen. Und was sollte das bedeuten, das Tom eifersüchtig ist? Tom hat doch Lia. Und Tom stand nicht auf Männer.

Ich zog meine Decke erneut über meinem Kopf, heute würde ich nicht zur Schule gehen! Nie wieder werde ich zur Schule gehen!

"Ben, du kommst zu spät!" Meine Mutter stürmte in meinem Zimmer und zog mir gewaltsam die Decke vom Kopf. "Beweg deinen Hintern!"

"Nein..." jammerte ich laut und zog vergebens an meiner Decke "Ich will nicht!"

"Wann hab ich meinen Sohn zu einem Jammerlappen erzogen!" Fuhr sie mich streng an.

"Seit das Leben deines Sohnes total kacke ist!" Heulte ich weiter und ließ mich erschöpft in die Kissen fallen.

"Liebeskummer?" Meine Mutter setzte sich neben mich aufs Bett und führ mir beruhigend durch die Haare. Ich zuckte mit meinen Schultern und brummte undeutlich. "Also Liebeskummer!" Stellte meine Mutter fest "Aber bitte nicht mehr wegen dieser Lia. Du weißt ich kann sie nicht leiden, sie ist wie ihre Mutter!"

"Es ist keiner aus unserem Rudel!" Gestand ich und bestätigte ihr meinem Liebeskummer.

"Einen Menschen also?" Fragte sie nach "Das ist kompliziert mit einem Menschen."

"Er weiß, das ich ein Werwolf bin." Ich drückte mein Gesicht ins Kissen.

"Er?" Quiekte sie freudig überrascht.

"Mum?" Fragend sah ich sie an, doch sie presste mir meine Decke wieder auf den Körper.

"Mein Sohn ist Schwul!" Quiekte sie weiterhin. Freut sie sich darüber?

"Das bedeutet keine Enkelkinder?" Wollte ich sie zurück zur Realität holen. Ich war Einzelkind.

"Deswegen bin ich so erleichtert! Gott, du warst so ein nerviges Kind, was meinst du warum du Einzelkind bist?" Lachte meine Mutter. "Ausnahmsweise kannst du heute mal zu Hause bleiben, aber morgen gehst du wieder hin!" Damit stürmte meine Mutter wieder aus meinem Zimmer.

War sie nun verrückt?

Ein Werwolf zum vernaschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt