Kapitel 37

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,,Hey, aufstehen ihr Schlafmützen"

Erschrocken fahre ich hoch und öffne blitzartig meine Augen.

Verwirrt schaue ich mich um und merke, dass wir immer noch am Set sind.

Wir müssen wohl gestern eingeschlafen sein.

Wenn ich an gestern denke, muss ich unwillkürlich anfangen zu lächeln. Es war einfach wunderschön.

,,Vielleicht solltest du Thomas auch wecken, wir haben nicht mehr so viel Zeit'', sagt plötzlich Kaya, die immer noch wartend vor mir steht.

,,Ich bin ja schon wach'', ertönt ein leises murmeln neben mir, woraufhin ich anfange zu kichern.

Thomas setzt sich aufrecht hin und reibt verschlafen seine Augen.

,,Guten Morgen'', sage ich und küsse ihn auf seine Wange.

Kaya reicht erst mir, dann Thomas die Hand und lächelt dabei traurig. Und das ist der Moment indem mir klar wird was heute für ein Tag ist. Heute fliegen wir zurück nach London. Heute muss ich Thomas verlassen.

Der Abend gestern mit ihm hat mich das alles ein Stück weit vergessen lassen, um so schlimmer ist jetzt der Gedanke daran.

,,Was ist mit meinen Sachen? Die sind alle noch nicht gepackt'', frage ich panisch, doch Kaya winkt nur ab.

,,Mach dir darüber keine Sorgen ich habe mit Sarah gesprochen. Sie packt sie für dich ein. Falls du fragst, mit deinem Lehrer habe ich auch gesprochen und gesagt, dass wir dich mir zum Flughafen nehmen, da wir sowieso dort hin müssen.''

,,Achso ok, danke'', gebe ich erleichtert von mir. ,,Wie viel Uhr ist es eigentlich?"

,,Halb zwölf, deswegen müssen wir uns ja auch beeilen. Dein Flug Kommt bald. Also los'', erklärt Kaya mir und ich nicke nur betroffen.

Thomas und ich folgen ihr zu einem großen Van, indem schon alle Schauspieler sitzen und sich angeregt unterhalten.

Als wir die Tür öffnen, sind augenblicklich alle Augenpaare auf und gerichtet.

,,Hey Leute'', sag ich und lächle sie warscheinlich zum letzten mal an.

,,Hey'', rufen alle einstimmig und Thomas und ich nehmen auf der hintersten Bank platz.

Die gesamte Fahrt bis zum Flughafen liegt mein Kopf auf Thomas Schulter und er hält, ohne sie auch nur einmal loszulassen, meine Hand.

Ich wünschte er würde meine Hand nie wieder loslassen, doch wir beide wissen er muss.

Angekommen, steigen alle nacheinander aus und von weitem kann ich schon meine Klasse sehen, die sich schon um Mr. Adam versammelt haben.

Als dieser uns bemerkt, winkt er uns zu sich.

,,Wir hatten die Ehre einen Monat an einen Filmset verbringen zu dürfen. Und ich glaube ich spreche für alle, dass es eine Erfahrung war, die niemand so schnell vergessen wird. Wir haben total viele neue, nette Menschen kennengelernt'' Bei diesem Satz schaue ich zu Thomas der mich von oben anlächelt uns sanft meine Hand nimmt. ,,Und im Namen von uns allen möchte ich ,,Danke'' sagen. Danke, dass sie das für uns ermöglich haben.''

Nachdem Mr. Adam seine Rede beendet hat, beginnen alle zu aplaudieren und sich gegenseitig voneinander zu verabschieden.

,,Alice!'', ruft plötzlich jemand hinter mir und bevor ich mich überhaupt umdrehen kann, fällt mir Kaya in die Arme und drückt mich fest. Ich erwiedere ihr Umarmung natürlich sofort.

,,Ich werde dich so vermissen''

,,Ich dich auch Kaya. Wir bleiben aber in Kontakt, ja?'', frage ich und sie schaut mich an.

,,Natürlich und wenn ich wieder in England bin, machen wir total viel zusammen, versprochen!''

Ich will gerade etwas sagen, da tippt mir jemand auf die Schulter und ich drehe mich um. Vor mir stehen Ki Hong, Will und Dylan und alle haben ein breites,aber auch wehmütiges  Grinsen auf ihrem Gesicht.

,,Wir werden dich auch total vermissen, Alice. Pass gut auf dich auf'', spricht Ki Hong für alle drei.

,,Ich euch auch Jungs'' und mit diesen Worten, ziehe ich sie in eine große Umarmung.

Nachdem sich alle voneinander verabschiedet haben, geht die Crew zurück zum Van und Mr. Adam geht mit meinen Mitschülern schon weiter zum Check-In. Zum Glück konnt ich ihn überreden, dass ich nachkomme, da für mich das schwerste noch bevorsteht.

Wenn ich sage ich habe mich von allen verabschiedet stimmt das nicht ganz, denn die wichtigste Person fehlt noch.

,,Tja ich denke es heißt wohl Abschied nehmen'', sage ich bedrückt und schaue zu Boden.

,,Ja ich denke das heißt es'', sagt Thomas traurig und greift nach meiner Hand. ,,Doch kein Abschied ist für immer. In weniger als drei Monaten sehen wir uns wieder und bis da hin rufe ich dich jeden Tag an.''

,,Und was ist wenn wir das alles nicht schaffen? Ich meine du bist ein berühmter Schauspieler und ich ein einfaches Mädchen aus London. Was ist wenn das alles zu viel für uns ist?'', frage ich und schaue ihn dabei tief in die Augen, in denen ich Entschlossenheit und Vertrauen erkennen kann.

,,Alice, wir schaffen das. Wir schaffen das, zusammen'', Thomas verstärkt seine Worte, indem er seine Lippen auf meine legt.

Der Kuss fühlt sich nicht an als wäre es ein Abschied, sondern eher wie ein neuer Abschnitt, der hiern, in diesem Moment, beginnt.

Als wir ins voneinander lösen, dauert es nicht lange bis ich meine Arme um ihn schlinge.

,,Ich will dich nicht verlassen'', flüstere ich und eine einzelne Träne löst sich aus meinem Augenwinkel und läuft meine Wange hinab. Thomas scheint das zu merken und drückt mich noch fester an ihn.

Als wir uns nun entgültig loslassen, greife ich schweren Herzens nach meinem Gepäck und schaue ein letztes Mal in seine tiefbraunen Augen.

,,Alice, ich hab noch etwas für dich. Ich möchte aber, dass du es erst öffnest wenn du in London bist, ja?'', bittet mich Thomas und ich nicke.

Er kramt in seiner Jackentasche und holt letztendlich eine kleine Schatulle hervor, die er mir lächelnd entgegen hält.

Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht nehme ich sie und verstaue den Gegenstand in meinem Handgepäck.

,,Ich denke ich sollte gehen. Die anderen warten bestimmt schon'', sage ich schweren Herzens und umklammere den Griff meines Koffers fester, um die aufgestauten Tränen zu unterdrücken.

,,Ja vielleicht hast du recht'', antwortet Thomas und schaut traurig zu Boden.

Langsam drehe ich mich von ihm weg und gehe ich Richtung Check-In, wo die anderen schon auf mich warten. Ich enteferne mich immer weiter von Thomas und es schmerzt, es schmerzt wahnsinnig.

Augenblicklich drehe ich mich um, lasse mein Gepäck fallen und laufe zurück zu Thomas, der mir die ganze Zeit hinterher geschaut hat. Desto näher ich ihm komme, desto mehr beschleunige ich mein Tempo.

Sobald ich ihn erreicht habe springe ich ihm um den Hals und umklammere ihn ein letztes Mal so fest ich kann.

Am liebsten würde ich ihn nie wieder loslassen, doch alles hat ein Ende, genau wie diese Umarmung. Doch unsere Geschichte ist hier noch nicht zu Ende, sie hat gerade erst begonnen. Ich weiß nicht wie das alles mit uns weitergehen wird, aber eins weiß ich: Thomas hat alles in meinem Leben verändert...

The boy who changed everything... (Thomas Brodie-Sangster FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt