Kapitel 48 - Verdammt!
„Möchtest du etwas essen?", frage ich Hermine, als ich die Tür hinter ihr schließe. Langsam schreitet sie in unsere Gemächer hinein, ehe sie sich auf das Sofa setzt und mich anblickt. Sie schüttelt leicht mit dem Kopf.
Ich seufze lautlos und gehe ebenfalls zum Sofa, während ich meine Robe aufknöpfe und sie im Vorbeigehen auf den Sessel lege. Ich setze mich neben sie, meinen Blick ständig auf ihr.
Augenblicklich liegt sie wieder in meinen Armen, meine Hand fest umgriffen und die Augen geschlossen. Ich atme ihren Duft ein, lasse meine Sinne von ihm benebeln und fühle mich zum ersten Mal, seitdem ich diese Räumlichkeiten wieder betreten habe, komplett.Ich weiß nicht, wie lange wir stillschweigend so da gesessen haben, doch irgendwann öffnet sie ihre Augen und richtet sich auf. Langsam öffne ich ebenfalls meine Lider und blicke sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
„Ich bin müde", gähnt sie halblaut, ehe sie sich ihre Augen reibt und mich danach wie ein kleines Kind anblickt. Ich nicke.
„Gute Nacht, Hermine", hauche ich leise, während ich sie ununterbrochen anschaue und in Gedanken bereits den Rest meines Abends plane.
Sobald sie ins Bett gegangen ist, werde ich mir eine Flasche Feuerwhiskey nehmen und mein Schlafquartier auf der Couch beziehen.
„Ich...", setzt sie an, stoppt jedoch wieder und blickt schüchtern auf ihre Hände, ehe sie weiterspricht. „Ich möchte, dass du bei mir schläfst."
Überrascht ziehe ich meine Augenbrauen in die Höhe und blicke sie an. Damit wäre meine Abendplanung wohl hinfällig, aber ich wäre ein Lügner, wenn ich sagen würde, dass ich darum trauere.
„In Ordnung", erwidere ich leise, ehe ich mich erhebe und ihr eine Hand entgegenstrecke. Ihr Blick wandert von meinen ausgestreckten Fingern über meinen Körper bis hin zu meinen Augen, ehe sie mir ein zurückhaltendes Lächeln schenkt und ihre zarten Finger in meine Hand legt.
Ich ziehe sie auf die Beine und führe sie ins Schlafzimmer. Mein Herz pocht unheilvoll in meiner Brust, mein gesamter Körper kribbelt. Es fühlt sich beinahe so an, als würde ich sie zum ersten Mal in dieses Zimmer bringen. Als wäre ich im Begriff meine erste Nacht neben ihr zu verbringen.
Es ist eine merkwürdige Mischung. So vertraut und doch so neu.
Wortlos streife ich meine Schuhe von den Füßen und mit ihnen meine Socken. Ich knöpfe mein Hemd und meine Hose auf und lasse sie langsam zu Boden gleiten. Mein Blick hängt an ihr, beobachtet jede ihrer Bewegungen.
Wie sie ihre Bluse aufknöpft und sie über ihre Schultern streift. Wie sie aus ihrer Hose schlüpft und sich die Socken von ihren Füßen zieht. Wie ihre Knochen unter der Haut hervorstechen, wenn sie um sich greift, um den BH zu öffnen.
Dieser Moment hat etwas derart erotisches, dass ich schlucken muss. Ich muss aus diesem Zimmer, sonst überfalle ich sie noch. Und, bei Merlins Bart, ich möchte nicht die riesigen Fortschritte, die wir heute gemacht haben, über den Haufen werfen, nur weil ich meine Triebe nicht unter Kontrolle habe.
„Entschuldigst du mich kurz", hauche ich heiser, ehe ich mich umdrehe und ins Bad gehe. Schwer atmend stütze ich mich auf dem Waschbecken auf und versuche mit aller Macht, die Gedanken in meinem Kopf zu vertreiben. Verdammt!Als ich fünf Minuten später deutlich abgekühlt zurück ins Schlafzimmer trete, liegt sie bereits unter der Decke. Sie liegt auf der Seite, ihren Kopf auf ihrer Hand abgestützt, und blickt mich an.
Augenblicklich wandert mein Blick über ihren Körper und ich schicke stumme Danksagungen gen Himmel, als ich erkenne, dass sie ein Tshirt trägt. Immerhin ist nun diese Gefahr – für den Moment – abgewandt.
Mit schnellen Schritten stehe ich vor dem Bett, ehe ich die Decke etwas lüfte und drunter schlüpfe. Kaum, dass ich liege, spüre ich Hermines Körper bereits an meiner nackten Brust, ihre Fingerspitzen auf meiner Haut. Ihr heißer Atem trifft mich in der Halsbeuge, beschert mir eine Gänsehaut.
Ich schlinge meine Arme um sie, ziehe sie näher zu mir heran und male unzählige Kreise auf ihren Rücken, bis ihre Atmung gleichmäßig wird und sich ihr Körper in meinen Armen entspannt.
Langsam riskiere ich einen Blick auf sie. Ihr Gesicht wirkt vollkommen entspannt, ein winziges, zufriedenes Lächeln ziert ihre wunderbar weichen Lippen. Ihre Augen sind geschlossen, nichts bewegt sich hinter ihren Lidern. Sie ist in einen tiefen, ruhigen Schlaf gefallen.
Vorsichtig lege ich mein Kinn zurück auf ihren Haaransatz, schließe meine Augen und lausche ihrem Herzschlag.
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Komm, uns bleibt die Ewigkeit
أدب الهواةSeverus Snape musste mit eigenen Augen sehen, wie die Liebe seines Lebens - seine Seelenverwandte - bei lebendigem Leib verbrennt. Wie kommt er damit zurecht und wird er sie rächen? Feststeht, dass er Hermine mehr als alles andere auf diesem Planete...