Titanic. Das Schiff der Liebe.

Kapitel 2.

[Sophie Andrews]

"Schön sie kennenzulernen, Mr. Murdoch. Mein Name ist Sophie Andrews. "
Freundlich stellte ich mich ihm ebenfalls vor ehe ich ihn einen Moment musterte.
Das war wohl Mr. Murdoch der uns ebenfalls heute Abend zum Dinner begleiten wird.
"Es ist mir eine Ehre sie kennenzulernen. Entschuldigen sie mich bitte, ich muss mich leider wieder der Arbeit widmen."
Mit diesem Satz verabschiedete sich Mr. Murdoch und für einen Moment blieb ich einfach stehen und sah ihm hinterher.

Einige weitere Minuten verbrachte ich noch am Deck und beobachtete die Wellen, ehe ich langsam zurück in meine Suite ging und mich dort entkleidete um in die vorbereitete Badewanne zu gehen.
Immer wieder kreisten meine Gedanken um Mr. Murdoch. Er war schwer einzuschätzen, jedoch wirkte er keinesfalls unfreundlich sondern eher etwas Geheimnisvoll.

"Sie sehen wundervoll aus, Sophie!"
"Danke Liebes, du kannst dich jetzt zurückziehen und den Abend genießen."
Nachdem mich Isabell fertig gemacht hatte, zeigte mir die große aus Kirschholz gefertigte Standuhr dass es langsam Zeit zu gehen war, weshalb ich mir meinen Abendmantel nahm und anschließend die Suite verließ.

"Liebes, ich bin sprachlos! Du bist eine wunderschöne junge Frau."
Mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen kam mein Vater auf mich zu und küsste meine Wange.
Er wirkte immer unglaublich Stolz und ich hätte mir keinen besseren Vater vorstellen können. Schon immer hatten wir eine enge Bindung und er hatte schon immer Stolz gezeigt wie sehr er mich Lieb hatte.

"Danke Vater." Lächelnd nahm Ich seinen Arm an den er mir anbot und gemeinsam gingen wir die große Treppe hinunter die uns zum Speisesaal führte.

"Guten Abend Mr. und Miss Andrews. Sie sehen bezaubernd aus, Miss."
Am Ende der Treppe warteten bereits Mr. Lowe sowie Mr. Murdoch. Für einen Moment konnte ich nichts anderes als in die blauen Augen von Mr. Murdoch zu blicken.

"Guten Abend."
Begrüßte ich die beiden Offiziere ebenfalls ehe ein älterer Herr unsere Aufmerksamkeit auf sich zog.

"Mr. Andrews lassen sie mich raten das ist Ihre bezaubernde Tochter Sophie. Unglaublich was für eine wundervolle junge Dame aus ihnen geworden ist Sophie."

"In der tat. Sophie, kannst du dich noch an Mr. Smith erinnern? Da warst du noch fast ein Baby."

Lächelnd begrüßte ich den älteren Mann und überlegte einen Moment.
"Nein tut mir leid. Ich fürchte dass ich schon zu lange her."
Über meine Lippen drang ein verlegenes Lachen ehe ich eine bekannte Stimme meinen Namen rufen hörte.

"Sophie!"

"Rose? Oh, wie wundervoll Dich zu sehen!"
Sanft schloss ich meine beste Freundin kurz in meine Arme und drückte sie etwas an mich.

"Mr. Hockley, schön sie kennen zulernen."
Nachdem Rose und ich uns wieder gelöst hatten, begrüßte ich ihren Verlobten der mir einfach nur ein aufgesetztes Lächeln schenkte.

19:45 Uhr.

Am Esstisch saß ich neben meinem Vater und Rose, während Mr. Murdoch und Mr. Lowe uns gegenüber saßen.
"Und Mr. Andrews, für sie ist das wirklich in Ordnung dass sich ihre Tochter einen geeigneten Ehemann selber aussucht? Ich möchte nicht unhöflich wirken aber würden sie sich nicht wohler fühlen wenn Sie ihr den Mann aussuchen? Nicht dass sie ihnen noch einen Menschen aus der dritten Klasse vorstellt."
Ruth die Mutter von Rose sah meinen Vater mit einem aufgesetzten Lächeln an und man konnte erahnen dass sie mich verachtete.

"Nun Miss, meine Tochter hat alle Freiheiten die sie benötigt. Sie ist eine gut erzogene junge Frau und ich denke dass jeder seine wahre Liebe selber finden soll."

Wieder bildete sich auf meinen Lippen ein sanftes Lächeln, ehe ich kurz zu Mr. Murdoch blickte der mich ebenfalls einen Augenblick ansah.

Etwas später am Abend verabschiedete ich mich und begab mich an das Deck, wo ich tief durchatmen musste.
Ich fühlte mich dank Rose's Mutter wie bei einem Verhör und sichtbar unwohl.
"Miss Andrews ist alles in Ordnung bei ihnen?"
Die Stimme von Mr. Murdoch ließ mich kurz zusammen zucken, ehe ich mich leise seufzend zu ihm drehte.
"Ja, alles in bester Ordnung." flüsterte ich etwas nervös und wischte mir schnell die Tränen von meinen Wangen.
"Sie müssen wahrscheinlich denken dass ich ein verwöhntes junges Ding bin."
Leise lachend lehnte ich mich etwas an die Reling und schloss einen Moment meine Augen.

"Nein Miss, das denke ich ganz und gar nicht. Ich denke ihr Vater hat recht. Jeder Mensch hat das eigene Recht die wahre Liebe zu finden. Denn das größte was einem Menschen gegeben ist, ist dass es in seiner Macht steht grenzenlos zu Lieben. Sie sind kein verwöhntes junges Ding Miss. Ich wünsche Ihnen nun eine gute Nacht Miss Andrews. Leider muss ich mich wieder der Arbeit widmen."
Der Offizier haute einen sanften Kuss an meinen Handrücken ehe er zu einem weiteren Offizier ging.