Ich schaute ihn an, aber er schaute nur auf den Boden. Schon wieder diese Stille. "Mert?" Keine Antwort. Irgendwann stand er dann auch auf und schaute mir ins Gesicht. Ich hasste mich. Ich konnte nicht definieren, wie er mich angeschaut hat, aber es hat mich schlecht fühlen lassen. Er legte mein Handy auf die Couch, ging zur Tür, schloss sie auf und verschwand. Nach einigen Sekunden stand ich auf, ging zum Fenster und machte die Gardine zur Seite. Er trat gegen einen Mülleimer, bevor er in sein Auto einstieg und schnell wegfuhr. Als ich sein Auto nicht mehr sah, setzte ich mich wieder zurück auf die Couch.
Ich hasste mich. Meinen Laptop klappte ich zu, da ich keine Lust mehr hatte Serien zu schauen. Ich saß da einfach nur da und dachte über das Geschehnis nach bis mich ein Klingeln wieder zurück holte. Schnell stand ich auf in der Hoffnung, dass es Mert ist.
"Warum hast du geklingelt?", es war nicht Mert. "Du hattest doch meine Schlüssel", entgegnete sie. "Ach ja, stimmt.", fiel mir ein. "Schaust du immernoch Serien?", fragte sie mich, nachdem sie ihre Sachen abstellte. Kurz musste ich wieder über das Geschehnis von vorhin nachdenken. "Nein, ich hatte keine Lust mehr", versuchte ich locker zu antworten. "DU keine Lust", lachte sie und schaute mir in die Augen, als würde sie mich verstehen wollen. "Ja, ich bin müde geworden", klang dabei etwas nervös. "Dann schläfst du ein, während die Serie nebenbei noch weiterläuft", entgegenet sie misstrauisch und verkreuzt ihre Arme.
"Ceydaa", ging dabei in mein Zimmer in der Hoffnung, dass sie versteht, dass ich nicht reden möchte und sie kam nicht. Ich hasste es manchmal, dass sie mich so gut kannte. Ich zog mir mein Pyama an und legte mich in mein Bett. Es war zwar noch nicht so spät, aber ich bin echt müde geworden. Das von vorhin war keine Lüge, zumindest teilweise.
Am Wochende fuhren Ceyda, Eylül und ich in die Stadt. Ceyda wollte umbedingt shoppen gehen und ich könnte auch neue Sachen benötigen, weshalb wir direkt nach dem Frühstück losfuhren. Wir waren jetzt schon eine Weile shoppen und meine Beine taten mir schon langsam weh. Die anderen beiden sahen aber nicht so aus, als würden sie auch eine Pause gebrauchen.
Von Mert hörte ich seit 3 Tagen nichts mehr, seit dem er ohne was zu sagen verschwand. Jetzt denken sich vielleicht manche von euch woww 3 Tage, aber selbst in der Uni war er nicht und Cem habe ich auch nicht gefragt, da er selbst auch nicht so gut drauf war und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es was mit mir zu tun hat. Ich fühle mich irgendwie echt schlecht und war sogar gestern kurz davor ihn anzurufen, aber habe mich dann doch dagegen entschieden.
Zum Glück, dachte ich mir, als meine Augenpaare auf ihn fielen und ich augenblicklich stehen blieb. Meine Augen vergrößerteten sich automatisch. Sollte ich das sehen? Waren meine Schuldgefühle umsonst?
Ist es nicht seltsam, dass ich 3 Tage nichts von ihm höre und ihn jetzt hier so sehe, glücklich, mit einem anderen Mädchen? Habe ich mir die letzten Tage also umsonst Vorwürfe gemacht, ging es ihm denn garnicht so schlecht, wie ich dachte. Anscheinend nicht.
Jetzt fiel es mir wieder ein. Wie konnte ich es nur vergessen. Mert. MERT KARAKOÇ. Kann man ihn überhaupt verletzen. Nein.
"Nazli, komm", sagte Ceyda, greifte meine Hand und schaute dabei kurz nochmal in die selbe Richtung. Wie lang stande ich jetzt schon und hab zu ihm geschaut? Eylül schrenkte ihren Arm in meinem und so gingen wir weiter durch die Läden. Die beiden bemerkten anscheinend, dass ich nicht mehr wirklich Lust hatte noch weiter zu shoppen, weshalb sie beschlossen, dass wir nach Hause fahren. Wir brachten Eylül nach Hause und fuhren schließlich selbst nach Hause.
In meinem Zimmer schmiss ich wütend meine Tüten in die Ecke, genauso wie meine Tasche. Idiot. Arschloch. Wie konnte ich auch nur denken, dass ihn meine Worte verletzt haben? Ich weiß garnicht, wann ich zuletzt so wütend war. Ich würde mir gerade selber eine Klatschen wollen.
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Du gehörst nur mir
Roman d'amourSie beachtet ihn nicht, versucht es zumindest. Doch er hat ein Auge auf das Mädchen mit braunen Augen geworfen. Vorallem, weil sie ihm die Meinung gegeigt hat und sich das bisher noch kein Mädchen getraut hat.