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-Feena-



„Wie ernst ist es?", ertönte eine mir bekannte Stimme wie aus meilenweiter Entfernung, ehe jemand mit akzentvollem Englisch zu einer Antwort ansetzte.


„Ihre Tochter hatte eine Blutung als postoperative Folge ihrer Tonsillotomie. Wir haben die Wunde verödet und dementsprechend gereinigt", gab der Unbekannte den ich zunächst nur einem weißen Kittel zuordnen konnte als Antwort.


Nur langsam gelang es mir die Augen zu öffnen. Ich spürte etwas an meiner Hand, das ich nur kurz darauf als die Finger meines Vaters identifizierte. Noch völlig benommen sah ich in sein Gesicht, während ein vernichtendes Stechen meinen gesamten Rachenraum erfüllte. Ich hatte schreckliche Schmerzen und stöhnte aufgrund der Qualen.

Die unbekannte Person lächelte mir aufgesetzt entgegen. Meiner ersten Betrachtung nach musste es sich dabei um einen Arzt handeln.


„Schön. Da bist du ja wieder", gab er mir zu verstehen und warf einen prüfenden Blick auf die Geräte.


„Ich sage der Schwester Bescheid und lasse Sie erst einmal allein. Ich komme nachher noch einmal wieder", gab uns der grauhaarige Mediziner zu verstehen, der mich verdammt an meinen Opa aus Minnesota erinnerte.

Er ging zur Tür, dann ließ er uns zurück.


„Bist du eigentlich verrückt geworden?", war das Erste was mir Dad mit tonloser Stimme entgegen brachte.


„Du hättest sterben können", wisperte er in brüchigem Ton, den ich mit einer gequälten Mimik kommentierte.


„Mein Schädel", jammerte ich und fasste mir an den Kopf, während ich nur langsam die Erinnerung zurück gewann.


„Das ist von der Narkose."

Narkose. Welche Narkose?


„Was ist überhaupt passiert?"


„Ist das dein Ernst oder willst du mir den Rest geben?"

Ich lächelte gequält.


„Kannst du nicht einmal nett sein?"

Er seufzte.


„Du bist abgegangen wie eine Rakete. Obwohl wir besprochen hatten, dass du dich heute zurück hältst. Wir hatten einen Deal und du hast dich nicht daran gehalten."

Meine Augen füllten sich mit Tränen.


„Es tut mir leid."

Er sah mich mitleidig an, drückte meine Hand.


„Moralpredigten folgen später. Jetzt sehen wir zu, dass wir dich erst einmal wieder auf die Beine bekommen. Und vor allen Dingen, dass mich deine Mutter nicht entmündigen lässt oder mir den Kopf abreißt. Adrienne war sehr sauer. Das kann ich dir sagen. Ich lasse mich nie wieder für irgendetwas von dir breit schlagen."

Betroffen ließ ich meinen Blick im Raum umher wandern. Ich schämte mich schrecklich ihn enttäuscht zu haben.


somewhere now (Green Day fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt