Chapter 6

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Jill

Man flüstert mir Worte ein. Fragen die ich beantworten soll, eine Hand die nach meiner greift. Sie ist warm und sollte mich beruhigen wären da nicht diese schrecklichen Bilder die sich auf einmal in meinem Kopf auftun. Bilder wie meine Eltern vor einem Grab hocken, in ihren Händen weiße Rosen. Auf dem Grabstein steht mein Name, ich bin nur achtzehn Jahre alt geworden. Ich will ihnen sagen das ich noch da bin. Ich mache einen Schritt auf sie zu aber ich komme ihnen nicht näher, ich habe keinen Körper. Ich schwebe im Nichts. Meine Stimme verliert sich als ich ihnen zurufe sie sollen nicht aufgeben. Sie hören mich nicht. "Mom! Dad!" Ich spüre immer noch die Warme Hand. Ich versuche sie zu umklammern, diese Wärme soll mich nicht auch noch verlassen. Aber sie entzieht sich mir, ruckartig und viel zu schnell.

Kalt. Mir  ist so schrecklich kalt.

Mit einem Ruck wachte ich auf. In einem Bett was ich nicht kannte und in einem Raum der so leer und leblos war das ich mir sicher war ich würde träumen. Ich rieb mir die Augen, meine Wimpern waren eklig verklebt vom Sand. OH SCHEISSE! Ich schoss vom Bett hoch die Eichentür im Visier als mir die Beine wegknickten. Schnaufend versuchte ich mich zu ordnen. Tief durch atmen, sagte ich mir immer wieder. Okay also mir ging es soweit gut, etwas wackelig auf den Beinen aber keine Verletzungen. Ich war auf einmal in der Wüste aufgewacht...genau! Und dann hatte mich dieser Junge gefunden. Ich habe ihn beleidigt und dann war ich ohnmächtig geworden. Frustriert stöhnte ich auf. Wow! Was für ein Abgang Jill. Behinderter kann man sich auch nicht verhalten. Aber es scheint das der Junge mich dann doch noch wohin gebracht hat. Ich fasste mir an die Kehle, ja Durst hatte ich immer noch aber ich war soweit sauber und hatte andere Klamotten an. Bitte hat mich der Junge nicht umgezogen...

Neben dem Bett stand ein Fenster offen, durch das der warme Wind wehte. Ich rappelte mich auf und ging mit zitternden Beinen auf das Fenster zu. Die Aussicht war einfach nur Atemberaubend! Eine Stadt ganz in Sandtönen gehalten tat sich vor mir auf. Nein, sie war aus Sand erbaut! Hohe Türme und Tunnelartige Gebäude.  Bevor ich aber mir noch weiter die Aussicht angucken konnte, hörte ich die Tür.

Blitzschnell drehte ich mich um und sah den Jungen im Türrahmen stehen, seine roten Haare, die blasse Haut und die Türkisen Augen. Er sah einfach nur atemberaubend aus! Stopp! Jillie, was zu Henker denkst du denn da gerade?! "Wo bin ich? und wer bist du?" kamen meine Fragen automatisch. Wenn das nicht alles Real wäre würde ich über klitscheehafte Fragen lachen. Der Junge starrte mich einfach nur an und kam dann Schritt für Schritt näher während er ging erzählte er. "Du bist in meinem Dorf Suna, es liegt mitten in der Wüste." Er blieb direkt vor mir stehen, abwartend. 

Hektisch durchforstete ich mein Gehirn nach Infos zu diesem Dorf. Ich war so schlecht in Geographie! Ich blickte ihn wieder an, der durchbohrte mich mit den stechenden Augen. Dachte er etwa ich würde ihn jetzt verängstigt angucken oder in mich zusammen sinken?! Nicht mit mir! Ich straffte die Schultern und erwiderte den eiskalten Blick. "Und wer bist du? Ein Hippie?" Hakte ich nach.

Seine wunderschönen Augen wurden Tellerartig groß. "Ein was?" fragte er , aber da fing er auch schon an zu glucksen. Ein bisschen aus dem Konzept gebracht, packte ich ihn an den Schultern. Sein glucksen hörte sofort auf und er wich zurück. "Wer bist du verdammt nochmal!" Meine Stimmlage war alles andere als gefasst und cool. Es glich einem verreckendem Huhn. Der Junge holte tief Luft, trat zurück und entzog sich meinen Griff. Er kreuzte die Arme vor der Brust. "Ich bin Gaara Sabakuno, Kazekage von Sunagakure und du" er zeigte auf mich "bist meine zukünftige Frau!"

Wenn hier irgendwo eine Fliege rumfliegen würde, wäre sie schon in meinem Mund gelandet. Mir klappte die Kinnlade bis zum Boden runter. Und dann gackerte ich hysterisch los. "Alter für wen hälst du dich eigentlich. Ich bin auf einmal mitten in der Wüste aufgewacht und DU hast mich netterweise aufgesammelt, was deinem gesunden Menschenverstand auch garantiert zu verdanken ist. ABER ich bin nicht deine Frau! Weder jetzt noch in der Zukunft!" Schrie ich ihn an. "Was zum Henker denkst du dir eigentlich?! Du hast mich gerettet ...Gaara und dafür danke ich dir auch aber wie zum Henker kommst du auf die Idee mich zu deiner Frau machen zu wollen?"

Ich ging nur auf das ein was ich hören wollte, den Text mit der Zukünftigen klang am Realsten. Ich verdrängte die Tatsache das ich noch nie in der Schule oder in irgendwelchen Dokus von einem Dorf namens Sunagakure gehört hatte. Ich schrie ihn an, War total hysterisch während ich mich innerlich versuchte zu sammeln. Gaara packte mich urplötzlich an der Hand und zog mich in seine Arme. Der Typ war selbst Steif wie ein Brett und sein Körper war verkrampft. Augenblicklich blieb mir der Atem weg, meine Stimme verflog und ich stand stocksteif da. Er schlang die Arme um mich und flüsterte mir ins Ohr: "Soll ich dir nicht lieber das Dorf zeigen? Deine Fragen kann ich dir dann beantworten." 

"Okay" Gab ich klein bei. "Aber zuerst kriegt du was anderes zum anziehen." Gaara hielt mich eine Armeslänge von sich und betrachtete mich ausgiebig, sein Blick blieb etwas länger an meinen Brüsten hängen. Ahaa... Doch nicht so ein Eisblock. Ich hatte lediglich ein weißes Nachthemd an, wie altmodisch war das denn bitte schön? "Ja, andere Klamotten wären super." stimmte ich ihm zu. "Dann komm." sagte Gaara und drehte sich zur Tür um.





Huhu Leute ^^ Morgen kommt dann das nächste kapitel, lasst doch kommis da :D

WüstenköniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt