Der Erste Rogue

155 9 1
                                    

,,Lune? Kannst du mich hören?", fragt eine besorgte Stimme als ich meine Augen flackernd aufschlage.

Über meinem Gesicht sehe ich das von meinem Bruder, ich richte mich langsam auf und er seufzt und geht sich durch die Haare, Kim sitzt ziemlich neben ihm und hat den Kopf auf die Seite gelegt.

,,Was ist da eben passiert?", fragt sie leise und sieht mir in die Augen.

Hätte ich die Frage nicht stellen müssen?

In dem Falle scheinbar ja nicht, Blitzmerker. Merkt Lydia freundlicher Weise an und ich kreise kurz meine Schultern.

,,Erst der Lichtaustausch", fange ich an und halte ihnen meinen Arm hin wo noch leichte Lichtspuren an den Adern sichtbar sind,"und dann habe ich mich im Jenseits bei Jenny wiedergefunden, sie hat mir einiges über die anstehende Mondfinsternis erklärt.", ende ich ich schaue in verdutzte Gesichter.

,,Zum Beispiel das ich schwach werden könnte oder völlig an Rad drehe, mein Geburtstag fällt auf diesen Tag, dadurch wir es schwerer, auch mit Lydia da sie ihre volle Stärke erreichen wird, ihr könnt mir soweit folgen?", Kim und Cody sehen mich nicken an und ich seufze leise.

,,Ihr solltet vielleicht noch schlafen gehen.", füge ich noch hinzu worauf Kim eine Braue hochzieht.

,,Du nicht?"

,,Nein, dank des Lichtaustausches habe ich neue Kraft und gehe erst morgen wieder schlafen, bis dann.", um das Gespräch zu beenden stehe ich auf und springe auf den Boden und gehe ins Haus, in meinem Zimmer zeichne ich dann an dem großen Bild eines Wolfes weiter. Der Wolf stellt mich neben Brandon dar wie wir als Wolf durch den Wald rennen. Alles ist sehr real gehalten, selbst die Blätter, Boden und Himmel. Was Bilder und Zeichnungen angeht bin ich immer sehr perfektionistisch.

Sitze ich auch an diesem Bild bis zur Morgendämmerung. Doch bis zum gemeinsamen Frühstück bin ich fertig sodass ich mich mit Brandon, Lara und Peet -ihrem Mate- an einen der Tische setzen kann um zu essen.

*

,,Heiliger Bimbam! Was wird das denn?!", Frage ich mit großen Augen als direkt vor mir ein großer dunkelgrauer Wolf steht, mit erhobenen Händen trete ich mit einem Fuß zurück, doch der Wolf knurrt angriffslustig.

,,Ach, ich will dich nur herausfordern um einen Platz im Mondrudel zu bekommen Kleine.", höre ich seine Stimme in meinem Kopf, Lydia ist genauso erstarrt wie ich es bin.

Jetzt bemerke ich auch den auffälligen Geruch eines Rogues, sein Fell ist struppig und dünn, er selbst ist ausgehungert, ich kann die Rippen zählen und er wirkt nicht sehr stark. Seine spitzen gelben Zähne sind gefährlich gebleckt und seine Lefzen hochgezogen.

Ich sehe mich um, doch hier auf dem Moor werde ich wohl keinem so schnell begegnen.

,,Zeit für einen Rudelplatz.", knurrt er in meinen Kopf und springt mich mit gestreckten Vorderbeinen an, wirft mich hart zu Boden. Er versucht nach mir zu schnappen, doch er schafft es nicht da ich ihm am Hals gepackt habe und seinen Kopf von mir weg halte. Zum verwandeln bleibt zu wenig Zeit, also werde ich es so versuchen müssen, bemerke ich bitter und keuchend stemme ich meine Arme gegen den Wolf über mir, Rogues sind nicht sonderlich stark da sie sich alleine herumschlagen müssen, aber ihre Wut, Brutalität und Verzweiflung macht sie so gefährlich.

,,Wo ist dein Alpha Kleine?", knurrt er wieder in meinem Kopf und ich schnaube angestrengt bis ich ihn von mir wuchten kann.
,,Offensichtlich nicht hier!", antworte ich schnaufend zurück, rolle mich auf den Bauch, mit Händen und Füßen stehe ich gehend und gleichzeitig rutschend auf um hier wegzukommen.

MondkindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt