Kapitel 4:

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Da das Trimagische Turnier erst die Woche danach richtig begann, hatten wir trotzdem das ganze Schuljahr über normalen Unterricht. Dabei konnte ich mich kaum konzentrieren. Der Feuerkelch wurde in einen anderen Raum nahe der Großen Halle gestellt, wo jeder Zutritt hatte. Zum Schutz potentieller Teilnehmer des Turniers war im Vorfeld eine Altersgrenze von siebzehn Jahren vereinbart worden, die Albus Dumbledore durch eine magische Alterslinie um den Feuerkelch absicherte. Ich dachte über diesen Kelch nach, währenddem unsere Stunde für Verteidigung gegen die dunklen Künste jeden Augenblick anfing. Als Mad-Eye Moody hineinkam, durch die Klasse stolperte und sein falsches Bein mit sich rumzerrte, stellte er sich vor die Klasse und beschaute sich erstmal alle Schüler an, bis er sich selbst vorstellte.

„Alastor Moody, Ex-Auror, Dorn im Auge des Ministeriums und euer Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich komme nur auf Bitten von Dumbledore und Schluss, Punkt, Ende! Noch was unklar?"

Ein Auror wurde vom Zaubereiministerium für besondere Sicherheitsaufgaben angestellt. Als "Jäger Schwarzer Magier" sollte er die magische Gesellschaft vor Bedrohungen und Angriffen schützen. Zu seinem beruflichen Alltag gehörte es, Schwarze Magier aufzuspüren, zu bespitzeln und festzunehmen. Nicht selten müssen Auroren mit dem Zauberstab in der Hand kämpfen und Zauberer-Duelle mit Schwarzen Magiern austragen. Niemand in der Klasse sagte etwas und alles blieb still. Ich saß neben Hermine rechts von der Klasse aus und neben uns saß Harry mit Ron. Vor uns saßen Luna und Cho, die unseren neuen Lehrer etwas ängstlich betrachten, da sein Aussehen nicht gerade bewundernswert war.

„Wenn man rangeht an die dunklen Künste, glaube ich an die praktische Methode. Aber zuerst eine Frage, wer kann mir sagen, wie viele unverzeihliche Flüche es gibt."

„Drei, Sir.", antwortete Hermine.

„Die so heißen weil?", fragte Mad-Eye weiter, währenddem er alles auf die Tafel schrieb.

„Weil es unverzeihlich ist sie zu benutzen. Wer auch nur einen davon anwendet..."

„Bekommt eine Reise ohne Wiederkehr nach Askaban.", vollendete er ihren Satz. „Korrekt!" Er drehte sich wieder zu Klasse um. „Das Ministerium sagt ihr seid zu jung, um diese Flüche kennenzulernen. Ich sag was Anderes! Ihr müsst wissen, was euch erwartet! Ihr müsst vorbereitet sein!" Er drehte wieder den Rücken zur Klasse und schrieb alles auf die Tafel über die drei unverzeihlichen Flüche. „Sie müssen sich einen anderen Platz für ihren Kaugummi suchen, als die Unterseite ihres Pultes, Mr. Finnigan!"

„Das ist doch nicht wahr.", flüsterte er zu Dean. „Der alte Sack kann offenbar nach hinten sehen."

„UND QUER DURCHS KLASSENZIMMER HÖREN!", brüllte er und warf die Kreide in seine Richtung, wobei ich mich duckte. „So... welchen Fluch sollen wir uns zuerst vornehmen?" Er schaute durch die Klasse und stoppte bei Ron. „WEASLEY!"

„J-j-ja?"

„Aufstehen!"

Ron tat dies langsam und voller Angst. Ich glaubte, dass er bald noch einen Lehrer gefunden hatte, der noch angsteinflößender war, als Snape. Nevilles größer Albtraum wurde wahr.

„Nenne uns einen Fluch!"

„Na ja, ich weiß nur einen von meinem Vater. Den Imperius-Fluch."

„Oh ja... Den kennt dein Vater ja bestens. Der hat dem Ministerium vor ein paar Jahren viel Kummer gemacht.", murmelte er. „Und was kann der Fluch?"

Ich streckte meine Hand aus und er schaute rasch zu mir. „Brian, aufstehen!"

„Der Imperius-Fluch ist ein Zauber, der das Handeln einer anderen Person der eigenen Kontrolle unterwirft."

„Korrekt! Ich werde euch jetzt den Grund dafür zeigen."

Ron und ich setzten uns wieder hin und Mad-Eye nahm aus einem Glas eine Spinne heraus. Er vergrößerte sie und ließ den Fluch auf sie herab. Er warf die Spinne von Person zu Person, wobei einige auflachten.

„Keine Sorge, sie ist völlig harmlos. Außer wenn sie beißt, dann ist sie tödlich. Was soll ich sie jetzt tun lassen? Sie ersäufen?" Er hielt die Spinne über einen Eimer mit Wasser und ließ sie dann auf ihre Hand zaubern. „Unmengen von Hexen und Zauberern haben behauptet sie haben nur deshalb den Befehl die ihnen ihr wisst schon wer gab, Folge geleistet, weil sie unter dem Imperius-Fluch standen. Aber hier wird's kniffelig. Wie finden wir die heraus, die lügen? Noch ein Fluch? Noch ein Fluch?"

Ich ließ meine Hand unten, denn ich verstand, dass dies einfach Tierquälerei war, ein Tier für die praktische Lehre der unverzeihlichen Flüche zu benutzen. Und das vor einer Klasse. Hermine, die neben mir saß, zuckte jede drei Sekunden mit ihren Füßen und schüttelte mehrmals den Kopf. Einige Schüler hoben die Hände hoch.

„Longbottom, oder? Aufstehen! Professor Sprout sagte mir, du hättest wohl eine besondere Begabung für Kräuterkunde."

Neville nickte. „Da ist noch der Cruciatus-Fluch."

„Korrekt! Korrekt! Komm, komm!"

Er zerrte Neville zu seinem Pult, setzte die Spinne auf diesen und murmelte vor sich hin, dass dieser Fluch besonders grässlich war. Der Cruciatus-Fluch unterzog einer anderen Person magisch schrecklichen Folterungen, die kaum auszuhalten waren. Einige sterben daran, wenn sie zu lange an dem Fluch hängen. Als Mad-Eye an der Spinne diesen Fluch ausübte, kniff Neville die Augen nicht zusammen, obwohl er es tun wollte. Der Anblick der Schmerzen dieser Spinne tat ihm selbst weh. Es dauerte keine zehn Sekunden, bis jemand von diesem Unheil etwas unternahm.

„Aufhören! Sehen Sie nicht, wie sehr ihn das quält! Aufhören!", schrie Hermine durch die Klasse.

Mad-Eye Moody hielt inne und Neville stand wie angefroren dort, kniff die Augen zusammen und war angespannt, wie noch nie. Mad-Eye nahm die Spinne und setzte sie vor Hermine hin.

„Vielleicht kannst du uns den letzten unverzeihlichen Fluch nenne, Miss Granger?"

Hermine schüttelte den Kopf und stand den Tränen nahe. Sie erwiderte weder Mad-Eye noch der Spinne einen Blick und starrte einfach geradewegs nach vorne.

„Avada Kedavra!"

Ein grüner Stahl schoss auf die Spinne zu und sie starb vor meinen Augen. Hermine, die angewidert von dem Tod der Spinne war, war ebenfalls auch von Mad-Eye angewidert.

„Der tödliche Fluch. Es gibt nur einen Menschen, der ihn überlebt hat und er sitzt hier unter uns.", murmelte er und schaute dabei zu Harry Potter.

Jade Brian: Das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt