21. Die Schlacht beginnt

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Es war zehn Uhr abends. Die drei Armeen des Todes, Gottes und Satans sammelten sich vor dem Vesuv, dem angeblichen Hauptquartier des Lebens. Rüstungen wurden angezogen, Waffen geladen und Pläne besprochen. Ich stand etwas abseits, und wartete auf meine Einheit. Vorher hatte man mir eine Rüstung aus einem schwarzen Kristall gegeben. Die Rüstung hatte viele Facetten, und in jeder konnte man alle Farben sehen wenn man diese in der Sonne betrachtete. Es war ein schönes Bild, die schwarze Armee des Todes, die in einem Regenbogen stand. Ich musste schmunzeln. Das war aber schnell vorbei, da Isa und Lana kamen.  Jede hatte eine Rüstung an, die für ihre Rasse angemessen waren. Lana eine weiße, mit vielen Ornamenten und Schnörkeln, Isa eine aus Obsidian, an welcher konsequent Lava austrat.

Ich sah beide nicht an. Sie sahen sich gegenseitig auch nicht an. Ein unangenehmes Schweigen. Und dann hob Gott die Stimme und hielt seine Ansprache.

„Meine Kinder. Tot, Himmlisch, Dämonisch. Alle meine Geschöpfe, danke dass ihr hier seid. Wir haben uns hier gefunden, um der letzten Gewalt dieser Welt eine Lektion zu erteilen. Oder gar um ihn zu stürzen. Das Leben hat sich gegen die ewige Ordnung aufgelehnt und zwei wichtige Personen angreifen lassen. Nun wird diese Schuld beglichen, und das Leben  wird bezahlen!“

Überall wurde gejubelt und geklatscht. Anschließend sammelten sich die Einheiten und stellten sich auf. Dann wurde gewartet, dass die Späher wiederkamen und den Angriff für bereit erklärten. Niemand sagte auch nur ein Wort. Ich hatte nun wirklich nichts mehr zu verlieren, weshalb ich in dieser Schlacht wahrlich alles geben wollte.  Dann flogen einige Gegenstände durch die Luft, und einer landete vor meinen Füßen. Es war der Kopf eines Engels, der abgetrennt wurde. An der Stirn hing ein Zettel mit der Aufschrift ‚Kommt und holt euch eure Niederlage‘. Gott hob seine Hand und signalisierte den Zugriff. Meine Einheit war für einige Luftangriffe vorgesehen. Auf mein Kommando spreizten alle die Flügel und flogen los. Die Soldaten des Lichts hatten alle Maschinengewehre und saßen als Vulkansteine verkleidet an der Wand des Vesuvs, und alle schossen gleichzeitig auf uns. Mit einer Bewegung aus dem Handgelenk erschuf ich eine Wand aus Flammen die uns vor dem Kugelhagel schützte. Lana feuerte eine große Menge Pfeile aus Licht gleichzeitig ab, die die meisten Schützen trafen und ausschalteten. Isa schickte die Wand dann an die Wand und setzte den Obsidian in Brand, sodass die restlichen Soldaten auch starben. Ich rammte den Stab Kamatayons in die Wand und das brennende Gestein fiel herunter, genau auf die Soldaten des Lebens die rausgeströmt kamen. Der erste Zug der Vereinten Truppen war erfolgreich.

Am Gipfel blickten wir in den Schlund des Vulkans und ich war erschrocken. Es war eine gewaltige Masse an Soldaten und Kriegern zu sehen. Es waren mindestens tausend Soldaten- pro Einheit. Es waren circa 20 solcher Gruppierungen zu sehen.  Niemand hätte diese Art von Wiederstand erwartet. Ich ließ die Klinge herausfahren und Lana schoss einen Pfeil aus Licht in die Mitte des Heers des Lebens. Das war das ausgemachte Signal, den inneren Vesuv zu stürmen. Durch diesen einen Pfeil starben 20 Soldaten durch einen Kopfschuss. Mit einem gewaltigen Gebrüll stürmten die Armeen in den Vesuv und die Schlacht um Leben und Tod begann.

Der Pfeil durchbohrte 20 Soldaten, genau wie geplant. Der alte Mann hatte die Hände hinter seinem Rücken gefaltet. Alles sollte noch nach Plan laufen, solange der junge Tote ihm am Ende gegenüberstand. Nichts würde nach seiner Vernichtung noch im Wege stehen. Die Herrschaft war zum Greifen nahe. Er drehte sich um und blickte Vera an. So ein gutes Mädchen. Nie hätte er gedacht, dass dieses nutzlose und anhängliche Mädchen einmal dem Tod und der Hölle entkommen würde. Sie sah ihn mit stolzgeschwellter Brust an, ein Glänzen in den Augen. Wie sehr er sie doch verachtete. Wenigstens musste er nicht dieses dümmliche Grinsen sehen, da sie ihren Mundschutz trug. Was ihn wirklich interessierte, war was sie bewachte. Der Mann stand nur da, sein Prothetisches, Bionisches Auge leer und dunkel. Die Haare mittlerweile weiß vom Alter, die Tragflächen aus Stahl glänzend poliert. In seinem Rücken steckten viele Kabel, die seine Vitalfunktionen am Laufen hielten. Diese Geheimwaffe würde niemand besiegen. Niemand. Nicht die Tochter Satans. Keine Grigori. Und kein Toter.

Der Tod in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt