Ich tat nicht mehr viel an diesem Tag, eigentlich lag ich nur herum und schonte meinen Körper. Ich wusste, dass ich im Augenblick besonders auf mich aufpassen musste.
Marcie kam vor Aspen nach Hause. Sie richtete meine aufgeplatzte Naht und gab mir etwas Eis für mein Gesicht.
„Hast du es dir mit der Schule überlegt?", fing sie vorsichtig an.
Ich zuckte mit den Schultern. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht viel darüber nachgedacht. Wenn es mir helfen würde, hatte ich nichts dagegen. Ablenkung würde mir wirklich gut tun, dem sozialen Teil würde ich einfach aus dem Weg gehen.
„Am Besten schreibe ich dich noch heute ein. Aspen kann dir dann an deinem ersten Schultag alles zeigen", plapperte sie, anscheinend begeisterte sie diese Vorstellung.
Warte. Aspen? Er ging noch zur Schule? Ich hatte ihn für älter gehalten. Plötzlich kam es mir doch wie eine schlechte Idee vor. Ich sagte aber nichts, es schien sie zu freuen und erleichtern, dass ich mich nicht gegen den Vorschlag 'Schule' wehrte.
„Ich muss aber zuerst heilen", gab ich leise zu bedenken, „ausserdem, was ist mit dem ganzen Papierkram?"
Sie hielt inne:,, Mach dir wegen den nötigen Dokumenten keine Sorgen, deine Mutter hat damals alles schon geregelt. Wenn du wieder gesund bist, kannst du doch anfangen, oder? So weit ich weiss, bist du noch nie an eine Schule gegangen, sondern hattest immer private Lehrer."
Am Schluss wurde ihre Stimme ein wenig zögerlich, sie schien zu wissen, dass sie sich auf dünnes Eis begab.
Ich drehte mich zu ihr:„ Hör zu Marcie, ich war so offen zu dir über das, was passiert ist, weil ich es hinter mich bringen wollte und du es verdient hast zu wissen, wieso ich hier bin. Doch ich will über nichts reden das war, bevor ich an eurer Tür geklingelt habe." Müde wandte ich mich wieder ab. Ich wollte nicht an vorher denken.
Marcie nestelte unbehaglich an irgendetwas herum.
„Ich verstehe das, Süsse, keine Sorge ich werde nicht mehr nachfragen."„Es tut mir leid, aber ich darf nicht an sie denken", sagte ich flehentlich, da ich fast ein bisschen ein schlechtes Gewissen hatte, dass ich sie so angefahren habe. Aber ich durfte und konnte einfach nicht daran denken.
Marcie und ich sassen am Tisch, sie hatte mexikanisches Essen gekocht und ich konnte mich sogar dazu überwinden etwas zu essen, als Aspen herein gestürmt kam.
„Sorry Mom, dass ich zu spät bin. Tyler hatte eine Panne und ich musste ihm helfen."
Er liess sich auf den Stuhl fallen und häufte sich dann den Teller voll.
„Sag mir einfach das nächste Mal Bescheid."
„Mach' ich", versicherte er kauend.
Er erzählte kurz von etwas, das seinen Freund passiert war und fuchtelte dabei wild mit der Gabel herum.
Ich flüchtete mich währenddessen wieder in meine eigene Gedankenwelt.„Harlow!"
Ich blickte auf, Aspens Augen waren auf mich gerichtet.
Super, anscheinend hatte er mich etwas gefragt.„Ja?"
Er schluckte schnell das Essen hinunter: „Wie bist du überhaupt zu deinem blauen Auge gekommen?"
Oha, das war... unverblümt.
Marcie entwich ein Laut des Entsetzens: „Aspen! Das ist nichts, was dich angeht! Entschuldige dich sofort bei ihr!" Ihre Augen blitzten wütend.
Doch Aspen gab noch nicht nach: „Wieso nicht? Sie lebt schliesslich in unserem Haus! Da wäre es doch angebracht zu wissen, ob sie einen verrückten Stalker hat, der demnächst unser Haus anzündet!"
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love haunts - hate too
Novela JuvenilLucinda floh von ihrem alten Leben und ihrem Zuhause in Mexico. Zu gross war die Gefahr, zu schmerzhaft die Wunden. Bei der besten Freundin ihrer Mutter in den USA hofft sie ein neues Leben unter dem Namen Harlow beginnen zu können. Doch nicht nur...