Jade Brian: Das Trimagische Turnier

Kapitel 17:

Ich verließ das Büro mit Professor McGonagall, wo unsere Wege sich im Flur trennten und ich mich auf der kurzen Innenhofwand setzte und die kühle Brise von draußen auf mich ruhen ließ. Eine solche Ruhe hatte ich wirklich gebraucht. Mir fiel auf, dass das Alleinsein mir ziemlich gut tat und ich das öfters machen sollte. Da ich ein Champion dieses Turnier war, waren alle Augen auf mich und die anderen Champions gerichtet. In den Tagespropheten schrieb man kaum noch über etwas anderes und man war nirgends mehr geschützt. Schade, dass der Verbotene Wald verboten war, denn dort würde ich zu gerne mal einen kleinen Spaziergang machen. Ich zuckte etwas zusammen, als ich Draco Malfoy erblickte, wie er alleine von der anderen Seite des Innenhofes auf mich zukam. Sein Blick war normal und seine Schritte schnell, als wollte er mir eine Ohrfeige verpassen. Sonst war er nie alleine, seltsam. Ich machte mich bereits auf seine Worte gefasst, die mich angeblich verletzen sollten, aber es doch nie tun.

„Gratuliere, Brian, dass du das Ei hast. Mein Vater dachte, dass du dabei draufgehen würdest."

„Dein Vater kann ja auch nicht anders. Und was hast du gedacht? Dass ich verschlungen werde?"

„Nein, ganz und gar nicht. Ich war eher beeindruckt."

Ich hob die Augenbrauen ungläubig in die Höhe und sprang von der kurzen Innenhofwand herunter direkt vor Draco. In seiner Gegenwart wurde es augenblicklich kälter, als würde er eine Art Aura ausbreiten, die nur Kälte und Dunkelheit verbreitete, denn die Sonne war im Horizont verschwunden und es würde jeden Moment dunkel werden.

„Beeindruckt?", fragte ich nach, um mich zu vergewissern.

„Ja.", antwortete er mir, als wäre das ganz normal bei ihm. „Aber das hätte wohl jeder so gekonnt."

Ich starrte ihn fraglich an und Draco verstand sofort, wieso ich solche Gesichtszüge machte. Irgendwie war das Gespräch das Netteste, das ich je mit ihm hatte, ohne, dass er mich beschimpfte. Er redete nur etwas schlecht von mir, aber was konnte man von einem Malfoy erwarten? Dass er jemanden auf die Knie fiel und ihn anhimmelte, wie es die Hälfte aller Jungs in Hogwarts bei mir tun? Ganz sicher nicht. Er veränderte sein ausdrucksloses Gesicht und musterte mich dann angewidert an, als würde er es doch nicht so meinen.

„Wie dem auch sei, leider hatte mein Vater nicht Recht."

Und als er ging, schüttelte verwirrt den Kopf, als wollte er sich etwas aus dem Kopf schlagen. Das war ja mal richtig seltsam.