Chapter 7

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Man wollte mir zuerst so ein komisches Netzhemd andrehen mit einem Braunen Shirt, Igitt. Haben die mal was von Mode gehört? Nachdem ich ein bisschen mit der Frau die für meine Kleidung verantwortlich war, gestritten hatte, gab sie nach. Ich habe ein graues Top und eine blaue kurze Hose bekommen mit komischen Sandalen, aber ich will nicht meckern. Ich verließ gemeinsam mit Gaara das runde Gebäude mit den vielen Tunneln, er führte mich zu verschiedensten Ecken Sunas. Das Dorf ist total rund gehalten und von einer riesigen Mauer umgeben die vor Angreifern wie auch vor Sandstürmen schützen soll. Es hielt jedoch nicht die Sonne ab, die sich stetig am Himmel zeigte. Sie sorgte mit ihrer Hitze dafür das ich schon nach einem kurzen Zeitraum klatschnass war, während jedoch Gaara keinerlei Anzeichen zeigte einer Anstrengung, nicht ein kleiner Schweißtropfen auf seiner Stirn. Während Gaara mich gerade an ein Café etwas weiter weg vom Mauer Rand führte, bemerkte ich die Blicke.

Die ganzen Menschen gafften Gaara und mich an, manche tuschelten richtig geheimnisvoll. Sie hatten noch nicht mal den Anstand sich weg zu drehen oder Blickkontakt ab zu brechen, wenn ich in ihre Richtung blickte. Schön zu wissen wie respektlos man mit Fremden hier umgeht. Ich versuchte die Blicke und die Stimmen zu überhören und konzentrierte mich ganz allein auf Gaara. Gelassenen schlenderte er neben mir her und zeigte auf das Café links von uns, in hellen cremen tönen gehalten. "Wir können erst mal eine kleine Pause machen und uns was kleines zu essen bestellen." Unschlüssig blieb ich stehen, denn die Speisekarte die draußen angebracht war hatte Gerichte auf der Karte die mir fremd waren. Wörter die ich nicht mal aussprechen konnte. "Ich weiss nicht.." murmelte ich "Ich hab auch kein Geld." Wird hier überhaupt mit Geld gezahlt? Oder muss man mit Lebensmitteln handeln?

Gaara zeigte ein kleines Lächeln und griff nach meiner Hand. Ein Zucken des Mundwinkels, mehr war es nicht. "Komm. Ich lade dich ein." Das Getuschel der Leute verstummte abrupt, doch dass einzige worauf ich achten konnte war wie er mich ins Café bugsierte, und das Händchen haltend. Ich entzog ihm meine Hand, dass wollte ich nicht. Zuerst wollte ich antworten auf meine Fragen. Ich schaute mich noch kurz um, die Leute die getuschelten hatten, hatten jetzt riesige Augen bekommen. Vermutlich dachten sie wir wären zusammen, der Kazekage hat ein Date oder sowas. Dabei war ich einfach ein verschlepptes junges Mädchen. Ich wollte Gaara wieder folgen aber er war stehen geblieben und sah mich entschuldigend an. "Tut mir leid." murmelte er, dann raufte er sich die Haare. "Ich überrumpel dich wahrscheinlich die ganze zeit wohl eher damit." 

Ich stockte. "Du blutest ja!" rief ich aus und besorgt fasste ich ihm an die Stirn wo es Blutrot aufgeleuchtet hatte. "Nein das ist..." widersprach er aber er beendete den Satz nicht. Erschrocken blickte Gaara mich aus seinen leuchtenden Augen an. Er hatte den Atem angehalten und bewegte keinen Muskel. Ich streiche ihm über die Stirn aber, fühle nix. Erst als ich genauer hinsah, bemerkte ich das es sich um ein Schriftzeichen handelte und nicht um Blut. Eine Art Tattoo.

 Ups...

"Oh." War alles was ich rausbrachte. Prüfend und um mich zu vergewissern strich ich über das Zeichen mehrmals aber es war alles Heil. Ich trat etwas zurück und ließ meine Hand fallen. "Kein Blut." sagte ich etwas dümmlich und merkte wie mir Röte in die Wangen schoss. "Ich bestell einfach nur was kleines." Gaara sah wieder ganz normal aus, er verschränkte die Arme vor der Brust und machte sich auf zum Kellner. Mit den Rücken zu mir deutete er mit der Hand in Richtung drinnen. "Such dir einen Platz." Eisige Stimme. Ein Befehl, keine Bitte.

Jeder normale Mensch würde dem jetzt nachgehen, weil er ein schlechtes Gewissen dem anderen gegenüber hat. Man war ihm zu nahe getreten und das kann der oberempfindliche typ anscheinend nicht ab. Hab ich erwähnt das ich aber ein normaler Mensch bin, mich aber nicht wie ein normaler Mensch verhalte? Bockig wie ein Kind nahm ich also Kurs nach draußen, voll. Es war total voll draußen. Ich sah mich um aber die ganzen Leute schienen gerade erst ihren Kaffee bekommen zu haben. Als ich gerade aufgeben wollte stand ein Pärchen auf und verließ den Tisch, meine Chance! Ich steuerte auf den Tisch zu und war schon fast da, als zwei Mädchen mich zu Seite schoben und sich an den Tisch setzten.

Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann wenn man mir die Aussicht auf einen Racheplanzug oder Essen versaut, und es war beides im Spiel. Ich lächelte die beiden Mädchen höflich an und trat an die Seite des Tisches. "Entschuldigt aber ich hatte den Tisch zuerst, könntet ihr bitte euch einen anderen suchen?"

Zwei Schwarzhaarige Mädchen mit ebenso dunklen Augen sahen mich an. "Wir waren hier zuerst!" Ahh....dieses Spiel. Kurz dachte ich nach aber als ich den Roten Nagellack bemerkte Grinste ich hämisch. Gaara schien hier eine große Nummer zu sein, das könnte man zu seinem eigenen Vorteil nutzen. "Ich sollte einen Tisch für den Kazekagen ausmachen, wir sind verabredet." Man das Wort Kazekage fühlte sich komisch an auf meiner Zunge. Die Mädchen sahen mich perplex an, dann fingen sie an zu lachen. "Der Kazekage geht mit niemanden aus" abschätzend sah sie mich an. Und ich zog automatisch den Bauch ein. Ja ich hatte ein paar Kilos zu viel drauf, aber als Fett konnte man mich noch lange nicht bezeichnen. Auch ihre Freundin musterte mich jetzt. "Ich glaube der Kazekage steht eher auf Dunkle Haare und eine schlankere Figur. MIR hat er nämlich schon mal zugelächelt." sagte sie und warf ihre exotischen dunklen Haare nach hinten. Bitch move...

"Würdet ihr uns Platz machen?" Gaara war auf einmal hinter mir aufgetaucht, er legte seine Hand auf meinen Rücken, ganz leicht. Wären wir nicht in einer solch verwirrenden Situation und wir würden uns länger kennen könnte ich die Berührung genießen. Nebenbei war es mir auch unangenehm da ich durch die Hitze einen nassen Häufchen ähnelte. Ich erlaubte ihm diese Berührung wenn auch nur weil ich es den blöden Mädchen heimzahlen wollte, Gaara war anscheinend ein Mädchenschwarm. Ich lächelte die Mädchen gehässig an. "Ich glaube ja eher er steht auf Blondinen." dann zwinkerte ich ihnen Siegessicher zu. Die Schönheiten kamen gar nicht aus dem Staunen raus. Hektisch und planlos rafften sie ihre Sachen zusammen. "Ja aber natürlich Kazekage. Verzeihen sie uns!" Sie verbeugten sich leicht, dann rannten sie auf die Straße mit Hochroten Köpfen. Hah! Was für ein geiles Gefühl! Denen habe ich es gezeigt!

Ich blickte zu Gaara und strahlte ihn an. "Dein Timing hätte nicht besser sein können!" Immer noch Freudestrahlend verließ ich meine Stellung neben Gaara und setzte mich. Gaara trat an den Tisch und legte einen Korb mit etwas lila farbigen drin vor mir ab, anschließend setzte er sich mir gegenüber. "Hier, greif zu. Ich hab auch Wasser bestellt." Er sah meinen kritischen Blick. "Man kann es essen, keine Angst." Ich sah ihn an. "Es sieht bitter aus."

"Es ist aber süß." erwiderte er nur, die Kellnerin kam mit unseren Getränken, für mich ein großes Wasser im Schlepptau. Sobald sie es abgestellt hatte stürzte ich mich auch schon auf das Glas und leerte es in wenigen Sekunden. "Du hattest aber Durst..." bemerkte er etwas entsetzt anscheinend. "Joa, ein bisschen." Skeptisch nahm ich eines dieser lila Dinger zwischen meine Fingerspitzen. Es sah aus wie Chips, nur lila. Zaghaft nahm ich es in den Mund und staunte nicht schlecht. Der Geschmack glich Gummibärchen, war aber knusprig wie Chips.

"Man ist das lecker!" rief ich und schnappte mir die Schale. Ich stöhnte genüsslich auf. Gaaras Mundwinkel zuckten über meine Reaktion. "Wie heißt du eigentlich?" fragte er. Oh stimmt, das hatte ich ihm noch nicht gesagt. Generell hatten wir uns ja noch gar nicht richtig unterhalten. "Jill." sagte ich kauend. "Aber alle nennen mich Jillie." Gaara sah mich aufmerksam an, augenblicklich hörte ich auf das Essen zu schlingen. "Nett dich kennenzulernen Jill." sagte Gaara.

"Ja, ich freue mich auch." Und das tat ich wirklich.

WüstenköniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt