A/N: Huhu, meine Lieben.
Herzlich willkommen zum dritten und letzten Teil meiner Komm - Trilogie. :)
Bitte schlagt mich nicht, zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich immer nur sagte, dass "Teil zwei endet" und, "dass es bei diesem Teil nicht mehr weitergehen wird". ^^
Naja, wie dem auch sei für alle Neueinsteiger habe ich hier
Teil 1: Komm, wir greifen nach den Sternen
Und Teil 2: Komm, unsere Herzen zeigen uns den Weg
Die Updates erfolgen hier ebenfalls wieder jeden Samstag und bis jetzt sind knapp 50 Kapitel geplant. :)
Ich möchte noch anmerken, dass dieser Teil anders werden wird, als die davor. Er wird düsterer, schmerzender und ich werde hauptsächlich das Leid und die Trauer nach so einem Verlust behandeln. Im weiteren Verlauf werden auch noch andere Themen aufkommen, die ich aber vorher definitv hier in den A/N ansprechen werde.Nun aber viel Spaß ♥
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Prolog
Der warme Juniwind umspielt die Nase des Mannes, während er aus dem Fenster nach draußen sieht. Helle Sonnenstrahlen scheinen auf ihn herab und kitzeln seine Haut an den Stellen, an den ihre warmen Fingerspitzen nicht durch Stoff davon abgehalten werden.
Der Frühling hat nun abgedankt und dem Sommer fröhlich das Feld überlassen. Blumen blühen und offenbaren ihre schillernde Pracht, die Blätter der Bäume wiegen sich im Wind rhythmisch hin und her und das aufgeregte Treiben der Tiere im Wald dringt als sanfter Klang zu den Mauern Hogwarts'.
Severus Snapes schwarze Augen liegen ruhig auf dem Schauspiel, das sich ihm bietet. Doch in seinem Innern sieht es anders aus.
Sein Herz pumpt rasend schnell das Blut durch seinen Körper, seine Venen pulsieren vor Aufregung und seine zittrigen Hände streichen zum wiederholten Male seine schwarze Robe glatt oder fummeln nervös an seinen Manschettenknöpfen.
Er würde sich am liebsten selbst für seine mangelnde Selbstbeherrschung verfluchen, doch er ist glücklich. Er ist wahrhaftig glücklich und freut sich tatsächlich auf das, das ihn so furchtbar nervös macht.
Ein lautes Klopfen an die schwere Holztür lässt ihn zusammenfahren. Severus schließt seine Augen, atmet einmal tief durch und versucht seinen Herzschlag zu beruhigen.
„Ja?", brummt er unzufrieden über die Tatsache, dass er nur minder erfolgreich in diesem Belangen war. Die Tür öffnet sich und ein schwarzer Schopf steckt sich durch die Tür.
„Bist du so weit?", fragt dieser mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Severus atmet erneut tief durch, ehe er antwortet.
„Ja, Potter", gibt er zurück, schaut sich ein letztes Mal im Spiegel an und folgt schließlich dem jungen Zauberer.Severus' Blick schweift über seine Umgebung. Der Duft der weißen Rosen, die den langen Weg säumen, wird von einem seichten Windhauch zu ihm getragen. Das Gemurmel der Menschen, die sich in langen Reihen vor ihm niedergelassen haben, dringt leise und dumpf an sein Ohr, das hauptsächlich vom wilden Rauschen seines Blutes erfüllt wird. Blume reiht sich an Blume, sodass sie schier endlose Girlanden ergeben, die harmonisch vor dem Stoff des Pavillons schweben. Um jeden einzelnen Stuhl der Sitzreihen ranken sich weiße Blüten und selbst auf der strahlend grünen Wiese liegen vereinzelt weiße Blütenblätter.
Severus würde sein Gesicht zu einer angewiderten Grimasse verziehen, würde er all das nicht so wahnsinnig begrüßen. Wer hätte gedacht, dass er – die Fledermaus aus den Kerkern – jemals in einem Meer aus Weiß stehen und dies auch noch gern tun würde?
Sein Herz hämmert unerbittlich gegen seine Brust und tief im Innern wird er wenig wütend, dass er warten gelassen wird.
Seine Augenbrauen wandern tief in sein Gesicht, während er sich fragt, ob so etwas immer so lange dauert. Doch ehe er einen weiteren Gedanken fassen kann, ertönen leise Klänge eines Klaviers, das verzaubert wurde und sich nun selbst spielt.
Im selben Moment beginnt sein Herz noch eine Nuance schneller zu schlagen und er ist sich sicher, dass Potter und Weasley, die nur ein paar Schritte hinter ihm stehen, es hören können. Unter normalen Umständen hätte er die Beiden wohl mit einem seiner gefürchteten Blicke niedergestarrt, doch seine Augen sind nur auf eines gerichtet. Den Eingang des Pavillons.
Seine Lungen arbeiten auch Hochtouren und saugen jeden Milliliter Sauerstoff, den sie kriegen können, in sich ein, sodass sich sein Brustkorb rasant hebt und senkt.
Alle Menschen im Pavillon erheben sich und richten ihren Blick auf den mit Blumenranken gesäumten Eingang.
Ein kleines, blondes Mädchen, nicht älter als drei Jahre, hüpft aufgeregt von einem Fuß auf den anderen durch den Eingang und wirft wahllos weiße Blütenblätter in den Gang zwischen den Sitzreihen. Hier und da gibt es gerührte Niedlichkeitsbekundungen, doch weder die Tochter des ältesten Weasleybruders noch Severus lassen sich davon aus der Konzentration bringen.
Dicht hinter dem kleinen Mädchen betritt ihre Tante, die jüngste Weasley, den Pavillon. In ihren Händen hält sie ein weißes Kissen aus Samt, auf dem zwei silbern schimmernde Ringe thronen.
Als ein Mann in Severus' Alter durch den Eingang tritt, schlägt ihm sein Herz bis zum Hals. Am Arm des Mannes, der in einen teuren Anzug gehüllt ist, betritt auch eine junge Frau den Pavillon und bei ihrem Anblick stockt Severus der Atem.
Ihre braunen Locken sind hochgesteckt, bloß zwei dünne Strähnen hängen in ihr schönes Gesicht. Der Rest ist unter einem langen Schleier, der sich auch noch Meter hinter ihr herzieht, versteckt. Ihre Schultern sind nackt und geben den Blick auf ihre glänzende, helle Haut frei. Das weiße Kleid, das sie trägt, ist mit unzähligen silbernen und grünen Steinen bestückt, die im Licht der Sonne, das durch geöffnete Luken im Pavillon herein strahlt, himmlisch schimmern. Kleine grüne Funken tanzen über den weißen Stoff. An ihren Hüften stellt sich das Kleid auseinander und der riesige Kegel aus Tüll jagt Severus eine Gänsehaut über den Körper, wenn er über das Gras schleift.
Aber das, was Severus' Aufmerksamkeit bündelt, ist der Ausdruck auf dem Gesicht der jungen Frau. Ihre Lippen sind zu einem ehrlichen Lächeln verzogen, das so viel Liebe ausdrückt, dass es ihm den Atem raubt und sein Herz in freudiger Erwartung zusammenziehen lässt. Ihre braunen Augen glänzen in Vorfreude und eine einzelne Träne hat sich aus ihrem Augenwinkel gestohlen, nur um über ihre rosige Wange zu laufen.
In Severus' Hals bildet sich ein Kloß, der es ihm unmöglich macht auch nur daran zu denken, etwas zu sagen. Er weiß, dass er sich dafür hassen würde, würden ihm nun die Tränen kommen, doch der Anblick dieser Frau bereitet ihm ein unbeschreibliches Glücksgefühl.
Als die Kolonne endlich bei ihm angekommen ist, nimmt der Mann die Hand seiner Tochter in die Seine, haucht ihr einen Kuss darauf und umarmt sie herzlich. Auch ihm laufen mittlerweile die Tränen über seine Wangen und verlieren sich in den Stoppeln seines Bartes.
„Passen Sie gut auf sie auf", flüstert er, zu nicht mehr im Stande, und übergibt die zarte Hand in Severus' zitternde.
Mit einem Nicken an ihren Vater, dreht Severus sich zu der Frau an seiner Seite um. Ihre Augen strahlen so viel Liebe aus, dass es ihm den Hals zuschnürt.
„Hey", haucht sie ihm zu – Musik in seinen Ohren. Der Klang ihrer Stimme löst ein Feuerwerk aus Endorphinen in ihm aus.
Ein letztes Mal lässt er den Blick über die Menschen in den Reihen vor ihm schweifen und plötzlich stockt er. In seinem Kopf rasen Gedanken hin und her, krachen gegen Wände und zerschellen, als wären sie aus Glas.
Das kann nicht sein, denkt er, als er einzelne Anwesende genauer betrachtet. Er erkennt Remus und Tonks Lupin, Sirius Black, Lily und James Potter, MadEye, Schüler Hogwarts, die bei der großen Schlacht gefallen sind, und Dumbledore. Menschen, die lange tot sein müssten – tot sind. Und dennoch sitzen sie hier, unter den Gästen seiner Hochzeit.
Eine böse Ahnung macht sich in seinem Unterbewusstsein breit. Panisch ruckt sein Kopf zu Hermine, die noch immer still lächelnd vor ihm steht und ihn ansieht. In ihren Augen flackert etwas auf, doch es ist nicht der Glanz, den Severus die ganze Zeit zuvor gesehen hat.
Von Panik getrieben schaut er sich um. Er reißt seine Augen weit auf, als er den Ursprung für das Flackern in ihren Augen ausmacht.
Der Pavillon brennt plötzlich lichterloh und zerfällt in seine Einzelteile. Die Blumen sind nicht länger weiß, sondern bestehen aus Flammen, die auf schwarzen Stielen sitzen.
Einzelne brennende Stofffetzen fallen gen Boden und versengen den grünen Rasen, doch keiner der Gäste macht Anstalten aufzuspringen und wegzurennen. Sie alle sitzen starr da und betrachten Severus mit einem seligen Lächeln auf den Lippen.
Erneut schaut Severus zu Hermine und auch sie steht nach wie vor stumm lächelnd vor ihm. Nicht mal, als ihr Kleid Feuer fängt, bewegt sie sich.
Severus will sie anschreien, ihr sagen, dass sie rennen soll. Er will sie am Arm packen und mit ihr aus dem brennenden Zelt rennen, doch er kann sich nicht bewegen. Kein Muskel in seinem Körper scheint ihm zu gehorchen. Der einzige Muskel, der unentwegt weiterarbeitet, ist sein Herz, das wie ein wilgewordener Troll gegen seinen Brustkorb schlägt.
Panik und blanke Angst mischen sich in seinem Blut zu einem in den Abgrund stürzenden Cocktail, als er mitansehen muss, wie sich die Flammen immer höher an Hermines Körper schlängeln. Sie hinterlassen nichts als Verwüstung und Leid auf ihrem Weg vom Boden hinauf zu ihrem Kopf.
Ihr weißes Kleid ist inzwischen gänzlich verbrannt und zu einem schwarzen Häufchen Asche am Boden geworden. Ihre Haut ist versengt und unter der schwarzen Schicht Rus klaffen Wunden an ihrem zarten Körper auf.
Doch ihr Lächeln weicht nicht mal von ihrem Gesicht, als dieses in seiner Gänze von den Flammen bedeckt wird.
Severus kämpft gegen die unsichtbare Macht, die ihn gefangen hält, an, versucht nach vorn zu stürzen, um die Flammen zu löschen, doch sein Körper bewegt sich keinen Zentimeter. Er ist gefangen in seiner eigenen Hülle, dazu verbannt mitansehen zu müssen, wie die Liebe seines Lebens bei lebendigem Leib verbrennt.
Tränen rinnen seine Wange entlang und sein Herz zerspringt in tausend Splitter, als die junge Frau neben ihm leblos zu Boden sackt und schlussendlich verkohlt liegen bleibt.
Severus schreit. Laut. Er schreit seinen gesamten Schmerz heraus. Und als wäre das der Gegenfluch gewesen, sackt er endlich auf seine Knie. Vor psychischen Schmerzen schreiend, streckt er seine Hände aus und drückt die verkohlte Leiche nah an seinen Körper. Als er seine Augen schließt, tropfen die Tränen von seinem Kinn auf das, was einmal die Liebe seines Lebens war und nun nicht mehr als ein Stück verbranntes Fleisch ist.
Seine Lunge berstet beinahe unter der enormen Belastung, doch er hört nicht auf zu schreien. Lediglich um Luft zu holen unterbricht er für wenige Sekunden, doch der Schmerz lässt einfach nicht nach.
Panisch schreckt er hoch, noch immer schreiend, doch seine Augen erkennen keine Flammen. Sie sehen nur Dunkelheit.
Severus ist schweißgebadet aus einem Alptraum erwacht.

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Komm, uns bleibt die Ewigkeit
FanfictionSeverus Snape musste mit eigenen Augen sehen, wie die Liebe seines Lebens - seine Seelenverwandte - bei lebendigem Leib verbrennt. Wie kommt er damit zurecht und wird er sie rächen? Feststeht, dass er Hermine mehr als alles andere auf diesem Planete...