Kapitel 38:

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Alastor Mad-Eye Moody zerrte uns beide von dem Platz unter den Tribünen hinweg, wo er uns in sein Büro brachte, die Tür abschloss. Harry und ich standen unter großem Schock, mein Herz klopfte so schnell, dass ich bereits befürchtete, dass ich an einem Herzinfarkt leiden würde. Er stellte für uns beide zwei Hocker dahin, wo wir uns hinsetzen.

„Alles klar, Potter? Tut es weh? Das da?", fragte er und deutete auf sein Handgelenk, das Harry anhielt.

Sein Pullover war bereits mit viel Blut durchnässt, doch ihm schien das egal zu sein und schluchzte weiterhin über den tragischen Verlust von Cedric weiter.

„Nicht mehr so sehr."

„Ich werde mir das besser kurz ansehen.", sagte Mad-Eye, hob langsam seinen Pullover hoch und erblickte den langen etwas tiefen Schnitt auf seinem Unterarm.

„Der Pokal war ein Portschlüssel. Jemand hatte ihn verhext.", sagte ich aufgewühlt.

„Wie war es? Wie war er?", fragte Mad-Eye stattdessen neugierig.

„Wer?", fragte Harry.

„Der dunkele Lord. Wie war es... in seiner Gegenwart?"

Mad-Eye ging von uns weg, drehte uns den Rücken zu und schien etwas nervös zu werden. Er wollte aus seiner Flasche trinken, doch diese war leer und er zitterte immer mehr auf.

„Ich weiß nicht... Es war, als ob ich in einer meiner Träume gefangen war. In einen meiner Albträume hinein.", antwortete Harry ihm.

Mad-Eye verschwand in den nächsten Raum und ich hörte das Gurgeln seiner Stimme, als würde er ersticken. Dann war es ruhig und er fragte uns dann etwas lauter.

„Waren da noch andere? Auf dem Friedhof, waren da noch andere?"

Harry stotterte etwas vor sich hin, um die Gedanken beisammen zu haben und dachte scharf nach, wer noch dort war, aber er konnte sich die Namen nicht mehr merken, weil er einfach zu aufgewühlt war. Ich hingegen hielt ihm den Mund mit meiner Hand zu, damit er nichts sagte und starrte dann misstrauisch zur Tür, in der Mad-Eye verschwunden war.

„Ich glaube, wir haben nichts von einem Friedhof gesagt, Professor.", sagte ich und Harry hielt inne, bis er ebenfalls verstand.

Wir beide starrten uns misstrauisch an und ich war mir sicher, dass wir noch kein Sterbenswort über Voldemort, noch über einen Friedhof verloren hatten. Mad-Eye verließ den Raum wieder und schaute uns düster an.

„Wunderbare Wesen, diese Drachen, nicht?", fragte er dann und wurde wieder nervös. „Glaubst du dieser jämmerliche Schwachkopf hätte dich zu ihm geführt, wenn ich es nicht angeregt hätte?" Er durchsuchte irgendwelche Substanzen in seinen Regalen und wollte irgendetwas zusammenmischen. „Glaubst du Cedric Diggory hätte gewusst, dass man das Ei unter Wasser öffnet, wenn er es vorher nicht von mir erfahren hätte?" Meine Hände ballten sich zur Faust und ich verstand plötzlich alles. „Glaubst du Neville Longbottom, der wandelnde Misserfolg, hätte euch mit Dianthuskraut versorgt, wenn ihn nicht mein Buch direkt darauf gestoßen hätte, he?"

„Es waren von Anfang an Sie... Sie haben unsere Namen in den Feuerkelch geschmuggelt und Sie haben Krum verhext!", stieß ich wütend hervor und stand ruckartig vom Hocker auf.

„Ihr beide habt bloß gewonnen, weil ich es wollte! Ihr wart heute Nacht auf diesem Friedhof gelandet, weil es so sein sollte! Und nun ist die Tat vollbracht!" Er griff Harrys Hand und schaute sich die Schnittwunde an. „Das Blut, das durch diese Adern fließt, fließt durch die des dunklen Lord!"

Er ging nervös hin und her und sein Gesicht veränderte sich etwas, als würden seine Knochen sich verformen, was diese erstickenden Geräusche von ihm erklärten.

„Wie reich ich von ihm belohnt werde, wenn er hört, ich hätte den großen Harry Potter und die Enkelin des großen Zauberers Dumbledore endlich für ein und allemal, verstummen lasse."

„Expelliarmus!", hörte ich Dumbledores Stimme, der die Tür einbrach und mit dem Zauber Mad-Eye traf, der dann auf einen Rollstuhl landete und gegen die Wand rollte.

Dumbledore, Professor McGonagall und Professor Snape schritten mit gerichteten Zauberstäben zu Mad-Eye und hielten ihn fest. Professor Snape schüttelte eine Flüssigkeit in Mad-Eyes Mund, welcher sie unwillig schluckte und sie ihn festhielten.

„Wissen Sie, wer ich bin?", fragte Dumbledore aufgeregt und vor allem laut.

„Albus Dumbledore...", knurrte Mad-Eye.

„Sind Sie Alastor Moody? SIND SIE'S?!"

„Nein."

„IST ER IN DIESEM RAUM? IST ER IN DIESEM RAUM?!"

In mir machte sich Panik auf. Es war von Anfang an nicht Alastor, der uns all die Monate geholfen hatte. Er wollte Harry und mich zum Friedhof schicken, um uns bei Voldemort ausliefern zu lassen. Sie starrten auf die Kiste, die vor Harry und mir stand und Dumbledore befahl uns, von der Kiste weg zu gehen. Als Snape die Kiste öffnete, starrten wir alle in die Tiefe der Kiste hinein.

„Geht es ihnen gut, Alastor?"

„Tut mir leid, Albus...", murmelte der echte Alastor Mad-Eye Moody, der sich tief unten in der Kiste befand.

„Das ist Moody, aber wer ist...", stellte ich fest und starrte auf den falschen Moody.

Snape hielt eine Flasche in der Hand, die Mad-Eye sonst immer trank, auch während der Stunde. Als er daran roch, war ihm sofort klar, was er dort immer getrunken hatte.

„Vielsafttrank.", stellte Snape eindeutig fest.

„Nun wissen wir, wer ihre Vorräte gestohlen hat."

Snape und ich wechselten uns einen kurzen Blick zu und ich wollte ihm am Liebsten die Meinung darüber sagen, dass er mich allen Ernstes beschuldigt hatte seine Vorräte in seinem Büro gestohlen zu haben. Ich lächelte nur kurz zu ihm, um meine Unschuld endlich beweisen zu können, was auch passiert war.

„Wir holen Sie da sofort raus, Alastor!", rief Dumbledore.

Dann veränderte sich der falsche Alastor und vor uns saß der verschwitzte Barty Crouch Jr.

„Ich zeig dir meinen Arm, wenn du mir deinen zeigst.", lächelte dieser zu Harry.

Barty zeigte sein Handgelenk und hielt das Mal mit dem Totenkopf vor uns gezeigt, das ich auch bei Igor Karkaroff erblickte. Dumbledore riss Harry neben sich und schubste mich nach hinten. Als er Harrys Ärmel hochzog, erblickte wir den Schnitt von Harry.

„Sie wissen, was das heißt, oder? Er ist wieder. Lord Voldemort ist wieder zurückgekehrt."

„Tut mir leid, ich konnte nichts dagegen machen.", wimmerte Harry.

„Schicken wir eine Eule nach Askaban. Ich glaube, dort vermisst man einen Gefangenen.", sagte Dumbledore und Professor McGonagall machte sich sofort daran an die Arbeit.

„Wenn ich wiederkomme, werde ich als Held gefeiert."

„Vielleicht. Ich hatte nie viel Zeit gehabt, für Helden.", meinte Dumbledore zu Barty Crouch Jr.

Mit den Worten schickte Dumbledore Harry und mich raus, wo wir uns in die Arme nahmen.

Jade Brian: Das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt