Kapitel 11:

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Am nächsten Tag war es dann soweit. Die Arena, auf einem Berg neben Hogwarts wurde aufgestellt und bestand aus dem gleichen Material, wie das Quidditchfeld: aus Holz. Die Champions waren im großem weißen Zelt und machten sich startklar für ihren Gegner, der leider Gottes ein Drache war. Ich hatte höllische Angst und ging nur noch hin und her, versuchte klar zu denken, doch irgendwie klappte es nicht. Ich konnte vom Zelt aus bereits Fred und George hören, wie sie um Wetten riefen. Alle Champions hatten ihre Kleidung ihrer Schule an. Deswegen war es auch gut, dass ich, Harry und Cedric jeweils aus einem anderem Haus kamen. So trug Cedric schwarz mit gelb, Harry schwarz mit rot und ich schwarz mit blau. Als wir einen Schrei eines Drachen hörten und Dumbledore die Spiele ansagte, kam Hermine vor das Zelt und fragte, ob ich Harry sei.

„Nein, hier ist Jade. Warte, ich hole ihn."

Ich zerrte Harry zum Ausgang des Zeltes, wo sich die beiden kurz unterhielten und Hermine ihm dann kurz vom Tränenausbruch in die Arme fiel. In dem Moment kam Rita mit einem Fotografen hinter das Zelt hervor und machte genau in dem Moment ein Foto.

„Junge Liebe!", prahlte sie. „Ach, das ist so... rührend. Wenn heute etwas schieflaufen sollte, dann kommt ihr beide vielleicht sogar aufs Titelblatt."

„Sie haben hier nichts zu suchen!", knurrte Viktor und musterte Rita wiederwertig. „Dieses Zelt ist für Champions und deren Freunde."

„Ehm, na was soll's. Wir haben bekommen, was wir wollten.", grinste sie frech und dann wurde noch ein Foto von Krum gemacht.

In dem Moment kam Poliakoff hinein und redete mit Viktor, währenddem Fleure Besuch von anderen Mädchen aus ihrer Schule bekam und ich auf dem Bett saß und mit meinen Fingern spielte, währenddem Hermine sich zu mir gestellte.

„Du muss dich konzentrieren. Stell dir vor es wäre ein Abschlusstest. Du nimmst dir deinen Zauberstab und zauberst das Beste draus."

Ich nickte. „Leicht gesagt. Das ist ein Drache, Hermine. Ich hoffe, das wird was."

Als ich aufstand, ging Poliakoff an mir vorbei und blieb dann stur stracks vor mir stehen. „Ich wünsche Ihnen alles Gute, Miss Brian."

„D-danke...", sagte ich und sah, wie er das Zelt verließ.

Nach wenigen Minuten kamen alle Schulleiter und Mr. Barty Crouch hinein, der einen Beutel in seiner Hand hielt.

„Guten Tag, Champions. Alle hierher, bitte!", sagte Dumbledore und wir stellten uns vor ihn hin. „Ihr habt gewartet, gebangt und endlich ist der Moment gekommen. Der Moment, der sich fünf Menschen hier vollkommen erschließt. Was tust du hier, Miss Granger?"

„Oh, ehm, ich gehe dann raus.", murmelte sie und verließ langsam das Zelt.

„Barty, der Beutel."

„Champions, bitte alle im Kreis aufstellen.", befahl dieser.

Dies taten wir sofort und Fleure zog aus dem Beutel zuerst einen kleinen Drachen heraus, der so groß war, wie ihre Handfläche.

„Der Walisischer Grünling.", sagte Barty und ging an Krum weiter.

Dieser Drache ist eine in Wales beheimatete Drachenart. Er war grasgrün, relativ friedfertig und ernährte sich ausschließlich von Schafen. Er meidet den Kontakt zu Menschen und greift sie nur an, wenn sie ihn dazu provozieren.

„Der Chinesischer Feuerball, uuuuh."

Der Ton von Barty erklärte schon alles. Obwohl Drachen auch heute noch in der Kultur chinesischer Muggel sehr präsent waren, war der Chinesische Feuerball, auch bekannt als Löwendrache, die einzige bekannte Drachenart aus China und dem gesamten Orient. Mit seinem scharlachrot glänzenden, glatten Schuppenpanzer und dem löwenähnlichen, von einem Kranz goldener Stacheln umgebenen Gesicht, sah dieser Drache besonders prächtig und eindrucksvoll aus. Den Namen "Feuerball" verdankte er der pilzförmigen Flamme, die aus seinen Nüstern entwisch, wenn er aufgeregt oder gereizt war. Der Feuerball fraß die meisten Säugetiere, bevorzugt allerdings Menschen und Schweine. Die ebenfalls sehr prächtig wirkenden Eier dieses Drachens waren scharlachrot mit goldenen Flecken durchsetzt. Ihre Schalen wurden als eine Zutat chinesischer Zaubertränke in etlichen Rezepten aufgeführt.

„Weiter zu Cedric... Der Schwedischer Kurzschnäuzler..."

Dieser Drache war ein blau-silberner mittelgroßer Drache. In einer wilden unbesiedelten Bergregion seiner schwedischen Heimat war ein Reservat für diese Drachenart eingerichtet worden. Abgesehen von unglücklichen Teilnehmenden des Wettbewerbs fallen wegen der Abgeschiedenheit des Lebensraumes nur wenige Menschen dieser an sich für sie ziemlich gefährlichen Drachenart zum Opfer. Die elegante blau-silberne Haut Schwedischer Kurzschnäuzler wurde besonders gerne zu magischer Schutzkleidung, insbesondere zu Schutzhandschuhen und -schildern, verarbeitet.

Barty schaute zu mir herüber, als ich die Nächste war. Es waren nur noch zwei Drachen in seinem Beutel und eine Hoffnung auf irgendetwas half dabei nicht. Alle Drachen, die gezogen wurden, waren schrecklich gefährlich. Als ich meine Hand langsam in den Beutel griff und einen Drachen am Schwanz zog, hob ich meine Hand hoch und erblickte den Drachen auf meinen Händen, der so leicht, wie eine Feder war.

„Der Peruanischer Viperzahn, wer hätte das gedacht.", lachte Barty erfreut, was ich alles andere bin.

Der Peruanische Viperzahn war eine aus den peruanischen Anden stammende Drachenart. Dieser Drache mit seinen kurzen Hörnern wird nur vier bis fünf Meter lang und war aufgrund seiner geringen Größe sehr beweglich und fluggewandt. Passend zu seiner Heimat hatte der Viperzahn ein indianisch anmutendes schwarzes Zackenmuster auf seinem kupferfarbenen glattschuppigen Panzer. Der Viperzahn kannte sich zwar auch von größeren Säugetieren ernähren, jagte aber am liebsten Menschen. Wegen seinem hochgiftigen Biss und seinem großen Hunger auf menschliche Beute gilt er als eine der gefährlichsten Drachenarten. Die Anzahl von Viperzähnen wurde deshalb behördlich überwacht und nötigenfalls, wie Ende des 19. Jahrhunderts geschehen, durch gezielt angeordnete Drachenjagden eingedämmt. Da er so klein und flink war, würde es sehr schwer für mich werden und ich fragte mich, wieso ich gerade diesen Drachen ausgewählt hatte. Ich bekam vor Angst Tränen in die Augen und wollte am liebsten weinen.

„Dann bleibt nur noch..." Als Harry den letzten Drachen rauszog, vergrößerte ich die Augen. „Der Ungarischer Hornschwanz."

Der Ungarische Hornschwanz galt als der gefährlichste aller Drachen, wobei ich ziemliche Angst um Harry bekam. Dieser Drache gleicht einer riesigen schwarzen Echse mit gelben Schlitzaugen und bronzefarbenen Hörnern. Besonders zu fürchten waren die von ihm oft mehr als fünfzehn Meter weit gespienen Flammen und sein gewaltiger, sehr beweglicher Schwanz, der rundum mit harten, langen Stacheln gespickt war. Diese Schwanzstacheln waren ebenfalls bronzefarben und bereits bei den schlüpfenden jungen Drachen so ausgeprägt, dass sie damit die zementgraue Eierschale aufschlagen können. Der Ungarische Hornschwanz machte am liebsten Jagd auf Menschen, um sie zu verschlingen. Nur wenn er nichts Besseres fand, begnügte er sich auch mal mit Ziegen und Schafen. Dumbledore starrte uns beide ängstlich an, weil er wirklich mit seinen Gefühlen zu tun hatte, denn wir alle gefährliche Drachen bekamen, die es gewaltig in sich hatten. Harry und ich hatten dabei die Schlimmsten bekommen. Ich kannte jede Drachenart, die die Zauberwelt je gesehen hatte, weil ich das Buch ‚Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind' gelesen hatte. Das Buch wurde von dem Autor Newt Scamander geschrieben, der im Jahre 1897 geboren war und immer noch lebte. Das Buch galt als Standardwerk über die magische Tierwelt und stand bereits auf meiner ersten Bücherliste für Hogwarts in meinem ersten Jahr. Barty schaute uns alle an und steckte den leeren Beutel in seine Hosentasche.

„Sie stehen für fünf sehr reale Drachen von denen jeder ein goldenes Ei zum Beschützen bekommen hat. Euer Ziel ist einfach: holt das Ei. Dieses müsst ihr tun, um das darin enthaltene Rätsel zu lösen, was umgänglich ist, um zur Aufgabe zwei voran zuschalten. Hat jemand Fragen?"

Niemand sagte auch nur etwas und Dumbledore stellte sich zu uns.

„Nun denn, viel Glück, Champions. Mr. Diggory, wenn die Kanone ertönt..."

In dem Moment ließ Filch die Kanone los und die Menge jubelte auf und Cedric war der Erste, der die Arena zum Drachen besteigen musste.

Jade Brian: Das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt