Eilig rannten die Bediensteten herum. Der Tod hatte einen Krisenrat einberufen, um über Vera und ihre Mission zu urteilen. Der Teufel erschien als erster. Sein Anzug stand in dunkelblauen Flammen und er raste vor Wut. Isa war anscheinend in der Hölle geblieben, um sich zu erholen. Die Verletzungen waren anscheinend sehr schwer gewesen, selbst die Dämonenheiler waren machtlos.
Nach einer Stunde des Wartens hörte man Trommeln, Trompeten und Posaunen. Die Türen schwangen auf und 10 Männer in weißen Gewändern und goldenen Lorbeerblättern kamen herein. Direkt gefolgt von ihnen kamen zwei bekannte Gesichter.
„Meine Güte! Gott, wie lange kann man den brauchen? Du bist verdammt noch mal Gott!“, rief Satan. Gott versuchte nicht zu lachen. „Ganz ruhig, Satan. Das ist schlecht für dein Karma.“ Er sah mich an. „Hallo, mein Sohn.“ Ich starrte ihn einfach nur an. Ich stand direkt gegenüber von Morgan Freeman.
„Herr, Sie sind… Morgan Freeman?! Aber…“, stotterte ich. Amüsiert kicherte er ein wenig und setzte sich. Und direkt hinter ihm stand Lana. In einem weißen Gewand und mit einem Heiligenschein auf dem Kopf, und einem Bogen in der Hand. Zum zweiten Mal innerhalb von 5 Minuten klappte mir die Kinnlade herunter. Sie aber ignorierte mich und stellte sich hinter Gott. Satan war immer noch am hin und her laufen. Der Tod saß am Kopf des Tisches. Sie hatten Vera an einer Steinplatte festgekettet. Der Tod erhob sich, und die Diskussion begann.
Ich habe noch nie in meinem Leben eine solche Diskussion miterlebt. Vor allem nicht unter drei erwachsenen Männern. Fünf Stühle, sechzig Teller, fünfzehn Becher, acht Säulen, zwei Tische und sieben Fenster wurden währenddessen zerstört, außerdem gab es zwei Tote Engel und acht weitere Verletzte. Und das war alles innerhalb der ersten halben Stunde.
Nach zehn Stunden wurde alles entschieden. Ein Angriff auf das Leben. Drei Armeen gegen die des Lebens. Als alle gingen, fing ich Lana ab. „Was?“, fragte sie genervt. Ich sah sie einfach nur an. „Du warst die ganze Zeit das genau Gegenteil von einem Engel, und Isa ist das Gegenteil von einem Dämon. Aber warum? Warum warst du überhaupt hier?“ „Hör mir zu. Deine Familie ist nicht im Urlaub. Die Hölle hat sie und wollte sie als Geiseln benutzen, solltest du Satan nicht helfen.“ Mit diesen Worten ließ sie mich stehen.
Als ich wieder Zuhause war, hatte ich ihre Beschuldigung schon verdrängt. Ich richtete das Haus ein wenig her, und wartete dann auf Isa. Sie kam gegen Neun, verbunden und fast komplett geheilt. Wir hatten einen wunderschönen Abend, und irgendwie landeten wir dann wieder im Bett.
Am nächsten Morgen fiel mir beim Frühstück Lanas Beschuldigung wieder ein. Auch wenn es totaler Bullshit war, musste ich nachfragen. „Du musst unbedingt meine Eltern unbedingt kennenlernen, du wirst sie lieben!“, sagte ich. Für einen winzigsten Teil einer Sekunde sah ich ein Zögern. So kurz, dass es fast nicht existent war. Aber Walküre und Skulduggerry hatten mir beigebracht, gerade auf sowas zu achten. „Ja, ich glaube auch“, sagte sie mit einem nervösen Lächeln. Das war es, was ich brauchte. Sie verheimlichte mir etwas.