13.Kapitel

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Während wir so saßen, lernte ich sie etwas kennen. Sie ist 19 und wohnt hier mit ihrer Familie. Sie hat eine kleine Schwester im Alter von 15. Mehr wusste ich auch nicht über sie. Ich brauchte aber nicht lange, um zu bemerken, dass sie sehr fleißig ist. Von mir erfuhr sie, dass ich mit meiner Cousine zusammen wohne und einen jüngeren Bruder habe. Mehr aber auch nicht. "Wir müssen los", sagte sie und fing an ihre Sachen einzupacken. "Wir haben doch noch 5 min.", sagte ich, nachdem ich auf die Uhr geschaut habe. "Lieber pünktlich als zu spät", sagte sie zwinkernd und lächelte. Ich musste lachen, als ich daran dachte, dass ich nur neben ihr saß, weil ich zu spät kam und nur der Platz weit vorne frei war. Ich packte meine Sachen ein und wir gingen los. Auf dem Gang zu unserem Hörsaal, entdeckte ich Mert der in unsere Richtung ging. Ich ging einfach weiter und schenkte ihm keine Aufmerksamkeit, die er sonst von fast jedem Mädchen hier bekommt. Doch er konnte nicht einfach still vorbeigehen. "Hey Süße", gab er von sich. Ich verdrehte meine Augen und ging weiter. "Bana kizgin misin ?", fragte er und ich konnte sehen, wie er sich sein Lachen verkneifte [ Bist du sauer auf mich ?]. Auch seine Blicke auf mir konnte ich spüren. Ohne ihm zu antworten, ging ich weiter. "Wer war das ?", fragte mich Eylül. "Nur ein nerviger Junge.", antwortete ich ihr. Eylül fragte nicht weiter nach und schließlich kamen wir pünktlich an.

"Bist du mit dem Auto hier oder soll ich dich nach Hause fahren?", fragte ich Eylül, da wir gerade zum Ausgang gingen. "Nein, danke. Ich habe kein Auto. Ich fahre mit dem Bus. Außerdem muss ich jetzt zur Arbeit", antwortete sie. "Du arbeitest ?", fragte ich sie erstaunt. "Ja, in einem Cafe", sagte sie. "Dann fahr ich dich heute mal zur Arbeit", beschloss ich. "Nein. Nein. Das brauchst du nicht", entgegnete sie. Doch ich würde nicht nachgeben. Schließlich saßen wir in meinem Auto und ich fuhr sie zur Arbeit. "Dankeschön", wiederholte sie sich. "Du brauchst dich nicht mehr zu bedanken", lachte ich. "Ceyda ist eh noch in der Uni und alleine zuhause ist nicht so meins", fuhr ich fort. "Deine Cousine ?", fragte sie mich. Ich nickte. "Arbeitest du eigentlich ?", fragte sie mich. "Nein", antwortete ich. "Seit wann arbeitest du eigentlich dort ?", fragte ich. "Ich habe angefangen mit 16 Jahren, also 3 Jahre", stellte sie fest. Nach 10 Minuten Fahrt, kamen wir dann auch an. Sie bedankte sich nochmals und stieg aus.

Nachdem ich Eylül zur Arbeit gefahren habe bin ich noch einkaufen gegangen. Zuhause angekommen packte ich die Sachen in die Küche, ging mich schnell umziehen und räumte die Sachen ein. Danach fing ich an zu kochen. Während des kochens, klingelte mein Handy. Die Nummer war unterdrückt. "Hallo?", fragte ich nachdem ich den Anruf entgegen nahm, zog dabei die Augenbrauen zusammen. "Hallo ?", fragte ich nochmals nach, da niemand was sagte. Dann klopfte sogar jemand an der Tür. Ich legte auf, schaltete den Herd aus, wo gerade Reis kochte und die Soße und ging zur Tür. Innerlich dankte ich Ceyda dafür, dass sie sich für eine Tür mit Spion durchgesetzt hat.

Rückblick

"Die Wohnung ist nicht schön", flüsterte mir Ceyda ins Ohr. "Woher willst du das wissen ? Wir sind noch nichtmals drin gewesen.", flüsterte ich ihr zurück. "Ich weiß es einfach", sagte sie fest entschlossen. "Lass uns erstmal rein", ich und ging dem Vermieter hinterher.

"Die Wohnung ist echt schön, findest du nicht auch ?", fragte ich Ceyda, nachdem wir uns von dem Vermieter der Wohnung verabschiedeten. "Nein", sagte sie. "Wir brauchen eine Wohnung mit einem Spion an der Tür", fuhr sie fort. "Ceyda die Wohnung ist mega schön", versuchte ich sie zu überreden. "Du kannst ruhig dort einziehen, aber ohne mich!", machte sie mir deutlich. So hat sie mich überredet bekommen, denn alleine in eine Wohnung, kam für mich nicht in Frage.

Rückblick Ende

Ich schaute durch den Spion und atmete erleichtert aus. Sollte ich so tun als würde ich nicht hier sein ? "Ich weiß das du mich gerade durch den Spion beobachtest", gab er von sich. "Was möchten Sie hier Mert Bey ?", fragte ich ihn genervt [ höfliche Anrede - bey/Herr]. Ich tat es extra. "Mir ist langweilig, deshalb bin ich gekommen. Und da ich diesen leckeren Duft wahrnehme, nehme ich an, dass sie von meinem Auftreten bescheid wussten Nazli hanim.", sagte er [ höfliche Anrede - hanim/Frau. Ich konnte mein Lachen nicht verkneifen und fing an zu lachen. Entweder war mein Lachen so ansteckend oder er musste selbst über seine Wortwahl lachen. "Noch immer sauer ?", fragte er, nachdem wir aufgehört haben zu lachen. "Ich war nie sauer", sagte ich ihm. "Darf ich rein ?", fragte er mich. "Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das nicht das letzte mal sein wird, dass du hier einfach so vorbei kommen wirst.", gab ich zu. "Ich auch nicht", fügte er hinzu und ging an mir vorbei in meine Wohnung. Ich schloss die Tür und ging in die Küche, da von dort die Geräusche kamen. "Ist das Essen schon fertig ?", fragte er mich, als ich die Küche betrat. "Fast. Muss noch für einpaar minuten kochen", sagte ich und schaltete den Herd an. Nachdem das Essen fertig wurde und Mert den Tisch fertig deckte, setzten wir uns hin und aßen. Während wir aßen, war es still. In den meisten Momenten verabscheue ich die Stille. Das hier ist so ein Moment. Früher habe ich immer das Radio angeschaltet beim Essen. "Du kannst echt gut kochen. Du solltest mal bei uns vorbeikommen, um zu kochen.", brach er die Stille, nachdem er fertig gegessen hat. "Aufjedenfall", sagte ich ironisch. "Dann ist das ein Versprechen", sagte er und ich wette, dass er wusste, dass ich es ironisch meinte. Ich verdrehte mein Augen. Er würde es bestimmt vergessen. "Du brauchst nicht so langsam zu essen. Ich kenne viele Mädchen, die schnell essen. Du brauchst dich nicht zu schämen.", sagte er und beobachtete mich weiterhin. "Ich esse immer so.", verteidigte ich mich. "Und es wäre nett wenn du mich nicht so beobachten würdest, denn ich mag es nicht beim Essen beobachtet zu werden", sagte ich. Er holte sein Handy raus. Während er sich mit seinem Handy beschäftigte, aß ich zuende und räumte die Sachen wieder ein, nachdem ich sie putzte. Dann klingelte es auch schon an der Tür. "Mist! Das ist bestimmt Ceyda", sagte ich. "Und was ist daran so schlimm", sagte er und verließ die Küche. Es ist ja nicht so, dass sie denkt, dass zwischen uns etwas laufen würde. Sie wird mich bestimmt später ausfragen, wenn er weg ist. Dann fiel mir ein, dass Mert gerade Richtung Eingangstür ging. Als ich gerade aus der Küche gehen wollte, um ihn bei seinem Vorhaben aufzuhalten und selbst die Tür zu öffnen, hörte ich schon das Öffnen der Tür. Kurz darauf Stimmen.

Du gehörst nur mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt