Kapitel 19

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Die letzten Tage verliefen, naja wie soll ich sagen....Ich schätze sie verliefen gut. Ich bin Thomas so gut es ging aus dem Weg gegangen. Zum Glück hat Mr. Adam nach großen Zweifeln doch noch zugestimmt, dass ich einem anderen Schauspieler eingeteilt werde.
Zu meinem Überraschen hat sich Skye bereit erklärt mit mir zu tauschen, sodass ich jetzt wohl die nächsten Wochen viel mit Dylan verbringen werde. Eigentlich wäre es mir auch egal gewesen zu wem ich letztendlich gekommen wäre, hauptsache ich muss mich nicht mehr so oft in Thomas Nähe aufhalten. Doch ich denke mit Dylan hab ich schon Glück gehabt. Er scheint ein richtig cooler, humorvoller Typ zu sein. Zu wenig Lachen werde ich mit ihm sicherlich nicht.

Ich gehe gerade mit Dylan zum Set, an dem die nächste Szene gedreht werden soll, als mich jemand ruckartig an meinem Handgelenk packt und mich um die nächste Ecke zieht.

Vor mir steht ein verzweifelter Thomas, der mich flehend anschaut. Einen kurzen Moment verharre ich in der Situation und vermag sogar ein wenig Reue in seinem Blick zu sehen. Doch schnell verwerfe ich den Gedanken wieder und entreiße mich aus Thomas festen Griff.

,,Alice bitte, Hör mir nur einmal zu. Ich-''

,,Nein Thomas! Ich will und werde dir nicht zu hören. Was verstehst du daran denn nicht!'', keife ich ihm entegegen, bevor er überhaupt zu Ende reden kann und hasche so schnell ich kann einen kleinen Waldweg entlang.

Sobald ich mich vergewissert habe, dass ich mich weit genug von Thomas entfernt habe, lasse ich mich an einem Baum hinabgleiten, ziehe meine Beine dicht genug an meinen Körper und umschlinge sie mit meinen Armen.

Thomas hat schon oft versucht mit mir zu reden, doch ich habe immer abgeblockt.

Warum sollte ich auch mit ihm reden? Was würde das überhaupt bringen? Warscheinlich noch schlimmere Schmerzen als die ich jetzt schon erleiden muss, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass man die noch topen kann.

Immer wenn ich ich ihn sehe und in seine braunen Augen blicke, zieht sich mein Herz schmerzhaft zusammen und ich wünsche mir in dem Moment nichts sehnlicher, als das das Ganze alles nur ein schlechter Albtraum ist, aus dem ich gleich wieder ewachen werde. Aber das ist es nicht. Überhaupt nicht. Das ist die grauenvolle Realität, aus der es ein Entrinnen gibt.

Erst als ich etwas nasses auf meinem Handrücken spüre, merke ich das sich eine Träne aus meinem Augenwinkel gelöst hat. Eine Träne, die so viel bedeutet. Eine Träne, in der sich so viele Emotionen und Gefühle wiederspiegeln. Eine einzelne Träne die nur einer Person gilt.

Plötzlich ertönen Schritte hinter mir und ich wische mir schnell die Träne aus dem Gesicht.

Eine schlanke, zierliche Person, die ich nur zu gut kenne lässt sich unmittelbar neben mir nieder und legt beruhigend die Hand auf meine Schulter.

,,Hey Alice, was machst du hier ganz alleine im Wald? Geht es dir gut?'', erklingt die unverkennbare Stimme von Kaya in meinen Ohren.

,,Jaja mir geht es gut ich brauchte nur...ein bisschen Zeit zum Nachdenken, das ist alles.''

Kaya schaut mich skeptisch an. Sie scheint mir nicht recht Glauben zu schenken. Auch der Sache mit dem Schauspielerwechsel sah sie misstrauisch entgegen und hinterfragte dieses ständig, doch ich konnte ihr immer nur die Antwort geben, die ich den anderen auch gab und zwar, dass es irgendwie Probleme gab und ich deswegen mit jemanden getauscht habe.

So falsch ist die Aussage ja auch nicht. Ich habe lediglich ein wichtiges Detail ausgelassen. Streng genommen belüge ich ja keinen, oder?
Und wenn, es ist besser wenn niemand den wahren Grund erfährt. Trotzdem habe ich manchmal das Bedürfnis es jemanden zu erzählen, mir mein ganzes Leid von der Seele zu reden, nur ein einziges mal, doch das geht im Moment noch nicht.

,,Ist wirklich alles gut mit dir?'', fragt mich Kaya und schenkt mir einen bemitleidenswerten Blick.

,,Klar, alles bestens'', antworte ich und quäle mir ein gefälschtes Lächeln hervor, ehe ich mich aufrappel und Kaya auffordend die Hand entgegen strecke.

Schnell nimmt sie sie an und lässt sich von mir auf die Beine ziehen.

,,Komm wir gehen mal zu den Jungs.Ich denke sie haben die Szene bereits beendet, mal sehen was die jetzt für einen Unsinn treiben'', sagt Kaya und schmunzelt belustigt.

Zusammen laufen wir durch den Wald und sehen schon die Jungs am Tisch sitzen, die sich angeregt miteinander unterhalten.

,,Hey Ladys stattet ihr uns auch mal wieder ein Besuch ab!'', rufen die Jungs im Chor und winken uns zu sich.

Kaya läuft sofort auf Dylan zu und platziert sich geschickt auf seinem Schoß. Währenddessen stehe ich unschlüssig daneben und lasse meinen Blick über die Jungs gleiten, bis ich bei Thomas hängen bleibe, der mich gebannt anstarrt. Sofort schaue ich zu Boden und beiße mir auf meine Lippe, um den erneuten Ansturm von Tränen zu unterdrücken.

,,Hey Alice wenn du dich auch mal entscheidest dich zu uns zu gesellen, auf meinem Schoß ist auch noch ein Platz frei...'', reißt mich Will aus meiner Starre und blickt mich belustigt an.

Kopfschüttelnd über sein Bemerkung setze ich mich zu den Jungs, immer bedacht so weit entfernt von Thomas zu sitzen wie möglich, und lächle leicht in die Runde, auch wenn mir dazu eigentlich nicht wirklich zu mute ist.

Anscheinend hatte Kaya schon einen richtigen Dylan-Entzug, da sie schon wieder an seinen Lippen hängt. Die perfekte Gelegenheit für Ki Hong einen seiner berühmt berüchtigten Kommentare rauszuhauen.

,,Ich will ja nur ungern stören, aber ich glaube es ist für alle Beteiligten wesentlich angenehmer, wenn ihr euch in einem Zimmer weiter abschlabbert oder was ihr sonst noch so gedenkt zu machen.''

Kaya löst sich nur wiederwillig von Dylan und schaut Ki Hong nun wütend an. Der wiederrum lächelt nur verschmitzt und scheint sich prächtig zu amüsieren.

Wir redeten noch über weitere belanglose Sachen und alberten gelegentlich ein bisschen rum, als sich der Tag auch schon zum Ende neigt. Ich verabschiedete mich nochmal von allen und trottete zu dem Bus, der uns zurück zum Hotel bringt.

Alle anderen Schüler haben schon Platz genommen und ich war natürlich mal wieder eine der Letzten. Ausgelaugt setze ich mich auf einen Platz am Fenster und hole meine Kopfhörer aus meiner Tasche hervor.

Die sanften Töne der Musik wiegten mich förmlich in den Schlaf, weshalb es auch nicht lange dauert bis ich entgültig in meine Traumwelt eintauche.

Eine Traumwelt in der ich für einen kurzen Augenblick glücklich sein kann, bevor ich wieder meine Augen öffne und das Schicksal mich erneut zu Boden reißt...




The boy who changed everything... (Thomas Brodie-Sangster FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt