Chapter 5

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Gaara

Ich wusste auch nicht so recht wie mir war als ich in das schlichte Zimmer trat. Mittlerweile war es abends geworden und durch das offene Fenster blies die kühle Nachtluft. Neben dem Fenster stand das Bett, das Wüstenmädchen drin. Ich sträubte mich gegen das Gefühl zu ihr zu gehen und sie zu betrachten. Das war die Neugier, schließlich war sie nicht von dieser Welt! In ihrer Welt gab es kein Chakra das sie sich zu nutze machen konnten, hatte mit Ebizio erklärt. Es gab keine sprechenden Tiere oder gar etwas wie den Kyubi.

Unschlüssig stand ich im Raum, versuchte sie nicht anzustarren und nichts ahnend als ich mich auch schon bewegte. Mit drei Schritten war ich bei ihr, stand neben ihrem Bett und konnte meine Neugier nicht verbergen. Ich seufzte ergeben und zog den Stuhl neben den Nachttisch ans Bett und setzte mich neben sie. Ebizo hatte sie lediglich aus dem Grund hierher gebracht damit ich eine Frau an meiner Seite hatte. Aber sie war doch noch viel zu jung, siebzehn oder achtzehn schätze ich. Ich beugte mich vor und strich ihr ein paar verlorene Strähnen aus dem Gesicht und das ganz bewusst. Du musst mir so viel erzählen, wie eure Welt ist im Gegensatz zu unserer. Was gibt es in deiner, was es in meiner nicht gibt. Wie ihr ohne Chakra zurecht kommt. Ich griff nach ihrer Hand. Ein ruhiger Herzschlag. "Ich habe so viele Fragen..."

Auf einmal verkrampfte sich ihre Hand um meine, ihr Gesichtsausdruck wirkte gequält. "Mom...Dad" Mein Körper versteifte sich, wir hatten sie nicht nur einfach in unsere Welt geholt, nein, wir hatten sie aus ihren Umfeld gerissen. Sie hatte nicht die Chance gehabt sich von ihren Eltern oder Freunden zu verabschieden. Wer weiß, ob sie überhaupt hier sein wollte?! Ruckartig ließ ich ihre Hand los, die Wärme und der stete Herzschlag verflogen und ich starrte sie an. Die Haare auf den Kissen in den Farben der Wüste und die ausgeprägten Gesichtszüge. Was wäre wenn sie gar nicht hier sein wollte?!

Aufgebracht verließ ich den Raum, kehrte dem Mädchen den Rücken. Ich machte mich auf den Weg zur großen Halle , durchquerte die vielen aus Sand erbauten Tunnel und Straßen. Ich musste mit Ebizo nochmal sprechen. Gab es vielleicht eine Möglichkeit sie wieder zurück zu schicken? Ich betrat die große Halle. "Ebizo, wir müssen reden!" Der alte Mann saß zusammengesunken am Rande des Sees, als er mich wahrnahm stand ich auch schon neben ihm. "Wie können wir das Mädchen wieder zurück schicken?" Ebizo sah mich verständnislos an. "Kazekage, warum sollten wir das Mädchen das ich unter so viel Kraftaufwendung hier her gebracht habe, nun jetzt wieder zurück schicken?"

"Weil wir ihr furchtbares angetan haben!" herrschte ich ihn an. "Verstehst du das nicht ?! Wir haben sie aus ihrem kompletten Umfeld gerissen, ihrer Familie und Freunden! Sie werden nach ihr suchen, verzweifelt sein und sie wird hier nicht glücklich sein..." Ich verstummte, normalerweise hatte ich mich gut unter Kontrolle. Ich räusperte mich und sammelte mich.  Ich bekam ein schlechtes Gewissen dem alten Mann gegenüber. Ebizo zuckte nur mit den Schultern. "Ich finde das gut, dass sie sich so welche Gedanken über sie machen. Aber was halten sie nicht davon wenn sie das Mädchen erst mal aufwachen lassen, ihr die Lage erklären und ihr dann zeigen wie schön es auch hier sein kann?"

"Was?" Verdutzt blickte ich ihn an. "Lassen sie nicht zu das, dass Mädchen es bereut hier zu sein." sprach Ebizo es aus.

WüstenköniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt