sechs

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Ich hätte überrascht sein sollen, schließlich kam es einem Geständnis ganz schön nahe, aber ich war es nicht. Es war immer noch Jimin, der Junge, der es nicht lassen konnte seine Haare zu färben, mich wunderte es, dass er überhaupt noch Haare auf dem Kopf hatte. "Ich weiß.", murmelte ich leise. Jimin lächelte schwach. "Aber wieso dann dieses ganze Drama? Ich hab wirklich gedacht, dass du mich hassen würdest." Meine Stimme zitterte. Nur wenn ich an die letzten paar Monate dachte, glühte mein Herz schmerzhaft auf. Ich hatte ziemlich gelitten, ich wusste zum Teil war ich selbst Schuld; ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn hasste, aber hatte er das wirklich jemals geglaubt? Im Moment bezweifelte ich das ziemlich stark.

Jimin lachte kurz auf, aber als er meine ernste Miene sah, denn ich fand es keineswegs lustig, erstarb es. "Als ob ich dich hassen könnte. Okey, am Anfang als wir uns nicht ausstehen konnten...- Nein, selbst dann hab ich dich nicht gehasst." Natürlich nicht, Jimin war so eine Person, der jedes Lebewesen auf diesem Planeten liebte. "Wieso ich das alles getan habe? Ich wollte, dass du es dir selber eingestehst."

Fragend hob ich eine Augenbraue. Ich war müde darin, nachzufragen was er jetzt schon wieder meinte. Er seufzte, schloss kurz die Augen, er sah selbst ziemlich erschöpft aus. "Sag es doch einfach, Yoona. Sag einfach, dass du in mich verliebt bist." In den letzten paar Minuten hatte sich mein Gesicht abgekühlt, aber sofort lief es wieder tomatenrot an. Eisern presste ich die Lippen aufeinander. Es war schon schwer, daran zu denken, aber es auszusprechen erschien mir unmöglich. "Wenn du es doch schon weißt, wieso muss ich es dann sagen?" Er hob die Schultern, wirkte traurig, beinahe entmutigt. "Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nicht verletzten würde oder? Vertraust du mir? Sag es Yoona. Du musst keine Angst haben."

Ich sah weg. Mir war es so unangenehm meine Gefühle preis zu geben. Das hatte ich noch nie getan, eher selten, kaum.

"Wieso sind wir hier?", wechselte  ich abrupt das Thema. Jimin biss verkrampft die Zähne zusammen, ein weiterer Seufzer entwich ihm. Ich starrte wieder die leeren Wände an und das ungute Gefühl verstärkte sich. "Die neue Wohnung meiner Eltern." Mein Blick schnellte zurück. Atmen schien unmöglich. "Sie wollen wieder nach Busan. Es ist für sie immer noch Heimat."
Für dich doch auch. Panik stieg in mir hoch. Ohne darüber nachzudenken stolperte ich nach vorne, krallte meine Finger in den weichen Stoff seines Oberteils und drückte mein Gesicht gegen seine Brust. Überrascht über meine Reaktion schlang er zögerlich seine Arme um meinen zitternden Körper. Leise lachte er auf. Meine Aktion, über die ich selbst ziemlich geschockt war, war mir schon wieder peinlich. Am liebsten hätte ich mich wieder von Jimin gelöst, aber dieser drückte mich nur noch fester an sich und schmiegte seine Wange gegen meinen Kopf.

Amüsiert lachte er auf. "Das heißt doch nicht gleich, dass ich dich verlassen werde. Ich sagte doch, ich werde dich nicht verletzten."

Ich war trotzdem nicht gerade erleichtert, die leere Wohnung machte mir immer noch Angst, führte mir vor Augen, was ich verlieren konnte.

Ich war in Park Jimin verliebt.

Leicht drückte er mich weg, damit er mir in die Augen sehen konnte. "Willst du das ich bleibe?"

Und da lächelte ich. Es war so einfach. Sein Gesicht war meinem so nahe. Ich erinnerte mich an die Party, als ich meine Stirn gegen seine stieß. Wie dumm ich doch gewesen war. Ich war in Jimin verliebt. Ich drückte meine Lippen sanft gegen seine.

Ich glaube, das war Antwort genug.

Pink. -Park.Jimin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt