Jimin saß eingerollt vor seinem Fernseher, während er gelangweilt durch die Kanäle zappte. Wirklich auf die aufpoppenden Sendungen achtete er nicht mal, denn nur ein Gedanke schwirrte ihm im Kopf.
War es komisch Yoongi nach einem Tag schon eine Nachricht zu schreiben? Sie hatten sich am Abend vorher ja erst gesehen. Beim Gedanken daran wurde der Junge wieder rot im Gesicht.
Hätte er sich einfach von ihm küssen lassen sollen?
Die Gedanken des orangehaarigen handelten nur von diesem einem Thema. Frustriert fuhr seine Hand in die gefärbten Haare und verweilte dort ein wenig. Ohne es zu bemerken hatte er auf einen Nachrichten Sender geschalten.
"... Das junge Mädchen hat blonde Haare, ist zierlich gebaut und geht unter dem Namen Lisa. Wenn sie jemand sieht bitte unter der eingeblendeten Nummer anrufen." Wenig beachtete Jimin die Stimme der Nachrichtensprecherin und sein Finger war schon auf dem Ausschaltknopf des Fernsehers, da er gerade wirklich keinen Nerv für das Geplapper der Blechkiste hatte, als ein Schwarzer Haarbüschel seine Aufmerksamkeit erregte.
Im Fernseher war niemand anderes als Yoongi zu sehen, neben einem Mann, auf einem Dach. Feuerwehr und Polizeikräfte am Boden des Gebäudes versammelt. Während Jimins Augen noch auf dem dunkelhaarigen lagen, vernahmen seine Ohren die Stimme der Nachrichtensprecherin, die im Hintergrund redete.
"...der 44 Jährige Mann steht zur Zeit auf dem Gebäude der Bank, drauf und dran sich hinunter zu stürzen, da seine Aktien den Bach hinunter gegangen sind. Die Polizei und Feuerwehr sind im hellen Aufruhr, da nur ein junger Mann mit dem 44 Jährigen auf dem Dach steht. Dieser scheint, so wie es aussieht gut auf den Mann einzureden. Wir hoffen dass er nichts falsches Macht und den Mann von dieser Tat abhalten kann. Ich schalte live vor Ort zu meinem Kollegen..."
Jimins Augen weiteten sich. Wenn Yoongi es schaffte den Mann vom Selbstmord abzuhalten, war er ein Held.
Zitternd stand der Mann an der Kante, als Yoongi das Treppenhaus hinauf kam. Er wollte ein wenig frische Luft schnappen und die Bank war das einzigste Gebäude, in der Nähe seiner Wohnung, dass Leuten erlaubte aufs Dach zu gehen. Langsam öffnete er die Stahltüre, nur um zu sehen wie ein älterer Mann am Rand des Daches stand.
Will er sich umbringen? fragte sich Yoongi als er näher auf den Mann zu ging. Dieser bemerkte ihn und sah Yoongi panisch an.
"V-Versuchen sie nicht mich abzuhalten, I-Ich habe alles verloren, ich habe keinen Grund mehr zu leben!" Schweiß lief dem etwas dicklicheren die Stirn hinunter, als er Yoongi panisch in die Augen sah.
Dieser aber runzelte nur die Stirn und lief weiter auf den älteren zu.
"Entschuldigung, aber es wäre nett erstmal Hallo zu sagen. Klar, du willst dich umbringen, aber man kann auch bis zum letzten Moment noch höflich bleiben." Der dunkelhaarige lies verächtlich die Zunge schnalzen. Seine Hände machten eine ausladende Bewegung und zeigten zum Abgrund.
"Los, komm, ich halte dich nicht davon ab."
Zitternd drehte der Mann sich wieder richtung Rand, als sich unbehagen in seinen Augen spiegelte.
"Ich habe Frau und Kinder, soll ich's wirklich machen?” seine Stimme zitterte und Yoongi stellte sich genervt hinter ihn.
Sein Kopf legte er auf die Schulter des Älteren."Komm, mach einfach, dir wirds danach besser gehen."
Ein dunkles Kichern entkam seiner Kehle.
"Los ich feuer dich auch an. 1 und 2 und Hopp!"
Yoongi wollte den älteren gerade schubsen, als dieser sich umdrehte und vom Rand weg taumelte.
Wut spiegelte sich in den Augen des dunkelhaarigen.
"Warum hast du das gemacht? Ich dachte du wolltest sterben?” trotz der Wut hörte sich Yoongis Stimme ruhig an.
"I-Ich kann meine Frau nicht alleine lassen. Oh Gott dankeschön dass du mich das realisieren lassen hast." schnaufte der ältere Mann sah zum Himmel hinauf.
Dies ließ Yoongi vor Wut aufschnauben.
"So Freundchen" er packte den Mann am Kragen. "Ich hatte gerade Spaß die beim Selbstmord zu helfen, du entscheidest dich um, was mir schonmal den Tag versaut hat, aber dann bedankst du dich noch bei meinem Nichtsnutz von Vater?!” Seine Stimme überschlug sich und lies dem Mann nackte Angst fühlen. Gebannt starrte er Yoongi in die Augen und erzitterte als er das glühende Rot sah.
Von Angst umhüllt sah er zu Boden und hoffte einfach nur dass er träumte. Yoongi schnaubte wütend auf und hob den Mann am Kragen hoch."Du springst jetzt hier runter, komm, mach schon, zeig mir was du kannst." böse kicherte er als die schwere Stahltüre aufschwung und zwei Polizeibeamte aufs Dach schritten. Yoongi ließ den Mann nur genervt auf den Boden fallen und richtete seine Kleidung.
Heute war wirklich nicht sein Tag.Die Beamten nahmen den Mann zu sich und lächelten Yoongi dankend zu. Dieser verzog nur den Mund und wollte gerade selbst heimgehen, da er nichts mehr von diesem Tag erwartete, als ihn eine Frau mit Mikrofon in der Hand den Weg versperrte.
Grinsend sah sie Yoongi an.
"Und, wie fühlt es sich an ein Held zu sein?" Sie hielt ihm das Mikrofon vors Gesicht und sah ihn viel erwartend in die Augen.
Yoongi aber verdrehte nur die Augen, gab ein ironisches "Super" von sich und verließ den Schauplatz. Er wollte einfach nur noch heim und schlafen.
Jimin aber saß zu Hause, die Augen gespannt auf den Fernseher gerichtet und begeistert von dem Schauspiel. Grinsend sah er der Sendung noch weiter zu, die Gedanken aber hielten sich nur an zwei Sätzen fest.
Er kannte einen Held.
Yoongi, der komische Junge aus dem Nachtclub war ein Held.
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Wings // Yoonmin
Fanfiction'Für immer' dachte er sich, bevor er das Bewusstsein verlor. ~~ Warnung: - Gewaltverherrlichende Textpassagen - boy x boy - Wenn ihr kein Blut 'sehen' könnt seid ihr in diesem Buch falsch