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Wie ich vorausgesagt hatte, war Baylee aus dem Häuschen, während Makena und Luis einfach nur neugierig waren.

Aber Baylee, Baylee machte ein paar Freudensprünge und tanzte einmal im Kreis. Keine Ahnung, was dieses Mädchen frühstückte, aber sie sollte wohl ein bisschen weniger davon nehmen, denn ich bekam nur schon vom Zusehen Kopfschmerzen.

„Wieso bist du nicht geblieben?", kreischte sie. Ich schüttelte den Kopf. Sie war einfach unmöglich.

„Ich wollte nichts mehr trinken und ich musste noch ein paar Dinge für die Schule erledigen. Es war keine so grosse Sache", entgegnete ich trocken, Baylee atmete mehrere Male tief durch und beruhigte sich dann wieder.

„Keine grosse Sache? Sag mal, was ist los mit dir? Jedes Mädchen würde dafür sterben!" Okay, jetzt wurde sie eindeutig melodramatisch.

„Na, das ist jetzt ein wenig übertrieben, findest du nicht?"

Entrüstet warf sie den Kopf hin und her.

So ging das noch eine ganze Weile, bis mich der Schulgong endlich erlöste und ich mich schnell zu Kunst aufmachte.

Heute war ein wunderschöner Tag, der Himmel strahlend blau, keine Wolke in Sicht und die Temperaturen waren angenehm.
Ich wartete draussen auf Aspen, setzte mich unter einen Baum in den Schatten und widmete mich meiner Lektüre, die wir gerade in Englisch behandelten. Ich mochte das Buch, auch wenn mich eine der Hauptcharaktere unglaublich nervte. Als plötzlich ein Schatten über mich viel, zuckte ich zusammen und mein Blick fuhr hoch.

Es war Chase, ein bisschen verschwitzt in seiner Footballmontur. Mit einem schiefen Lächeln musterte er mich.

„Beobachtest du uns etwa beim Training?"

Gespielt genervt verdrehte ich die Augen: „So interessant ist es nicht. Sorry."

Er lachte kurz auf und mein Blick blieb wieder bei seinen Grübchen hängen.
Dramatisch fasste er sich an die Brust: „Verdammt, Love, das hat wehgetan."
Ich zog eine Augenbraue hoch: „Ich sage nur die Wahrheit. Und nenn mich nicht Love."

„Und verwendest meine Worte gegen mich", meinte er mit einem anerkennenden Lächeln.

Ich zuckte meine Achseln und schenkte meine Aufmerksamkeit wieder dem Buch.

„Meine Anwesenheit ist wohl nicht sehr fesselnd, was?", scherzte er und ich blickte grinsend zu ihm auf: „Entschuldige, aber diese Stelle macht mich wahnsinnig und ich will wissen, ob sie sie drankriegen."

„Tun sie nicht. Am Schluss sterben die Guten", antwortete er so rundheraus, dass mein Mund offen stehen blieb.

„Hast du mich tatsächlich gerade gespoilert?", fragte ich ihn ungläubig.

„Tut mir leid, aber ich konnte mich gerade nicht zurückhalten."

Ich schlug mit dem Buch nach ihm: „Solltest du nicht trainieren?"

Er verschränkte die Arme vor der Brust: „Trinkpause."

„Wäre es da nicht besser zu trinken, als friedlich herumsitzenden Brünetten Bücher zu versauen?", schoss ich zurück.

„Touché. Ja, vermutlich, aber das wäre nicht so interessant."

'Hmm' machte ich nachdenklich, während ich hinter ihm sah, dass sich das Team wieder auf dem Feld sammelte.

love haunts - hate tooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt