Kapitel 14:

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Im Gemeinschaftraum waren alle plötzlich anders zu mir, als sonst die letzten Tage. Ich hatte nur Harry an meiner Seite, dem ich wirklich vertrauen konnte und plötzlich jubelten mir alle entgegen und klopfen mir fröhlich auf die Schulter, als wäre das die letzten Tage auch so. Ich hielt das Ei unter meinem Arm, als wäre es ein Buch und schritt mit diesem auf mein Zimmer, wo Cho und Luna leise miteinander redeten. Ich wusste nicht wirklich, ob Luna wütend auf mich war, aber Cho war es definitiv. Aber beide starrten mich so seltsam an, als würde ihnen etwas leidtun. Ich legte das Ei auf mein Bett, zog meine Schuhe und Hose aus und erst dann, als die beiden meine blutenden Schürfwunden sahen, kamen sie langsam auf mich zu.

„Jade... wir... wir wollen uns entschuldigen.", murmelte Cho. „Wir... wir haben bloß überreagiert. Es tut uns leid."

„Ja, als wir dich dort mit dem Drachen gesehen haben, haben wir uns in die Hosen gemacht. Ich jedenfalls. Meine Hose muss jedenfalls gewaschen werden."

Ich verzog das Gesicht bei dem Gedanken und schaute zu den beiden hoch. „Es tut mir auch leid, ich... ich wollte das alles nie."

„Wie konnte das eigentlich passieren, dass dein Name in den Kelch war?"

„Cho, ich weiß es nicht. Jemand hat ihn hineingeworfen."

„Oh Gott... Wie dumm konnten wir bloß sein...", schüttelte sie ihren Kopf und hielt ihre Stirn fest.

„Und Harrys Namen auch.", fügte Luna hinzu. „Ich jedenfalls verstehe den Sinn nicht, ihr?"

Luna hüpfte zu ihrem Bett und ich zog mir meinen Schlafanzug an. Cho stand immer noch vor mir, sah mich mitfühlend und traurig an, als läge ich im Sterbebett. Als ich fertig angezogen war, umarmte sich mich doll und entschuldigte sich mehrmals, dass es ihr leid tut.

„Jade, du und Luna seid meine allerbesten Freundinnen. Ich kann keinen Streit mit euch haben. Du hättest vollkommen verrückt sein müssen, deinen Namen in den Feuerkelch zu werfen."

„Auch schon kapiert. Reichlich spät, Cho."

„Ich war aber echt nicht der Einzige. Hinter deinem Rücken haben alle gesagt, dass du es warst. Bei Harry genauso. Sie dachten, dass ihr beide unter eine Decke streckt."

„Toll, da geht es mir doch gleich viel besser."

„Wir waren alle wohl etwas von der Rolle."

„Das kannst du laut sagen."

Plötzlich hörten wir schaurige, kreischende Stimmen, die so laut waren, das das Ohrenzuhalten wohl nicht klappt. Als ich mich umdrehte, erblickte ich Luna, wie sie das Scharnier des Eis geöffnet hatte und ihre Ohren nicht zuhielt. Als sie es wieder schoss, lachte sie laut los.

„Du meinst, das kannst du laut schreien."

Sie legte das Ei wieder auf mein Bett zurück und hüpfte ins Badezimmer, währenddem ich bei Lunas Benehmen wieder einfach nur den Kopf schütteln konnte. Manchmal hatte sie wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Alles, was ich von diesem Ei wusste, war, dass es in rätselhafter Form den Hinweis auf die zweite Turnieraufgabe enthielt. Die Champions mussten bis zum Beginn der 2. Aufgabe das Geheimnis des goldenen Eies entschlüsselt haben. Da die erste Aufgabe am 24. November stattgefunden hatte, wurde die zweite Aufgabe in drei Monaten, am 24. Februar stattfinden. Bis dahin hatte ich genug Zeit das Rätsel zu lösen und mich etwas mehr auf die Schule zu konzentrieren. Am 24. Juni wurde die dritte Aufgabe stattfinden und der Gewinner dann auch feststehen.

Jade Brian: Das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt