Kapitel 12

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„Wenn du das möchtest, werde ich dich davon nicht abhalten"

Mit einer flüssigen Bewegung griff sie an ihre leere Seite und holte ein kleines Messer hervor. Es glänzte verdächtig in der aufgehenden Sonne und spiegelte das rote Licht wieder. Sie drehte es geschickt in ihrer Hand und hielt mir den Griff hin. Ohne nach zu denken nahm ich die Waffe an. Sie bestand aus himmlischer Bronze, das erkannte ich sofort, aber irgendetwas war anderes, sie schien von etwas silbrigen durchzogen zu sein. Dann begann ich zu realisieren, es war sterbliches Silber, Percy hatte mir einmal von Lukes Klinge erzählt, eine Schneide aus himmlischer Bronze, die andere aus normalem Silber, geschmiedet um sterbliches und unsterblichen und alles dazwischen zu töten. Wieso sollte eine junge Hexe in Hogwarts so eine tödliche Waffe haben?

Ich hob mein Blick von dem Messer um sie zu fragen, doch als ich aufsah war sie nicht mehr zu sehen. Das Messer in meiner Hand war perfekt ausbalanciert, gerade mal zwanzig Zentimeter lang, eindeutig zum Werfen geschmiedet.

Dann erinnerte ich mich an den Grund, weshalb sie mir die Klinge gegeben hatte. Um mich zu töten.

Mein Kopf pochte immer noch, Schmerzen zogen sich durch meinen ganzen Körper. Ich krempelte den Ärmel meines Pullis hoch, entblößte mein SPQR Tattoo.

Bevor ich wirklich nachgedacht hatte zog ich die Klinge über meine Haut, queer durch das Tatto, mitten durch die Buchstaben und durch die zwölf Striche und auch mitten durch den Adler meines Vaters.

Es brannte wie die Hölle. Alle meine Muskeln krampften sich zusammen, ich spürte mein warmes Blut über meinen tauben Arm laufen. Dann kam die befreiende Ohnmacht.

Das Gras war himmelblau und der Himmel grasgrün. Die Sonne strahlte lila.

Aber Percy war normal, Percy war Percy, mit seinen schwarzen Haaren und den grünen Augen und der gebräunten Haut und mit dem göttlichen Licht, welches ihn umgab.

"Wieso hast du das getan, Jason?"

Seine Lippen bewegten sich, doch die Stimme kam nicht von ihm, sie war weiter weg und überall. War ich tot?

„Wieso hast du das getan, Jason? Ich brauche dich doch"

Eine Träne rollte über seine Wange, spiegelte das lila Sonnenlicht und das Blau des Grases wieder. Eine nächste Träne folge ihr. Mein Kopf pochte.

„Du bist mein bester Freund, ich brauche dich"

Ich wollte ihn antworten, ihm sagen, dass ich ihn auch brauchen würde, dass er nicht daran Schuld war, doch kein Ton verließ meine Lippen, kein Muskel zuckte.

„Ich liebe dich doch"

Es sollte endlich aufhören, er sollte endlich gehen, mich gehen lassen. Mich loslassen, obwohl er mich nicht festhielt. Endlich sterben.

Hogwarts, teach us something [Percy Jackson/Harry Potter Crossover]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt