Training mit Nachteilen

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Ich bin gerade dabei die Treppen runter zu gehen als ich Brandon entdecke der sich wild nach allen Seiten umsieht, als er mich dann entdeckt atmet er erleichtert aus und kommt auf mich zu.
Er schließt mich in eine feste Umarmung und vergräbt das Gesicht in meinen Haaren.

,,Zum Glück geht es dir gut.", seufzt er.
,,Warum sollte es mir nicht gut gehen?", frage ich verwirrt, er löst sich von mir und legt die Hände an meine Arme.
,,Cody hat alles erzählt was in der Nacht passiert ist, und ich war nicht bei dir.", sagt er niedergeschlagen und sieht mir in die Augen.
Dich ich fange an zu lächeln und gebe ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

,,Ich hätte garnicht gewollt das du bei mir bist, es hätte dich nur unnötig gestresst. Außerdem geht es mir jetzt wieder völlig gut, in sechzig Jahren ist die nächste Mondfinsternis, da bleibt uns noch reichlich Zeit.", lächle ich sanft und er erwiedert meinen Blick.

,,Was ist jetzt mit Lydia? Hat sie ihre volle Kraft?", bei seinen Worten erstarre ich und muss schlucken bevor ich antworten kann.
,,Nun...Bloom, Jenny damaliger innerer Wolf hat sich als Lydia getarnt, Jenny hat mich gewarnt, Bloom darf die Kontrolle kein einziges Mal übernehmen da wir sonst dran sind.", sage ich leise und spüre die Blicke meines Freundes auf mir.

*

,,Lune? Seit ihr?", höre ich Dad durch den Flur rufen.
,,Im Wohnzimmer! Was gibt's denn?", antworte ich und Dean kommt wenig später in den großen Raum, ich drehe  meinen Kopf zur Tür und sehe dort Dad stehen.

,,Wir wollen Mal wieder trainieren. Wir warten draußen auf der Trainingslichtung am Bach okay?", Dean sieht mich und Brandon neben mir an bevor wir nicken und er wieder geht.

,,Na dann wollen wir mal.", zuversichtlich klatscht Brandon sich in die Hände und erhebt sich von der gemütlichen Couch.
Seufztend stehe ich er falls auf und folge ihm in den Flur und dann raus auf die Lichtung.

In den letzten Tagen ist es sehr viel kälter geworden, ohne Jacke geht keiner mehr von uns raus, nun, so einen kalten Winter habe ich noch nie erlebt.

Durch das Training erhoffe ich mir einfach mich aufwärmen zu können, also joggen wir gemächlich in den Wald und kommen wenig später an der Lichtung an wo Dean schon steht, an einen Baum gelehnt.
Doch ich erstarrte schlagartig als ich jemanden am Bach stehen sehe.

Meine Augen werden zu Schlitzen und tief in mir spüren die Wut, auch Bloom macht sich bemerkbar, also ist der Zauber gelöst. Mein Herzschlag verschnellert sich was die anderen zu hören scheinen da mich alle ansehen. Ich schlucke und dränge sie zurück. Begleitet von einigen Flüchen verstummt Bloom wieder und mein Herz beruhigen sich.

Ich widme mich wieder der Person am Bach und knurre.

,,Was willst du, Nora?, knurre ich und stelle.mich näher zu Brandon. Dieser lässt meine Schwester nicht aus den Augen.

,,Trainieren, wonach sieht's denn aus?", sagt sie herablassend und dreht sich zu uns. Mein Kopf schießt zu Dean.
,,Warum tust du mir das an? Hast du vergessen was sie getan hat?!", schnauze ich aufgebracht und richte meine Arme in ihre Richtung, Dean nickt und drückt sich vom Baum ab.

,,Ich habe es sehr wohl nicht vergessen Lune. Aber wir leben in einem Rudel und ihr müsst miteinander kämpfen können. Außerdem passen Brandon und ich auf,wenn sie zu weit geht schreiten wir ein, dazu übt nicht ihr selber, sondern eure inneren Wölfe.",
Als er das sagt meine ich Bloom verächtlich Lachen zu hören. Ich zische sie an, doch mein Wolf nimmt von mir keine Notiz.

Ich spannend mich an und schüttelt den Kopf, Nora schnalzt missbilligend mit der Zunge und schaut mich unbeeindruckt an.

"Lydia ist zu schwach um gegen meinem Wolf anzukommen Dean. Sie wird sie töten.", Nora macht eine wegwerfende Geste in meine Richtung, ich lache bitter und verlagerte mein Gewicht auf das rechte Bein und verschränkte die Arme, meinen Kopf lege ich seitlich und sehe sie mit gehobenen Blick an.

,,Wenn du unbedingt willst das Bloom euch alle umbringt, kann ich sie gerne lassen.", zische ich drohend, erhalte jedoch nur einen desinteressiert en Blick meiner älteren Schwester.

,,Kämpf du Meinerseits mit deinem inneren Wolf, ich kämpfe alleine.", entscheide ich entschlossen und richte mich gerade auf.

Wir verwandeln uns in unsere Wolfsgestalt und stellen uns gegenüber. Noras Augen verfärben sich und starren mich an.

Jap, jetzt bin ich überzeugt das beide mich nicht leiden können, überzeugend ist auch das Knurren das die innere Wölfin von sich gibt.

Bevor ich noch irgendwas machen kann springt sie los und erwischt mich fast an der Flanke, doch ich bin schnell genug um zur Seite zu springen und sofort zu wenden. Meine Gegnerin kommt gerade auf dem Boden auf als ich ihr auf den Rücken springe, die Beine geben nach und ich packe sie noch im Nacken, nicht zu fest.

Dean und Brandon sehen dem Geschehen aufmerksam zu und ließen uns nie aus den Augen.

Jina, ihr innerer Wolf knurrt und windet sich aus meinem Griff heraus, dreht sich sofort um und funkelt mich an, die Zähne gebleckt, die Augen hassgefüllt.

Warum töte ich dich nicht einmal einfach?

Höre ich ihre Stimme kurz bevor es passiert.

Jina stößt einen lauten Schrei aus springt und streckt die Pfoten zu mir, noch rechtzeitig bückte ich mich unter ihr weh und richte mich schnell auf. Sie verliert das Gleichgewicht und fällt unsanft auf die Kälte Erde.

Sie springt wieder auf die Pfoten, rennt auf mich zu. Schnell springe ich zur Seite, doch Jina müsste das geplant haben da sie sofort in meine Richtung springt, mich zu Boden wirft und meiner Kehle gefährlich nahe kommt.

Mit den Pfoten trete ich knurrend gegen ihren weichen Bauch bis Fellfetzten fliegen, doch stören lässt sie sich dadurch nicht.

,,So schwach", murmelt sie und will mir in die Kehle beißen, dich schnell verwandel ich mich zurück sodass sie nur in die Erde beißt. Ein Zug mit dem sie nicht gerechnet hat.

Schnell krabbel ich unter meiner Schwester hervor und Stelle mich vor sie.

Meine Hand fängt an zu kribbeln und richtet ohne das ich was tun muss auf Jina, diese Springt wieder auf mich zu als sich an meinen Fingerspitzen Blitze bilden die sich in der Mitte meiner Hand treffen und urplötzlich auf Jina zuschießen. Die Wölfin ist noch mitten im.Spung und wird voll am Kopf getroffen.

Ihr Körper wird kurz von dünnen blauen Stromschläge überrollt bis sie zu Boden fällt und direkt vor mir liegen bleibt, sich zurück verwandelt und ruhig atmend liegen bleibt.

Brandon und Dean kommen auf uns zu und während Dean sich zu Nora beugt schließt mein Freund mich in die Arme.

,,Gut gekämpft. Aber was war das eben?", ich sehe zu ihm hoch, dann zu meiner bewusstlosen Schwester und wieder zurück.
,,Wenn ich ehrlich bin...keine Ahnung, es ist passiert ohne das ich irgendwas gemacht habe."
,,Und egal was es war, das ist etwas unglaublich starkes. Nora ist in einer Art Trance, sie wird erst in zwei Tagen aufwachen, denke ich.", Dean erhebt sich und sieht seine Tochter kopfschüttelnd an.

,,Sie wollte dich töten. Ich denke das geschieht ihr ganz Recht.", merkt Dad an und wir gehen zurück, trotz Protest bin ich am Ende diejenige welche Nora zurück zum Haus schleppen darf, wir legen sie also auf meinen Wolfsrücken und gehe durch den Wald zurück.

Und wäre da nicht dieses einschüchterne Knurren, würden wir einfach weitergehen.

Doch die bösen dunkelroten Augen halten mich in ihrem Bann, ein Schauer jagt mir über den Rücken.

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