16

107 6 0
                                    


„Er hat sich Sorgen gemacht. Vielleicht solltest du dich bei ihm entschuldigen."

Perplex sah ich Jimmy an, während wir vor dem Bus der Crew saßen.


„Hat dich mein Dad mit Geld bestochen? Oder warum sagst du das?"


„Gegenfrage: Hast du dich mal im Spiegel angesehen? Du bist ziemlich bleich. Erzähl mir nicht, dass du keine Angst hattest. Seine Panik war berechtigt."

Verdutzt sah ich auf mein Bandmitglied, das meinen Dad zu meiner Überraschung komplett verteidigte.


„Bist du jetzt auf seiner Seite oder was?"

Er sah mich eingeschnappt an, schüttelte mit dem Kopf.


„Nein, aber vielleicht solltest du dich mal ein bisschen mehr in Andere hinein versetzen."

Abrupt erhob ich mich nach oben und sah auf ihn hinab.


„Ja, am besten wir sparen uns das hier."


„Na, klar. Ganz oder gar nicht. Wie immer. Weißt du Feena, nimms mir nicht übel, aber deine selbstgerechte Art geht mir manchmal echt auf den Zeiger. Das ist letztendlich auch einer der Gründe, warum Thomas aus der Band ausgestiegen ist."

Ich sah ihn von oben herab an, was ihm offenbar nicht passte, denn er setzte sich zu mir nach oben auf.

„Wie bitte?"

„Der hatte einfach die Schnauze voll, weil du aus allem ein Drama machen musst. Du machst Probleme wo keine sind", hielt er mir vor, weshalb ich beleidigt die Arme verschränkte.


„Na, super. Dann kann ich ja gehen", wollte ich mich bereits umdrehen, als er mir hinterher rief.


„Ja, siehst du. Genau das meine ich. Du deutest Sachen in Dinge, die man überhaupt nicht gesagt hat. Wenn dir die Meinung anderer nicht passt, ziehst du Leine."


„Und du bist ein feiger Idiot, sonst hättest du mir das viel eher mitgeteilt und nicht erst jetzt Wochen später", ließ ich ihn wutentbrannt stehen und lief in Richtung Absperrung. Allmählich gingen mir die Ideen aus, wohin ich noch gehen konnte. Immerhin legte ich mich mit jedem an.

Unser Drummer sollte wegen mir ausgestiegen sein. War das sein Ernst?

Ich schüttelte ungläubig mit dem Kopf und sah zurück zu den Bussen.

Allmählich gingen mir die Möglichkeiten auf Asyl aus. Zurück zu Dad wollte ich nicht. In den Bus der Crew konnte ich nicht und bei Mike und Tré war alles dunkel. Die pennten mit Sicherheit schon oder pflegten ihr Liebesleben mit Sara und Britt.

Zu allem Übel begann es kurz darauf auch noch zu regnen. Großartig. Da stand ich nun. Zu stolz um mich zu entschuldigen und ohne Mut um Verzeihung zu bitten.

Anscheinend hatten unsichtbare Mächte dann doch noch ein Einsehen mit mir, denn plötzlich legte jemand seine Hand auf meine Schulter und versetzte mir den Schock des Jahrhunderts.


„Clara!", schrie ich auf, als sie mit einem schwarzen Regenschirm neben mir um halten kam.

somewhere now (Green Day fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt