Die andere Gruppe hatte nichts was mir helfen könnte, außer einer Taschenlampe und dem Dolch. Ich blieb mit dem Mädchen, welches aufgegeben hatte, über Nacht in dem Raum. Sie hieß Isa und hatte schulterlange braune Haare, und braune Augen. Gegen drei Uhr Morgens schlief sie ein und ich beobachtete sie eine Weile. Sie war süß. Als sie tief und fest schlief, fing sie an zu reden und ich musste schmunzeln. Ich setzte mich neben sie und hörte ihr zu. Sie murmelte etwas von einem Jonas und was er für ein Arsch ist, und eine einzelne Träne kullerte ihr die Wange herunter. Das machte mich irgendwie traurig. Ganz sachte strich ich mit einem Finger die Träne weg und deckte sie zu und döste ein bisschen vor mich hin.
Ein paar Stunden später kam eine Lautsprecherdurchsage. „Guten Morgen, liebe Schüler. Ich hoffe ihr hattet eine erholsame Nacht und genug Zeit euch mental auf die Woche vorzubereiten. Der aktuelle Stand: von den 60 Schülern sind bereits 28 ausgeschieden. Die meisten Mitstreiter besiegte Hassan Gülayl und seine Allianz. Damit sind noch 32 Schüler dabei. Kommen wir aber nun zu einer kleinen Regeländerung: die Schule als Arena wird jetzt modifiziert, also seid bereit auf alles. Die besiegten werden in 5 Minuten abgeholt. Viel Spaß noch, morgen um die gleiche Uhrzeit updaten wir euch wieder.“
28. Sechs davon waren mein Verdienst, sprich also dass Hassan wahrscheinlich die anderen 22 auf dem Gewissen hatte. Hassan und seine Gruppe bestand aus elf Leuten, also noch 21 andere. Ob das gut oder schlecht war, weiß ich nich. Ich verabschiedete mich von Isa, und ging weiter.
Mithilfe des Dolches konnte ich zwei weitere Personen aus dem Hinterhalt ausscheiden lassen. Der dritte war allerdings zu schnell, und ich verlor den Dolch. Den dritten Streckte ich mit Kamatayon nieder. Die drei hatten alle Hämmer und Äxte, die konnte ich nich mitnehmen. Egal, nach meinem Wissensstand waren nur noch 29 im Rennen. Es lief gut für mich.
Dann wurde mir klar, was mit „modifiziert“ gemeint war. In einem Gang erhob sich direkt vor mir eine Wand und neben mir fuhr eine runter und zeigte mir den neuen Weg. Mit der Taschenlampe ging ich den Gang entlang und kam in einer regelrechten Arena an. Es war hell erleuchtet, und auf der anderen Seite standen Jan, Violett und Kai. Durch die Arena scholl das Wort „Deathmatch“ und wir sahen uns mit großen Augen an.
„Aber… Warum?“, fragte Violett. Sie hatte einen Speer und einen Schild, der bereits einige Dellen hatte. Kai hatte einen riesigen Rucksack auf, wahrscheinlich war er der Mediziner der Gruppe. Jan hatte ein Katana und ein Kurzschwert, wahrscheinlich wollte er beidhändig kämpfen, wie die alten Samurai. Ich stand einfach nur mit dem Stab Kamatayons da. Ich hatte also einen klaren Nachteil.
„Ich glaube wir können da nichts gegen machen. Oder habt ihr ne andere Idee?“, fragte ich. Kai überlegte kurz und sagte dann: „Ich würde sagen, wir machen Eins-gegen-Eins-Kämpfe, Jan und Violett jeweils gegen dich. Je nachdem wer gewinnt, gebe ich auf oder wir sind noch im Spiel. Ok so?“
Ich nickte und die beiden anderen nach kurzer Zeit auch. „Ladys first!“, rief Violett und stellte sich mir gegenüber. Ich lachte und machte mich bereit.
Eine kurze Zeit herrschte Stille und keiner bewegte sich. Plötzlich sprang sie hervor und stach nach mir. Ich nahm Kamatyon mit beiden Händen am Stab und drückte die Lanze zur Seite um direkt danach mit dem hinteren Ende des Stabes von oben runter zu schlagen. Sie versuchte noch, mit dem Kopf zur Seite gehen, war aber zu langsam. Ich traf sie direkt und sie kreischte. Sie fiel nach hinten und verlor das Bewusstsein. Als sie aufkam, schrie Kai auf. Ich bückte mich und drückte auf einen Sensor. Dieser piepte laut auf und ich trug sie zu den anderen und Kai legte ihr sofort einen Eisbeutel auf und untersuchte sie.
Einen gewonnen, einen musste ich noch kämpfen. Jan. Heute Morgen habe ich ihm noch das Leben gerettet, und jetzt würden wir kämpfen.