Chapter 8

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Jill

Gaara hatte nicht noch mal das Thema aufgerufen das ich seine Zukünftige werden sollte. Das war wahrscheinlich auch besser für ihn. Nachdem wir das Café verlassen hatten, hatte Gaara mir vorgeschlagen mehr Kleidung für mich zu kaufen. Ich hatte das mulmige Gefühl das auch er dass Gespräch so weit es ging nach hinten schob. Die eine Frage die er mir zu beantworten hatte, wie ich hier hergekommen war. Obwohl mir die Frage auf der Zunge brannte wollte ich sie nicht aussprechen. Ich hatte richtig Angst davor.

Er führte mich also am späten Abend durch Suna, es war schon wenig kälter geworden, meine Schweißausbrüche hatten sich auf einen leichten film auf der stirn verringert. In den Geschäften brannte bereits Licht und es waren laut Gaara nur noch zwei Stunden bis Ladenschluss. Gaara steuerte das erste Klamottengeschäft an und drehte sich zu mir um. "Also..., da ich noch nie mit jemanden einkaufen war..." "SHOPPEN" unterbrach ich ihn lachend. "Gaara, man nennt das Shoppen." "Jaa jedenfalls würde ich das alles so gestalten das du dir was aussuchst und ich einfach bezahle." Unsicher blickte er mich an. Er schien in diesen Bereich wirklich etwas ungeübt zu sein. Mein bisheriger Eindruck den ich mir machen konnte in den paar stunden war, dass er ein sehr stiller Mensch war. Die meiste Zeit über war er angespannt und antwortete nur vage oder höflich. Im übrigen schien er auch mit dem weiblichen Geschlecht recht wenig anfangen zu können, vielleicht war er auch noch Jungfrau aber ganz genau wollte ich mich auch nicht festlegen.

Ich nickte zustimmend und ging Freudestrahlend an ihm vorbei. Ich konnte schließlich umsonst Shoppen gehen, und auch weil ich einfach nur daran denken konnte das der Kazekage Jungfrau war. Ich meine der Kazekage schien hier sowas wie der Clanführer zu sein, das Oberhaupt. Hört alle her, das Oberhaupt ist Jungfer!

Gehässig kicherte ich während ich durch die Shirt Abteilung rauschte. Der Laden war auch durch Sand erbaut worden, wie alles hier in Suna. Ein kleines Geschäft mit vielen Regalen und etwas eng gestellten Aufstellern. Die meisten Klamotten waren Netzhemden und irgendwelche Hosen mit ganz vielen Taschen. 

Meine Wahl fiel auf die einfachsten Stücke, Weiße und graue Tops müssten reichen. Wenn ich ein richtiges Shirt trug würde man noch meine Schweißflecken unter den Achseln sehen. Nein danke! Ich nahm noch ein paar kurze Jeans vom Ständer von denen ich hoffte das sie auch passen würden. An der Kasse schnappte ich mir noch Socken und Haargummis. Gaara war nirgends zu sehen. Etwas nervös schaute ich mich um aber er war weg. Als die Frau vor mir Abkassiert war, geriet ich richtig in Panik. "Ähm..." fing ich an, aber eine Hand hinter mir schob mich vor und legte ein paar Scheine auf den Tisch. "Das sollte reichen, stimmt so." Sagte Gaara hinter mir.

Er war verdammt nah, bei seinem gelassenen Gesichtsausdruck checkte er das gerade nicht, aber verdammt! Mein Puls schoss in die höhe und ich konnte nicht anders als ihn anzustarren. Er war direkt hinter mir, er hatte sich leicht über meine rechte Schulter gebeugt. Fast konnte ich seine Haare an meiner Wange spüren. Gaara sah wirklich gut aus, warum er noch nix mit einem Mädchen angefangen hatte, war mir ein Rätsel. Tiefe dunkle Augenringe schattierten seine Augen. Seine Blasse Haut und die unnatürlichen Türkisen Augen wurden so nur noch mehr betont.

Langsam atmete ich aus, ich sah wie die Kassiererin Gaara überrascht musterte und ein "Danke" murmelte. Jetzt glitt der Blick von Gaara zu mir, zuerst war er noch entspannt aber dann weiteten sich seine Augen und er zog scharf die Luft ein. Ehe ich mich versah war er gut zwei Meter abgerückt und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Ein bisschen enttäuscht war ich über diese Reaktion schon. "Gehen wir." Und damit flüchtete die Jungfer vor mir. Stürmte schon fast aus dem Laden. Ich griff mir die Einkaufstüte und folgte ihm.

Gaara

So schnell ich konnte ging ich aus dem Laden und versuchte mit den verschränkten Armen meinen Herzschlag zu beruhigen. Es klopfte so wild, dass kam alles von diesem Blick mit dem Jill mich angeschaut hatte. So wie sie mich angesehen hatte, hatte sie mich schon eine weile beobachtet. Ihr Blick sah zuerst für mich normal aus aber dann glaubte ich da etwas wie Gier drin erhaschen zu konnten. Nicht Gier nach Macht oder so etwas, nein, Gier nach mir.

Ich atmete konzentriert ein und aus, außerdem hatte ihr Blick noch etwas bewirkt. Ich guckte unauffällig an mir runter, ja das konnte man eindeutig eine Beule erahnen. Bevor ich mir weiter den Kopf zerbrechen konnte, hörte ich ihre kleinen Schritte, die mir folgten. Sie blieb neben mir stehen und sah mich fragend an. "Gaara ist alles in Ordnung?" Ihre Meeresblauen Augen suchten meinen Blick, aber ich wandte mich ab. Ein Glück waren kaum noch Leute unterwegs auf den Straßen, sonst wäre die Wahrscheinlichkeit größer, jemand könnte meine Beule sehen, wesentlich größer. "Waren das dann alle Sachen?" fragte ich sie gereizt. Ich wollte nur noch schnell in mein Büro und mich in schriftliche Arbeit stürzen.

"Nein. Wir sind noch nicht fertig." Ich unterdrückte ein Knurren, warum widersprach sie mir immer?! Jeder wusste wann schluss war, und man einfach auf mich hören sollte. Keiner hier in Suna bis auf meine Geschwister wollte meinen Groll. Aber Jill provozierte es immer wieder. "Was soll das heißen?" Jetzt drehte ich mich doch um. Stur sah sie mich an, versuchte mich offensichtlich einzuschüchtern mit ihrer Haltung. Die Beine etwas breit gestellt und die Arme vor der Brust verschränkt. Das Kinn stur in die Höhe gestreckt. Jetzt zeigte sie anklagend mit dem Finger auf mich, auch etwas was noch keiner bis auf Naruto bei mir gemacht hatte. "Ich brauche noch Unterwäsche!"

Ich war mir sicher rot anzulaufen.Aber mein Gesichtsausdruck blieb unberührt.  Ja, stimmt Unterwäsche. Aber hätte sie das nicht anders sagen können? "Oh..." Siegessicher schien sie auf mich hinabzublicken, dabei war ich ein guten Kopf größer als sie. Ich holte mein Geld aus der Tasche und drückte ihr genügend Scheine in die Hand. "Ich warte draußen." Mehr bekam ich nicht raus. 

Jill sah mich süffisant an. "Du kommst mit!" Sie packte mich bei der Hand und zerrte mich auf die andere Seite der Straße. Sie war kräftig keine Frage, der Griff war fest. 

 Ein Geschäft nur mit Unterwäsche baute sich vor uns auf. puppen mit durchsichtigen stücken Stoffen waren an den schaufenstern platziert. Das hatte ich wohl all die Jahre ausgeblendet. "Ich.." fing ich an aber sie unterbrach mich, mal wieder.

"Du musst gucken und sagen ob mir das steht."

Das schaffe ich nicht.

WüstenköniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt