Kapitel 15:

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Am nächsten Tag in der großen Halle setzte ich mich wieder zu den Ravenclaws, die mich wieder mit ausgestreckten Armen empfingen und fragten, wie es mir ginge, nachdem ich mich am Kopf verletzt hatte und ob es wirklich schlimm in der Gegenwart des Drachen zu sein. Die Wunde am Kopf wurde von Madame Pomfrey geheilt und die Schürfwunden heilen auch schneller, als gedacht. Erst, als ich ihnen erzählte, wie ich mich dabei gefühlt hatte, wurde mir klar, dass ich tatsächlich mit einem waschechten Drachen gekämpft hatte. Und ich hatte auch noch gewonnen, was für ein Zufall. Aber ich war mir sicher, dass ich gestorben wäre, wenn ich nicht solche guten Zaubersprüche kannte. Roger Davies, der immer noch Kapitän im Quidditch Ravenclaw-Team war, sagte, dass er total begeistert von meinem ‚Auftritt' war. Aber irgendetwas fiel mir außerdem noch so auf, und das war Cho. Sie starrte jede Minute eine ganze Weile zu Harry, als würde sie ihm hinterher himmeln. Das musste auch noch passieren, aber irgendwie konnte ich es nachvollziehen. Ich hatte Harrys Kampf gegen seinen Drachen nicht gesehen, aber ich hatte gehört, dass er seinen Feuerblitz benutzt hatte und mit ihm durch die Lüfte flog, wobei die Ketten, die am Hals den Hornschwanz befestigt waren, sich lösten und die beiden eine halbe Stunde durch die Lüfte flogen und Harry erst später das goldene Ei bekam. Harry war ein sehr netter Kerl und auch ein echt guter Freund für mich innerhalb dieser vier Jahre geworden, aber mehr ist da auch wieder nicht. Bei Cho war ich mir aber anderer Meinung.

„Cho, Harry sieht zu dir.", sagte Mandy Brocklehurst, eine halbblütige Hexe in meinem Jahrgang aus Ravenclaw.

Wir alle starrten auf Harry, der tatsächlich in unsere Richtung starrte. Er trank seinen Kaffee und wollte Cho anlächeln, als der Kaffee ihm aus dem Mund lief. Alle lachten, Cho starrte uns wütend an und befahl uns, dass wir aufhören sollten. Erst dann bemerkte ich, dass es zwischen den beiden heftig knisterte, aber ich hatte es die ersten drei Jahre nie bemerkt. Ich dachte, dass es die Pubertät war. Bei mir auch gerade. Mein Körper veränderte sich immer mehr, meine braunen Haare wachsen irgendwie viel schneller und sie sind schon fast bei meinen Oberschenkeln. Aber das Problem, das jedes Mädchen einmal im Monat hatte, ist mir immer noch nicht passiert.

„Ich gehe zu den Gryffindors.", sagte ich nach einer Weile und stand auf.

Als ich mich neben Hermine setzte, bekam sie von ihrer Eule die Post ausgetragen und ihr Blick fiel sofort auf die Titelseite.

„Unfassbar!", sagte sie laut und faltete die Zeitung auseinander. „Sie kann es einfach nicht lassen!"

„Was?", fragte ich.

„Miss Granger, ebenso unscheinbar, wie ehrgeizig, findet offenbar Gefallen an berühmten Zauberern. Ihr neuester Fang, so unsere Quelle, ist niemand anderes, als das bulgarische Bonbon Viktor Krum. Noch unklar ist, wie Harry Potter einen erneuten seelischen Schlag verkraftet."

Harry verdrehte die Augen und starrte dann zu mir. „Und? Alles okay bei dir?"

„Ja, und bei dir?"

„Gut, so weit. Ich habe gehört, dass dein ‚Sprung', den du abgelegt hast, echt heldenhaft aussah."

„Heldenhaft?"

„Er war mehr als nur heldenhaft!", hörte ich Fred einige Meter neben mir laut sagen.

„Er war bombastig!", prahlte George.

„Im wahrste Sinne des Wortes!", sagten dann beide zusammen und ich schüttelte lachend den Kopf.

Wenige Sekunden später kam ein Erstklässler der Gryffindors auf uns zu und überreichte Ron ein Paket, das zu groß war, dass es die Eulen tragen können.

„Danke."

Der Junge stolzierte nach vorne zu den anderen Erstklässlern und Ron zerriss das Papier um das Paket.

„Oh, Mom schickt mir was!", sagte er aufgeregt und öffnete das Paket.

Als er den Deckel weg legte und das Gewand rausnahm, stand er auf und hielt es über seinen Körper.

„Mom schickt mir ein Kleid."

„Passt aber zu deinen Augen. Gibt es ein Häubchen?" Harry zog es hoch und wedelte mit diesem vor Rons Augen. „Ah-ha!"

„Los, leg es wieder zurück.", murmelte Ron und ging zu Ginny, die nicht weiter weg von uns ihr Frühstück aß. „Ginny, der muss für dich sein."

„Glaubst du, den zieh ich an? Der ist grässlich!"

Ich und Hermine pusteten laut drauf los, als wir beide an dem Moment bemerkten, was das war.

„Was ist denn mit euch?", fragte er und kam wieder zu uns zurück.

„Der ist nicht für Ginny. Der ist für dich.", meinte Hermine lachend.

Die anderen Ravenclaws lachten laut auf und ich legte meinen Kopf auf die Bank, damit niemand mein rotes Gesicht sehen musste.

„Dein Festumhang."

„Wie? Mein Festumhang? Wofür?"

„Für den Weihnachtsball, Ron.", sagte ich lachend und wischte mir die Tränen aus den Augen. „Traditionell zum trimagischem Turnier gibt es den Weihnachtsball, der, wie der Name schon sagt, an Weihnachten ist."

Jade Brian: Das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt