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Die Stimmung in der Schule wurde immer aufgeheizter, da Homecoming näher rückte. In zwei Wochen war es dann endlich so weit. Zuerst käme die Homecoming Week, bei der es an jedem Tag ein spezielles Thema gab, wie man sich anzog, dann war da noch das Footballspiel am Freitag und am Tag darauf war der Schulball. Vor allem die Mädchen machten sich deswegen verrückt.

Sogar die sonst so ruhige Makena liess sich von der Aufregung anstecken. Sie und Baylee sprachen schon seit Tagen darüber, was sie für ein Kleid tragen würden. Bis jetzt konnte ich mich noch immer gut heraushalten, doch ich wusste, dass das wahrscheinlich nicht sehr lange so bleiben würde. Luis, der einzige Junge in unserer Truppe, sah bei diesen Gesprächen um Kleider und Schuhe immer ein wenig verloren aus und ich musste an mich halten, um bei seiner verständnislosen Miene nicht loszulachen. Dennoch entgingen mir die sehnsuchtsvollen Blicke in die Richtung von Makena nicht. Ich wusste zwar, dass sie ihn mochte, doch ihr jetziges Verhalten liess mich ratlos die Stirn runzeln.
War sie wirklich so blind und bemerkte nicht, dass seine Augen nie von ihr abliessen oder zeigte sie ihm mit Absicht die kalte Schulter?

„Über was denkst du so angestrengt nach?"

Ich schreckte aus meinen Überlegungen heraus und meine Augen fokussierten Baylees Gesicht, sie hatte ein wissendes Grinsen auf den Lippen. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie liess mich gar nicht zu Wort kommen.

„Nein, sag nichts! Ich glaube, ich weiss es auch so", sie rieb sich die Hände und ich konnte schon fast sehen, wie ihre Augen Funken sprühten, „du denkst darüber nach, ob Chase dich vielleicht fragen wird!"

Mit dem hatte ich überhaupt nicht gerechnet - Merkzettel an mich selbst: Sei bei Baylee immer auf alles gefasst - und blinzelte ein paar Mal perplex.

„Nein, ähm", ich suchte fieberhaft nach einer Ausrede, „wirklich nicht!", endete ich dann lahm.

Spöttisch zog sie eine Augenbraue hoch: „Natürlich nicht. Was hat dein Kleid für eine Farbe? Du weisst schon, dass ihr euch ein wenig abstimmen könnt", sie feixte.
Ich schlug mit der flachen Hand nach ihr. Es stimmte schon, dass Chase und ich uns mehrere Male unterhalten hatten, aber ich spürte nur freundschaftliche Gefühle für ihn. Mir war klar, dass er mehr wollte, jedoch hatte ich keine Angst ihn zu verletzen - abgesehen von seinem Ego vielleicht - da er nun einmal der typische Player war.

„Ich habe kein Kleid. Wahrscheinlich gehe ich überhaupt nicht hin", schoss ich zurück. Ich wette, dass gefiel ihr nicht.

Sie riss schockiert den Mund auf: „Du wirst hingehen. Mach dir da 'mal keine Sorgen!"

Sie drohte mir, klasse!

Ich verdrehte die Augen. „Ich kann mir ein Kleid überhaupt nicht leisten. Ausserdem war ich noch nie bei einem Schulball."

„Gerade deswegen musst du ja hingehen! Und mit dem Kleid, da finden wir schon eine Lösung", mischte sich Makena ein und sah mich aufmunternd an. Ich war noch immer skeptisch, liess es aber einfach bei einem Schulterzucken. Wenn ich wirklich mit ihnen über mein Nichterscheinen beim Homecoming Dance argumentieren wollte, musste ich besser für die Schlacht vorbereitet sein.

In der Schule hingen schon die ersten Plakate, Motivationssprüche für das Football Team. Obwohl Aspen Quarterback war, hatte ich bis jetzt kein einziges Spiel gesehen. Fast hätte ich mich ein bisschen schlecht deswegen gefühlt, doch ich wusste, dass Aspen das nie von mir erwartet hätte. Mit Sport konnte ich generell wenig anfangen. Ich musste mir selbst eingestehen, dass Mister Charming seinem Namen doch in gewisser, unironischer Weise gerecht wurde. Er hatte einige Zeit gebraucht, um mit mir warm zu werden, doch jetzt hatten wir uns irgendwie... angefreundet.

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