Der Gravitationsraum

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05:00 Uhr morgens. Der Wecker klingelt. Er ist so laut, ich hätte ihn am Liebsten gegen die Wand geworfen. Kein guter Start in den Tag.

Ich konnte die ganze Nacht kaum schlafen. Vegetas Worte haben mich wach gehalten. Sein Gerede über diese Kampfkraft und die große Kraft, die er wohl in mir spürt, verstehe ich nicht.
Müsste ich denn nicht die Erste sein, die so etwas spürt? Und, dass ich meine Wohnung aufgeben soll und dann bei Vegeta, Trunks, Bulma und ihren Eltern einziehen soll, finde ich auch schon ein wenig merkwürdig. Ich sollte mir das vielleicht erstmal alles ansehen und dann entscheiden, ob ich dort einziehen werde. Egal, Schluss jetzt damit! Ich muss mich jetzt fertig machen, sonst komme ich an meinem ersten Tag noch zu spät und das macht keinen guten Eindruck..

Ich sprang schnell unter die Dusche, reinigte mein Haar und meine Haut. Danach putzte ich mir meine Zähne und schminkte mich dezent. Etwas Wimperntusche und ein Lippenpflegestift mussten ausreichen. Ich zog mir meine einfache, dunkelblaue Jeanshose, ein altrosa-farbiges T-Shirt, darüber eine weiße Jacke und normale, schwarze Turnschuhe an. Mein Haar habe ich mir zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammengebunden.
Sobald ich also fertig war, musste ich mich auch schon ganz schön beeilen, um pünktlich an meiner Haltestelle zu sein. Doch selbst im Zug ließen meine Gedanken mich nicht in Ruhe:
Vegeta sagte, ich solle vor der Arbeit noch mal in seinem Gravitationsraum vorbei schauen. Aber! Wo der ist, hat er mir gar nicht gesagt? Dann werde ich mich wohl durchfragen müssen..

Ich bin, Gott sei Dank, pünktlich in der Capsule Corporation angekommen. Jetzt werde ich erstmal nach dem Weg zum Gravitationsraum fragen.
Mal sehen wer mir hier weiterhelfen kann.
"Schönen guten Tag, mein Name ist Merida Akimoto. Ich war gestern hier zum Vorstellungsgespräch und habe den Job als Trunks' Assistentin bekommen. Vegeta meinte zu mir ich solle, bevor ich meine Arbeit antrete, zu ihm in den Gravitationsraum kommen. Er hat mir nur leider nicht gesagt, wo der ist. Könnten Sie mir das eventuell sagen?" fragte ich eine nette, ältere Dame, die mir im Flur gerade entgegen kam. "Natürlich. Sie müssen den Gang entlang, dann am Ende des Ganges, rechts abbiegen. Da kommt eine Glastür. Dort durchgehen und dann ist rechts eine große mechanische Tür. Darüber steht 'Gravitationsraum. Betreten nur für Befugte.' Bevor Sie da rein gehen, würde ich Ihnen aber raten anzuklopfen. Vegeta lässt sich nämlich nicht gern beim Training stören". Ich bedankte mich bei ihr und machte mich auf den Weg.
Der Gravitationsraum war doch leichter zu finden, als ich zuerst annahm.

Nun stand ich vor der Tür und war plötzlich total aufgeregt. Vermutlich hatte ich einfach Angst diesen Raum zu betreten.
Aber er wollte doch, dass ich zu ihm in den Gravitationsraum komme.
Ich entschloss mich einfach in den Raum hineinzugehen, ohne vorher anzuklopfen. Warum kann ich gar nicht sagen, ich tat es einfach, ich folgte wohl einfach meinem Instinkt. Ich öffnete die Tür, machte einen Schritt in den Raum hinein und fiel sofort zu Boden, dabei schrie ich laut auf. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Vegeta hat das natürlich mitbekommen, er sah zuerst erbost zu mir rüber, lachte mich dann aber laut aus. Als er sich etwas beruhigt hatte, ging er zu einem Pult, in der Mitte des Raumes, an dem ein Computer angeschlossen war. Er tippte irgendetwas ein. Was genau konnte ich von meiner momentanen Position nicht erkennen. Als er fertig war, konnte ich mich auf einmal wieder bewegen, aber noch nicht wieder aufstehen. Vegeta kam zu mir gelaufen, stellte sich ganz nah an meinen Kopf, sah zu mir herab und lachte: "Na, hat dich die Schwerkraft zu Fall gebracht?". Dann stand ich auf, lief rot an, vor lauter Scham, kratzte mich am Kopf und versuchte abzulenken: "Guten Morgen, ich sollte doch vor Arbeitsbeginn hier vorbei schauen." Vegeta schien zu merken, wie peinlich mir das Ganze war und ging auf meinen Ablenkungsversuch ein: "Das ist richtig. Ich möchte dir vorher beibringen, wie du deine Aura unterdrücken kannst, dass mein Sohn nicht merkt, was du für Kräfte besitzt."
Jetzt fängt das wieder an. Dieses Kraft-Gerede.
"Ähm.. okay? Und das soll ich jetzt in der einen Stunde, die mir noch bleibt, lernen?" er sah mich skeptisch, von oben bis unten, an und sagte: "Wenn es länger dauern sollte, dann ist das eben so. Auf die paar Stunden kommt es jetzt auch nicht mehr an. Trunks ist schon mehr als eine Woche ohne Assistentin, also machen ihm die paar Stunden ganz sicher auch nichts aus. Und falls doch, hat er eben Pech gehabt." Dann ging er zur Tür, schloss sie wieder zu und stellte sich mir direkt gegenüber. "Als Erstes muss ich dir beibringen, wie man eine Aura erspüren kann, danach kann ich dir zeigen, wie man seine eigene unterdrückt."
Wenn ich gewusst hätte, dass er jetzt noch mit mir trainieren will, dann hätte ich doch meine Sportbekleidung mitgebracht.
"Setz dich auf den Boden. Schließe deine Augen, konzentriere dich einfach nur auf mich und meine Aura. Außerdem musst du dich von deinen Gedanken lösen."
Der hat leicht reden, wie soll ich mich denn von meinen Gedanken lösen? Und wie soll ich mich auf seine Aura konzentrieren, wenn ich gar nicht weiß wie das geht!
Auf einmal spürte ich seine Hand in meinem Nacken. "Ich sagte du sollst dich konzentrieren und dich von deinen Gedanken lösen!"
"Was? Ja, das mache ich doch!" versuchte ich ihn anzulügen. "Nein, das tust du nicht. Lüg' mich nicht an!", daraufhin bekam ich einen Schlag auf den Kopf. "Aua! wofür war das denn?" mir lief eine Träne über meine Wange. "Hab' dich nicht so mädchenhaft. Konzentriere dich jetzt! Meine Geduld ist bald zu Ende und dann werde ich richtig streng!"
Wie? Er wird dann richtig streng? Ist er doch jetzt schon!
Um nicht noch schlechter dazustehen, konzentrierte ich mich dann endlich und löste mich langsam von meinen Gedanken. Das klappte erstaunlicherweise besser, als ich dachte. Nur das mit der Aura verstand ich noch nicht so richtig.

Die verborgene KraftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt