20. Isa

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Der Kerker war immer voll. Die Folterkammer nie leer, alle Geräte immer besetzt. Alles brannte. Isa liebte die Hölle. Es war ihr Heim, ihr Geburtsort, und jeder hatte Respekt vor ihr.

Die Schattenseite waren die ganzen Verbrechen, die sie im Namen ihres Vaters hatte begehen müssen. Unter anderem die Familie ihres neuen Freundes. Zu dieser ging sie gerade, um ihnen Wasser zu bringen. Für Lebende Wesen war es in der Hölle natürlich zu heiß. Die Familie hatte die Augen verbunden, war an den Boden gekettet. Alle waren nur in ein Tuch um den Unterleib gekleidet. Als sie aber an der Zelle angekommen war, sah sie dass die Familie gefoltert wurde. Das war nicht geplant gewesen! Sofort rief sie die Feuerheiler. Verdammt. Niemand hätte den Geiseln etwas antun sollen!

„Sie hatte Recht, oder?“, flüsterte jemand hinter ihr. Sie wollte sich nicht umdrehen. Sie wusste wer es war. Ich starrte auf meine verletzten Eltern und Schwester. Sie sagte nichts. Drehte sich nicht um. Ich ballte meine Fäuste. Lana hatte Recht gehabt. Das Mädchen, das mich immer angelogen hatte...

„Calem… Lass mich bitte erklären…“, sagte sie während sie sich umdrehte. Ich klatschte ihr eine. „Das ganze war ein Schauspiel, was? Kein Wunder. Succubi sind keine Vertrauensvollen Wesen. Das hätte mir von Anfang an klar sein müssen.“ Ich ging zu meiner Familie und machte die Ketten los. Das brachte allerdings nichts. Sie bewegten sich nicht, atmeten nicht, lebten nicht mehr. Zu Tode gefoltert.

Wutentbrannt packte er den Dämon am Hals und würgte. Vera saß auf einem Balken und lächelte. Somit hatte sie auch dieses Team auseinander gebracht und irreparablen Schaden angerichtet. Ihre Arbeit war getan, und sie kletterte wieder nach oben.

Ich ließ die Hand wieder locker. Mir rollten Tränen die Wangen hinunter. Isa Fiel nach Luft schnappend zu Boden und hustete. „Ich erwarte dich auf dem Kampffeld, in der ersten Reihe des linken Flügels. Sei nicht zu spät.“ Mit diesen Worten ging ich weg.

Isa weinte. Ihre Schwester hatte ihren Bauch untersucht und ein Lebewesen festgestellt. Sie war schwanger, und soeben hatte der Vater ihres Kindes sie verlassen.   

Der Tod in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt