Kapitel 13:

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„Drei unserer Champions sind nun ihren Drachen gegenübergetreten. Sie werden somit alle zur nächsten Aufgabe voran streiten. Und nun unsere vierte Teilnehmerin, Jade Brian!"

Dumbledores Stimme machte mir seltsamerweise höllische Angst. Ich schritt aus dem Zelt durch den langen Gang und folgte den hölzernen Treppen nach unten wo ich dann in eine Art Höhle kam. Das Geschreie der Zuschauer wurde lauter und ich spürte, wie nahe ich ihnen kam. Als ich am Ende der kleinen Höhle ein Licht erblickte, ging ich auf dieses zu und als ich hinauskam, erblickte ich das kleine Stadion. Die kühle Brise atmete ich sofort tief ein und ich spürte, wie der November da war. Ich schritt hinaus und alle jubelten meinen Namen, klatschten und starrten erwartungsvoll zu mir herunter. Dann wurde es leise, jeder drückte mir die Daumen und ich erblickte den Drachen. Der Peruanische Viperzahn. Er war wirklich klein, sodass er doppelt so schnell, wie die anderen Drachen waren. Ich dachte kurz nach, es war leise und ich hielt für eine Weile den Augenkontakt mit dem Drachen, bis seine Augen sich verkleinerten und er auf mich zukam. Er war aber mit dem Hals an einer Kette gebunden, sodass er nicht noch die Zuschauer verletzten und nur knapp bis über die Hälfte des Gebirges fliegen konnte. Der Kampfort war nur dicke Steinbrocken, die mit der Höhle, aus der ich gekommen war, in Verbindung stand. Mir wurde klar, dass die riesen Felsen, die meist über drei Meter hoch waren und mehrere Meter dick, mir Schutz geben könnten. Also rannte ich nach links, in die andere Richtung und hörte bereits das Beben des Drachens, der mit seinen Füßen auf mich zu krabbelte. Als er nach mir schnappen wollte und alle Zuschauer aufschreckten, war ich etwas flinker. Als ich mich hinter einem dicken Felsen versteckte und ihn für wenige Sekunden abgehängt hatte, nahm ich einen Blick auf den ganzen Ort und erblicke auf einem hohen Felsen das Goldene Ei, das mich zu meiner nächsten Aufgabe brachte. Außerdem nahm ich einen kurzen Blick auf die Zuschauer und erblickte in der drittletzten Reihe in der Mitte Hermine, Ron, Luna, Cho, sowie Seamus, Neville und Dean, die ängstlich zu mir starrten. Ich atmete einmal schnell ein und wieder aus und rannte vor den Felsen hervor, wobei ich meinen Zauberstab zur Hand nahm. Gerade in diesem Moment spie der Viperzahn Feuer in meine Richtung, das ich abblockte und es gegen die Felswand prallen ließ, sodass der Boden noch mehr bebte, als hätte ich mit dem Zauber ein Erdbeben ausgelöst. Die Steine und Felsen bewegten sich kurz und ich hustete Kiesel aus meinem Mund. Plötzlich flog der Drache direkt zum Ei, vor meinen Augen, was ich nicht beabsichtigt hatte und flog dann vom Felsen aus, direkt auf mich zu. Ich hatte keine Zeit nachzudenken. Das war nicht einer dieser Momente, die ich in der Schule immer wieder erneut versuchen konnte, wenn ich etwas Falsches tat. Aus Reflex und Angst verzauberte ich den Drachen mit einem Stillstand-Zauber, der mir einfach wie aus dem Nichts in den Kopf schlug. Nur einen Meter von mir entfernt erstarrte der Drache mit einem geöffneten Maul. Hätte ich womöglich später reagiert, wäre mein Kopf weggerissen worden. Die Menge schrie laut auf und ich lief unter dem Drachen zwischen seine Beine hindurch zum Felsen zum Ei. Was ich aber nicht beabsichtigt hatte, war, dass dieser Zauber bloß wenige Sekunden hielt. Wenn man ihn besser übt, kann er sogar bis zu Minuten oder gar Stunden andauern, aber ich hatte ihn so gut wie nie benutzt. Immerhin hatte ich damit wieder etwas Zeit gewonnen. Mit dem Schwanz umschlang der Drache mich und schleuderte mich gegen einen Felsen, wo ich mit der Seite des Kopfes aufschlug und vor Schmerz aufschrie. Sofort spürte ich das warme Blut an der Seite meines Kopfes herunterfließen und es auf meine Schuhe tropfte. Ich schoss einen Zauber auf den Drachen ab, der aber überhaupt nichts brachte und der Drache nur den Kopf schüttelte. Ich kletterte auf den kleinen Felsen und war in Augenhöhe mit dem Drachen, der auf mich zuflog. Als er wieder Feuer auf mich spie und ich ein Schutzschild bildete, gab es eine Art Verbindung zwischen meinem Zauber und dem Feuer des Drachen. Doch mein Zauber war stärker und der Drache schleuderte nach hinten gegen die Felswand. Diesmal rannte ich nach rechts, wo die Ketten des Drachen befestigt waren und versteckte mich hinter einem Felsen. Es war still und ich starrte nach oben zur Tribüne, wo ich Igor Karkaroff auflachten sah, dass ich dem Drachen ausgeliefert war. Jetzt oder nie, Jade. Ich kam aus meinem Versteck hervor, verzog mein Gesicht zur einer wütenden Miene und rannte die Felsen hoch und immer höher, bis ich klettern musste. Als ich auf dem höchsten Felsen ankam und dann von dem fünf Meter hohem Felsen absprang, wendete in der Luft den einen Zauber an, der den Drachen nach hinten schleuderte und konnte mich gerade noch mit einem anderen Zauber auffangen. Ich starrte zum Drachen, der mehrere Meter von mir weg auf dem Rücken lag und versuchte aufzustehen, doch er blutete an seinem Flügel. Ohne ihm auch nur einen Blick zu würdigen, kletterte ich den großen Felsen zum Ei hoch und alle jubelten mir entgegen. Und dann hielt ich das schwere Goldene Ei in meinen Händen und hielt es triumphierend hoch.

Jade Brian: Das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt