Fluch der Karibik

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Chloe

Gerade noch rechtzeitig kam ich zu den Toiletten, verschwand schnell in eine der Kabinen und musste mich übergeben. Eine Frau neben mir, klopfte an die Kabinenwand. „Todo está bien?" Ich hatte natürlich keine Ahnung was sie sagte. „Super.. mir geht's super! Muy bien!", erwiderte ich in der Hoffnung, dass sie mich in Ruhe ließ. Das war das einzige was ich auf Spanisch kann. Ich dachte, dass es mir wieder besser ging und ging aus der Kabine raus, zu den Waschbecken und wollte mir gerade die Hände waschen, als ich nochmal zur Toilette rannte. Wieder musste ich mich übergeben. So eine Scheiße.. Nachdem ich die Spülung der Toilette gedrückt und meine Hände gewaschen hatte, ging ich zu Beca zurück, da ich schon etwas länger weg war. „Alles ok?", fragte sie irritiert und schob sich ein Stück Fisch in den Mund, wodurch ich mich fast nochmal übergeben musste. „Könnte.. könnte ich noch ein Wasser.. haben bitte?", fragte ich den Keller der gerade vorbeikam und er nickte. „Alles bestens..", antwortete ich ihr und versuchte nicht auf das Essen zusehen. Als der Kellner mein Wasser gebracht hatte, trank ich auf einen Schluck die Hälfte des Glases leer. „Sicher, dass alles ok ist? Du siehst so blass aus?", fragte Beca jetzt besorgt. „Es ist nur.. heiß.. alles gut.", erwiderte ich und nippte an meinem Glas. „Das liegt an dir Baby. Du bist so heiß.", antwortete sie zwinkernd und ich zwang mich zu einem kleinen Lächeln.

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Als wir händchenhaltend am Strand entlang gingen, machte sich wieder dieses Grummeln bemerkbar. Fuck.. nein nicht jetzt! Ich ging etwas schneller und zog Beca mit mir. „Was hast du es denn so eilig?", fragte sie kichernd. „Toilette!", brachte ich raus und holte tief Luft, da ich dachte damit würde es vielleicht schon etwas besser werden. „Oh ok, ich geh-" Doch ich rannte zu ein paar Büschen und musste mich wieder übergeben. „Shit Chlo!", stieß es besorgt aus ihr raus und sie kam zu mir. „Ich glaub.. ich hab das Fischzeug nicht vertragen..", brachte ich schwer atmend raus und hielt mich an ihrem Arm fest. Beca nahm mich im Brautstil hoch und trug mich zu unserer Hütte. „Seit wann geht's dir so schlecht?", fragte sie und legte mich ins Bett. „Seit dem Fisch..", erwiderte ich und zog mein Kleid aus. Beca gab mir ihren Pulli, meine Jogginghose und ich zog sie an. „Fehlt dir sonst noch was? Du schwitzt so..", sagte sie und setzte sich neben mich. „Mir ist unglaublich warm..", erwiderte ich und Beca ging ins Badezimmer. Kurz darauf kam sie mit einem nassen, kalten Waschlappen wieder. „Ich glaub du hast ne Lebensmittelvergiftung Baby.. ich hasse es dich so schwach zu sehen und hilflos zu sein..", sagte sie und legte mit den Waschlappen auf die Stirn. Anschließend holte sie noch einen Eimer und stellte ihn neben das Bett. „Das ist der Fluch der Karibik.", erwiderte ich und lächelte leicht, während Beca amüsiert den Kopf schüttelte. „Tut mir echt leid, dass ich dich mehr oder weniger dazu gezwungen habe, den Fisch zu essen.. sorry.", entschuldigte sie sich und ich streichelte ihre Wange. „Ich hätte es nur nicht Essen müssen.. bin selber schuld.", sagte ich und schloss für einen Moment meine Augen. „Ich geh am besten auf die Couch.. dann kannst du schlafen Schatz.", beschloss ich und wollte aufstehen, doch Beca drückte mich wieder in die Matratze. „Also wenn überhaupt schlafe ich auf der Couch. Dir geht's scheiße.. du schläfst im Bett, klar!", erwiderte sie ernst und ich nickte. „Ok.." „Ruf mich einfach wenn du in der Nacht was brauchst und wenn es dir morgen noch nicht besser geht, fahr ich mit dir zu einem Arzt.", sagte sie, küsste meine Stirn und stand auf. „Ist gut.", erwiderte ich knapp und schloss wieder meine Augen.

Mitten in der Nacht schreckte ich hoch, da ich mich erneut übergeben musste. Soviel zu unseren Flitterwochen.. scheiße ey.. Ich nahm das Glas Wasser vom Nachttisch und trank ein Schluck davon. Nachdem ich das Wasser getrunken hatte, wollte ich aufstehen um ins Badezimmer zu gehen, doch ich war zu wackelig auf den Beinen. „Beca?", rief ich vorsichtig und keine Minute später, stand meine verschlafen aussehende Frau im Zimmer. „Alles ok? Brauchst du was?", fragte sie gähnend. „Ich müsste aufs Klo.. aber ich bin zu wackelig auf den Bei-" Doch Beca hatte schon einen Arm von mir genommen, ihn um ihren Nacken gelegt und brachte mich ins Bad. „Danke, warte draußen.", sagte ich dann, doch Beca schüttelte den Kopf. „Ich warte hier drinnen, damit du nicht umkippst.", antwortete sie und setzte sich auf den Badewannenrand. „Du bist meine Frau, du sollst das nicht sehen!..", sagte ich entsetzt. „Und gerade weil ich deine Frau bin, ist mir sowas egal. Gott Chlo, wir stehen uns so nahe, das macht mir nichts.", antwortete sie gähnend und rieb sich über die Augen. „Ich liebe dich.", hauchte ich und Beca grinste.

Als ich fertig war, trug Beca mich wieder ins Bett und deckte mich zu. „Geht's dir besser?", fragte sie dann und ich nickte. „Ja etwas." „Darf ich dann bei dir schlafen? Ich vermisse dich..", fragte sie schmollend. „Klar komm her." Beca sprang glücklich ins Bett, krabbelte unter die Decke und kuschelte sich dicht von hinten an mich, da ich seitlich lag. „Hoffentlich kannst du schlafen. Gute Nacht meine Süße.", hauchte sie, küsste meine Wange und kuschelte sich in meinen Nacken. Das hoffe ich auch.

Die Bachelorette MitchellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt