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Wartend sah mich Chase an. Ich zog eine Augenbraue hoch.
„Wieso sollte ich mit dir zu Homecoming gehen?", wollte ich von ihm wissen.

Er grinste arrogant: „Weil ich einfach unwiderstehlich bin?"

Als er dann auch noch mit den Augenbrauen zu wackeln begann, konnte ich nicht anders als zu lachen. Beleidigt sah er mich an.

„Ach komm, Chase, das zieht bei mir nicht. Das solltest du doch langsam wissen."

Er überlegte kurz und fuhr sich mit der einen Hand durch die honigblonden Haare: „Stimmt. Aber", er zwinkerte mir nochmals zu, „ein Versuch war es wert."

Ich schmunzelte, sein Ego war so widerstandsfähig wie eine Zecke. Okay, böser Vergleich.
„Also, was sagst du, Love? Du, ich, Homecoming?"

Entschuldigend schüttelte ich den Kopf: „Sorry, Chase. Aber ich habe überhaupt nicht vor hinzugehen."

„Aber jetzt hab' ich dich doch gefragt! Jedes andere Mädchen würde ja sagen."

Ich verdrehte amüsiert die Augen: „Dann solltest du ein anderes Mädchen fragen. Ich werde nicht hingehen und ich bin mir ziemlich sicher, dass du jemand besseres finden kannst", meinte ich jetzt zwinkernd.

Theatralisch fasste er sich an die Brust: „Verdammt, du bist eiskalt. Aber ich bezweifle, dass es jemanden besseres als dich gibt."

„Aber sicher. Meine Entscheidung steht, tut mir leid, Chase. Du wirst sowieso eine andere finden."

„Aber ich will keine andere", er seufzte dramatisch, „ich will dich." Bei diesem kitschigen Satz musste ich schon wieder glucksen.

„Aha und wieso ist das so?"

„Ganz im ernst, du bist anders, klebst nicht die ganze Zeit an mir und bist die einzige, die mir nicht nachsabbert."
Laut lachte ich auf: „Wow, Traumprinz, dein Schicksal, schrecklich!"

Er lehnte sich zurück und wurde plötzlich ganz ernst: „Ich meine es ernst. Du bist anders, das gefällt mir", er zögerte kurz, dann nuschelte er, „ausserdem will ich Aspens Reaktion sehen, wenn er erfährt, dass du mein Date bist."

Oha. Warte, hatte ich das gerade wirklich richtig verstanden?
„Bitte, was?", hakte ich nach. Was meinte er denn damit?

Er grinste schelmisch: „Was?"
„Was war der letzte Teil über Aspen?" Ich wollte es jetzt wirklich wissen.

Chase grinste und verschränkte die Arme vor der Brust: „Ich glaube, du hast mich schon verstanden."

Anscheinend hatte sich das Verhältnis zwischen mir und Aspen doch nicht gebessert. Ich hatte wirklich gedacht, es würde ihm nichts mehr ausmachen, wenn ich auch mit seinen Freunden sprach. Tja, falsch gedacht.

Ich spürte förmlich, wie meine Miene wieder kühl wurde: „Das ist dann wohl sein Problem."

Ein wenig verdutzt sah Chase mich an.
Ich rollte mit den Augen: „Wenn er sich noch wie ein Kleinkind benehmen will, das nicht klarkommt, wenn ich auch mit seinen Freunden befreundet bin, dann soll er eben."

Chase blinzelte ein paar Mal verständnislos, bis das Gelächter aus ihm herausbrach. Nun war ich es, die ihn verwirrt anguckte.
„Was ist daran denn bitte so lustig?", verlangte ich zu wissen, als er sich nach mehreren Momenten noch immer nicht beruhigt hatte.

Er rieb sich über's Gesicht, noch immer lachte er leise vor sich hin: „Mädel, für dumm hatte ich dich nie gehalten."
Ich runzelte pikiert die Stirn: „Okay... Und jetzt tust du es?"

Schmunzelnd nickte er: „Jep, Love. Ein bisschen schon." Seine Mundwinkel zogen sich noch weiter nach oben und ich sah, wie er sich zusammenriss, nicht wieder loslachen zu müssen.

love haunts - hate tooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt