Kapitel 32

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Sichtlich verwirrt drehe ich mich nun entgültig um. Vor mir steht niemand geringeres als Sarah, die mich teuflisch angrinst.

,,Was? Ich- Ich weiß nicht was du meinst...'', stottere ich und versuche ungläubig zu gucken.

Am liebsten hätte ich es direkt vor den Kopf geklatscht, aber ich weiß, dass sie es sofort ausposaunen wird, sodass in kürzester Zeit meine ganze Klasse bescheid wüsste. An sich nichts schlimmes, aber dann würde Simon es so erfahren und das möchte ich auf keinen Fall. Er soll es von mir persönlich erfahren, das bin ich ihm schuldig.

,,Tu doch nicht so Alice, ich hab auch beide gesehen und es sah definitiv nicht so aus als wärt ihr nur gute Freunde. Also hör auf es zu leugnen'', sagt sie und verschrenkt die Arme vor der Brust.

Shit! Was soll ich denn jetzt bloß sagen?

Seufzend schaue ich sie an und mache entschlossen einen Schritt auf sie zu.

,,Na gut. Thomas und ich sind zusammen, und? Hast du ein Problem damit?''

Womöglich war ich ein wenig zu harsch, da sie mich mit weit geöffneten Mund empört anguckt.

,,Was fällt dir eigentlich ein!? ich will nicht, dass du-'' Doch bevor sie ihren Satz beenden kann unterbreche ich sie.

,,Spar dir das. Es ist mir sowas von egal was du willst und was nicht'', sage ich abwertend und schlender gemütlich an ihr vorbei.

,,Ok, dann machst es dir ja natürlich auch nichts aus, dass ich die erfreuliche Neugigkeit allen erzählen werde, besonders Simon!'', ruft Sarah von hinten und ich bleibe abrupt stehen.

Sie kann es einfach nicht lassen. Wenn man einmal etwas gegen sie sagt, muss sofort mit hinterhältigen Mitteln zurückgespielt werden.

Zähneknirschend drehe ich meinen Kopf so, dass ich sie gerade so eben erblicken kann.

,,Was willst du?''

,,Ich möchte...dass-dass'', sie macht eine kurze Pause und schaut zu Boden. Als sie wieder aufschaut sind ihre Gesichtszüge total sanft und sie wirkt fast schon freundlich. Wie...wie früher!

Was geht hier vor?

,,Was kann ich tun, damit Simon mich mag?!'', platzt es plötlich aus ihr raus und das einzige, was ich in diesem Moment tun kann ist verwirrt aus der Wäsche zu gucken.

Hat sie das gerade wirklich gesagt? SIE!!!

,,Öhm... Ich dachte immer du hasst mich und Simon und jetzt stehst du plötzlich auf ihn?'', frage ich und kratze mir immer noch leicht überrumpelt am Hinterkopf.

,,Ach man, ich weiß auch nicht. Als ihr euch beide gestritten habt, da tat er mir so leid. Ich hab auch versucht ihn irgendwie aufzumuntern, doch das einzige was ich erreicht habe sind verachtende Blicke von meinen Freundinnen und eine Abweisung von Simon. Ich mag ihn wirklich, das musst du mir glauben. Ich will das sich Dinge verändern''

Wow ist das wirklich die Sarah die wir sonst kennen? Die Sarah die immer nur an sich denkt und auf nichts anderes als ihr Aussehen achtete.

,,Kneif mich mal. Ich weiß nicht wirklich was gerade passiert ist, doch ich weiß nicht wie ich dir dabei jetzt helfen soll'', sage ich und zucke mit den Schutern. ,,Doch eines interessiert mich. Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?''

,,Naja, ich habe eine meiner angeblich besten Freundinnen mit meinem Freund erwischt und in dem Moment wurde mir erst so richtig klar, dass mein Leben eine totale Lüge ist. keiner meiner Freunde waren echt. Ich wollte einfach dazu gehören und von anderen anerkannt werden. Und dann hab ich dich und Simon gesehen und da wurde mir erst so richtig bewusst was Freundschaft bedeutet und das es das einzige ist was zählt. Es tut mir richtig leid was früher zwischen uns vorgefallen ist.'' erzählt sie und aus irgendeinem Grund weiß ich, dass sie die Wahrheit sagt.

,,Und warum verhälst du dich dann noch so... naja abscheulich und abschreckend?'', frage ich.

,,Obwohl meine jetztigen 'Freunde' fake sind, sind sie doch das einzige was ich habe. Würde ich mich von heute auf morgen ändern, dann stände ich ganz alleine da, verstehst du''

Sie tut mir irgendwie leid.

,,Ok, aber damit Simon dich mag darfst du dich nicht verstellen, sei einfach wie du bist. Damit meine ich wie du in echt bis, nicht diese aufgesetzte Tusse. Simon ist schlau, er wird merken, wenn du dich geändert hast'', sage ich und lächle ihr aufmunternd zu.

,,Du hast recht. Ich fange gleich mal mit meinen Klamotten an. Omg, diese High heels bringen mich noch um'', flucht sie und ein kleines Lachen entfährt meiner Kehle.

,,Ok ich sollte dann mal gehen'', langsam etnferne ich mich von ihr, doch plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter

,,Ach und Alice, ich freu mich für dich und Thomas. Ihr passt echt gut zusammen.''

Ich schenke ihr noch ein letztes aufrichtiges Lächeln, ehe ich entgültig meinen Weg Richtung Speisesaal fortsetzte.

Das war eigenartig. Anscheinend hat sie sich wirklich geändert. Ich hoffe es für sie.

Da die Zeit doch schon ziemlich voangeschritten ist, schnappe ich mir nur noch schnell einen Apfel und steige in den Bus ein.

Am Set angekommen bin ich einer der letzten die aussteigen. Von weitem kann ich schon Thomas sehen, der ,als er mich erblickt, in meine Richtung geschlendert kommt.

,,Hey'', begrüßt er mich und umarmt mich kurz.

Ich erwider dieses und zusammen gehen zum Drehort, wo schon die anderen auf uns warten.

,,Da kommen ja unsere zwei Turteltauben'', ruft Dylan und grinst schelmisch.

,,Halt die Klappe'', entgegnet Thomas lächelnd und boxt ihn spielerisch in die Seite.

,,Was steht heute so an?'', frage ich und lehne mich gegen Thomas.

,,Heute wird einer der wichtigsten Szenen gedreht, deswegen werden heute alle von uns gebraucht'', erklärt Kaya mir. ,,Du könntest vielleicht mitkommen oder du wartest in einem unserer Wohnwagen.''

Zur Erklärung: jeder einzelne Schauspieler hat einen eigenen Wohnwagen, indem er, wenn er mal nicht gebraucht wird sich ausruhen kann. Unter anderem werden sie dort von den Maskenbildnern geschminkt.

,,Mal sehen. Ich werde schon was finden mit dem ich mich beschäftigen kann'', seufze ich.

Nachdem alle von Wes zum Set gerufen wurden sind, beschließe ich einfach mal zu schauen was die anderen aus meiner Klasse so machen. Vielleicht kann ich ja irgendwo helfen.

Während ich gemächlich über die Lichtung gehe, spüre ich immer wieder verachtende Blicke, die auf mir liegen. Angespannt beschleunige ich mein Tempo und erreiche endlich Matt, der zusammen mit weiteren aus meiner Klasse zusammen steht. Doch wo ist Simon?

,,Hey Leute''

,,Hi Alice'', sagt Matt und dreht sich in meine Richtung.

,,Sag mal, weißt du was hier los ist?'', frage ich und deute auf eine Gruppe von Mädchen, die tuscheln und immer wieder auf mich zeigen.

,,Das solltest du dich vielleicht mal selber fragen'', antwortet er und verschrenkt die Arme vor der Brust.

Verwirrt schaue ich ihn an und ziehe meinen Augenbrauen zusammen.

,,Du und Thomas, klingels?'', hilft Matt mir auf die Sprünge und ich keuche erschrocken auf.

,,Das hat sie nicht getan!! Weiß er es schon?''

Matt nickt knapp und schaut zu Boden.

,,Ok, ich denke ich geh ihn mal suchen'', sage ich und drehe wende von ihm ab.

Ich hätte echt nicht gedacht, dass Sarah das macht. Jetzt muss ich Simon suchen und versuchen ihm alles zu erklären. Ob er wohl sauer ist? Er meinte ja, dass er nur möchte, dass ich glücklich bin, doch wie reagiert er jetzt darauf...?








The boy who changed everything... (Thomas Brodie-Sangster FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt