Kapitel 13

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Zusammen mit Thomas gehe ich zum Set, wo schon in Kürze die erste Szene gedreht werden soll. Zum Glück hat er nichts mehr auf meine peinliche Äußerung erwiedert, sondern einfach nur zaghaft gelächelt.

An der Lichtung angekommen, sehe ich schon die anderen Schauspieler, die sich alle in einem Kreis versammelt haben.

,,Du bleibst am besten hier und beobachtest alles von der Seite'', sagt Thomas, ehe er zu den anderen rüber joggt und mir ein letztes mal zu winkt.

Verträumt schaue ich ihm nach.

Er ist so anders. Er lässt mich ein Gefühl spüren, was ich so noch nie gefühlt habe.

,,Hey! Erde an Alice. Bist du da?'', reist mich die Stimme von Kaya hinter mir aus meinen Gedanken.

Erschrocken fahre ich zusammen und drehe mich blitzschnell zu ihr um.

,,Gott musst du mich so erschrecken?!

Sofort fängt sie lautstark an zu lachen und ich steige kurz danach mit ein.

,,Sorry, das wollte ich nicht, aber über was hast du den nachgedacht, dass du so schreckhaft bist?'', fragt mich Kaya und wackelt provozierend mit den Augenbrauen.

,,Ach...ist...ist nicht so wichtig'', stottere ich vor mich hin.

,,Aha und du bist dir ganz sicher das es nicht um unseren Thomas ging?'', sagt sie nun und pickst mich leicht in die Seite.

,,Ja bin ich!'' entgegne ich, doch die Unsicherheit in meiner Stimme ist kaum zu überhören, was auch Kaya bemerkt.

,,Gib's doch zu du stehst auf ihn.''

,,Das tu ich nicht. Ich kenn ihn doch noch nicht so lange'', protestiere ich.

,,Jaja Alice ich versteh schon'', seufzt sie und geht zu den Jungs.

Augenverdrehend lasse ich mich auf den Boden sinken und vekreuze meine Beine miteinander, um das Geschehen aufmerksam mitverfolgen zu können. Nach ungefähr 10 Minuten beginnt der Dreh der 1. Szene und ich sehe Kaya freudig auf mich zu kommen.

,,Hey''

,,Na, musst du nicht eigentlich beim Dreh sein? '', erwiedere ich.

,,Nein, noch nicht. Es werden erstmal die Szenen gedreht in denen Dylan als Thomas auf die Lichtung kommt und Bekanntschaft mit dem Labyrinth macht'', erklärt sie mir und platziert sich neben mich.

,,Also Dylan spielt Thomas und Newt wird von unserem Thomas gespielt. Wen spielen die anderen?'', frage ich neugierig.

,,Also Ki Hong spielt Minho den Hüter der Läufer, Will spielt Gally, Dexter spielt Fry Pan, den Koch, Aml Alby, den Anführer und ich spiele Teresa. Den Rest werde ich dir nachher noch vorstellen.'' Mit einem Nicken gebe ich mich zufrieden und sehe, dass sich alle Jungs um einen Aufzug versammeln.

,,Was machen die da?'', möchte ich wissen.

,,Sie drehen die Szene in der Thomas mit der Box auf die Lichtung kommt'', klärt Kaya mich auf.

Total fasziniert beobachte ich jede einzelne Handlung und Aussage der Schauspieler. Es ist unglaublich, wie sie sich in ihre Rolle reinversetzen. Sie sind in dem Moment eine ganz andere Person und leben ein komplett anders Leben und im nächsten Augenblick sind sie wieder sie selbst. Eins wird mir aber jetzt erst richtig bewusst: dass will ich auch machen!

In der Pause gesellen sich die Jungs dann endlich auch zu uns und unterhalten sich angeregt über den Dreh der weiteren Szenen, als Thomas plötzlich auf steht und seine Machete aus seinem Lederrucksack zieht, der quer über seinen Rücken verläuft. Die anderen werfen sich einen verstehenden Blick zu und stehen ebenfalls auf.

,,Was wird das wenn es fertig ist? Ihr wollt euch doch nicht gegenseitig abstechen?'', frage ich sichtlich belustigt.

,,Das wirst du schon noch sehen'', sagt Dylan mit einem verschmitztem Lächeln und schnappt sich einen Apfel aus der Schüssel, die vor uns auf dem Tisch steht.

Noch verwirrter als vorher folge ich Dylan, der den Apfel zu Thomas wirft. Er fängt ihn gekont auf und stellt sich breitbeinig hin, die Machete dabei fest umklammert. Der Apfel wird erneut in die Luft geworfen, doch diesmal durchtrennt Thomas ihn mit einem kräftigem Hieb und zwei Hälften fallen zu Boden.

Die Jungs beginnen zu jubeln und schnappen sich nun die ganze Obstschale vom Tisch. Ein Apfel nach dem anderen wird zerteilt, weshalb ich ebenfalls den Drang bekomme es auch einmal zu versuchen, doch ich traue mich nicht zu fragen.

,,Hey Alice, möchtest du es auch mal ausprobieren?'', ergreift Thomas die Initiative.

,,Klar!'' freudig laufe ich auf ihn zu.

Er hält mir aufmunternd die Machete entgegen, die ich selbstbewusst ergreife und zum ersten Hieb ansetze. Ich verfehle den Apfel gründlich und auch beim zweiten,dritten und vierten mal geht der Hieb mit der Machete daneben.

Verzweifelt lasse ich meine Hände nach unten fallen und will schon aufgeben, als jemand meine Hand umklammert, was mich zum Aufschauen veranlässt.

,,Warte ich helfe dir'', ertönt Thomas Stimme und er positioniert sich hinter mich.

Vorsichtig schlingst er seine Arme um mich und legt seine Hände auf meine, die den Griff der Machete umklammern. Sofort schießt das Blut in meine Wangen und ich muss unwillkürlich Lächeln, da ich die Wärme, die von seinem Körper ausgeht, an mir spüren kann.

Zusammen mit Thomas gelingt es mir endlich. Die Klinge bahnt sich langsam den Weg durch den Apfel und er fällt in zwei Hälften auf den Boden zu den anderen.

Vor Freude drehe ich mich zu Thomas um und falle ihm wie ein kleines Kind um den Hals. Als wir uns aus der Umarmung lösen, grinse ich ihn an und bemerke erst jetzt die Wärme, die sich in meinen Wangen Brett macht. Auch er schaut verlegen zu Boden.

,,Danke, das hat echt...Spaß gemacht'', ist das einzige was ich unter diesen Umständen rausbringen kann.

,,Finde ich auch, Alice'', erwiedert Thomas und schaut mir direkt in die Augen.

Seine Augen sind einfach so wunderschön. Dieses Braun wirkt auf mich so beruhigend und faszinierend. Ich versinke förmlich in ihnen und möchte ie einfach nur anschauen. Stop! Ihr seit nur Freund Alice. Sind wir das überhaupt schon? Ich weiß es nicht.

,,Hey Thomas kommst du wir wollen weiter drehen'', unterbricht Ki Hong diesen schönen Moment.

,,Tut mir leid, ich muss gehen'', damit wendet er sich von mir ab und begibt sich zum Dreh.

Stillschweigend laufe ich ihm nach, als ich ein Lachen neben mir ausmachen kann.

Kaya und Dylan stehen zusammen am Waldrand und haben sichtlich Spaß. Doch auch Dylan geht langsam wieder zum Dreh. Auf halbem Weg dreht er sich jedoch noch einmal um und läuft wieder zu Kaya, um ihr einen sanften Kuss auf die Wange zu hauchen. Sie schaut ihm noch lange nach, bis sie sich umdreht und lächelnd davon läuft.

Ich freue mich so für Kaya. Sie und Dylan gehören einfach zusammen, das sieht sogar ein Blinder.

Mit diesem Gedanken laufe ich nun auch in die entgegen gesetzte Richtung.

Ich hatte heute einfach so viel Spaß und habe total viel dazu gelernt. Ich dachte, dass der Ausflug komplett anders verlaufen wird.

Anscheindend wendet sich doch noch alles zum Guten...






The boy who changed everything... (Thomas Brodie-Sangster FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt