Chloe Beale

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Chloe

„Und du weißt wirklich nicht wer der Vater ist? Außerdem dachte ich du wärst lesbisch?!", fragte meine Mutter irritiert, als sie sich neben mich auf die Couch setzte. Ich war mittlerweile im 9. Monat schwanger und heute war der errechnete Geburtstermin meiner Tochter. „Nein ich weiß es wirklich nicht Mom. Ich war total betrunken und weiß überhaupt nichts mehr aus der Nacht. Und ja ich bin lesbisch! Ich weiß nicht warum ich mit einem Kerl geschlafen habe!", erklärte ich ihr zum tausendsten mal. „Hey na, bin ich schon zu spät?", fragte Aubrey aufgeregt, als sie durch die Türe kam. Seit der High School war sie meine beste Freundin und unterstützte mich die ganze Schwangerschaft über. „Nein.. es tut sich noch nichts.", antwortete ich kichernd. „Hast du schon einen Namen für meine Enkelin?", fragte meine Mom mich lächelnd. „Die kleine soll Rosie heißen.", antwortete ich strahlend. „Und Tante Aubrey wird sich gut um sie kümmern, wenn es soweit ist.", sagte Bree und lachte. „Ich bin auch für dich da Schätzchen. Wenn du irgendetwas brauchst kannst du immer zu mir kommen.", sagte meine Mom. „Ich weiß danke."

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„Komm schon Chloe, ich kann schon das Köpfchen sehen. Nur noch zweimal pressen.", sagte die Ärztin lächelnd. „Ich werde nie eine Frau finden..", brachte ich stöhnend vor Schmerzen heraus und presste fest. „Wer will schon eine mit Kind? Ich bin doch erst 24 Jahre alt!", sagte ich verzweifelt. „Klappe Chloe! Natürlich findest du eine Frau die dich liebt! Auch mit Rosie! Und jetzt bring deine Tochter auf die Welt!", erwidert Aubrey ernst, ich krallte mich in ihre Hand und presste noch einmal, bis ich Rosie schreien hörte. „Wow.." Eine der Schwestern hatte sie in ein Tuch gewickelt und sie mir in den Arm gelegt. „Chloe sie ist wunderschön.", sagte Bree begeistert und sah Rosie genau an. „Sie hat so blaue Augen wie ich. Meinst du das sind rote oder braune Haare?", fragte ich sie und streichelte über ihren Haarflaum. „Ich glaube rot. Hast halt starke Gene Chloe. Wow.. sie ist so niedlich.", antwortete sie. „Ich nehme die kleine für ein paar Untersuchungen mit ja? Ich bringe sie gleich wieder.", sagte die Ärztin freundlich, nahm Rosie in den Arm und ging aus dem Zimmer. Keine Sekunde später war ich eingeschlafen.

Als ich nach ein paar Stunden wieder aufwachte, sah ich Aubrey mit Rosie im Arm neben meinem Bett sitzen. „Schau mal Rosie. Mommy ist wieder wach.", flüsterte sie in ihr Ohr und legte mir Rosie auf die Brust. „Hey Baby..", hauchte ich und küsste ihre Stirn. Rosie krallte sich in mein Krankenhausoberteil und leckte sich über die Lippen. „Was schaust du dir da an?", fragte ich Aubrey und deutete auf ihr Handy, währen ich Rosies Rücken streichelte. „Ach es läuft gerade so ein Beitrag über „The Big B.M." Der DJ, wo niemand weiß wie er oder sie aussieht. Aber die Lieder sind richtig geil. The Big B.M. ist wohl bei MitchellMusics der Plattenfirma hier in LA unter Vertrag.", erzählte sie aufgeregt. „Hab noch nie ein Lied von The Big B.M. gehört. Muss ich mal machen, wenn er oder sie anscheinend so gut ist.", erwiderte ich lachend.

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Ein paar Wochen waren vergangen und Rosie und mir ging es super. „Hey Chlo. Kann deine Mom heute Abend vielleicht auf Rosie aufpassen?", fragte Aubrey, als sie durch die Türe kam. „Bree ich weiß du hast einen Schlüssel für meine Wohnung, aber der ist eigentlich nur für Notfälle. Und warum? Was ist heute Abend?", fragte ich verwirrt. „The Big B.M. gibt heute Abend ein Konzert hier in LA und ich habe zwei Tickets. Für mich und dich. Hast du Lust?", fragte sie glücklich. „Eh.. ich.. weiß nicht.. Rosie ist erst ein paar Wochen alt. Ich lasse sie ungern alleine um ehrlich zu sein.", erwiderte ich unsicher. „Ich lass dir die Karte da, falls du es dir doch anders überlegst. Ruf mich an.", antwortete Bree und ging wieder. „Na was meinst du Baby? Darf Mommy heute Abend weggehen?", fragte ich grinsend, doch Rosie sah mich nur mit ihren großen blauen Augen an. „Klar.. du verstehst mich nicht.", sagte ich lachend und küsste ihre Wange.
Abends war ich gegen 20 Uhr mit Rosie im Arm eingeschlafen und verpasste somit das Konzert.

Als ich am nächsten Tag dann einkaufen ging, passte meine Mom in der Zwischenzeit auf Rosie auf. „Chloe? Chloe Beale?", hörte ich eine weibliche Stimme hinter mir. Als ich mich umdrehte, sah ich Stephanie auf mich zukommen. „Hey was machst du denn hier? Wir haben uns wann das letzte mal gesehen? Vor einem Jahr?", fragte sie grinsend. „Kommt hin ja. Tut gut dich wiederzusehen.", gab ich ehrlich zu. Bloß nicht verzweifelt klingen Chloe! „Ja das stimmt. Im nachhinein habe ich mir immer gesagt.. „Stephanie.. du hättest nie mit Chloe schlussmachen dürfen!" Ich war blöd damals.. es tut mir leid.", erwiderte sie und kam näher zu mir. „Hör mal.. es .. eh.. haben sich ein paar Sachen geändert bei mir-" „Du bist wieder in einer Beziehung oder? War klar..so eine hübsche Frau wie du, hat sofort wieder eine.", unterbrach sie mich enttäuscht. „Nein Steph nein, ich bin Single. Ich.. ich hab eine Tochter..sie ist 3 Wochen alt. Aber.. wir können gerne mal einen Kaffee zusammen trinken gehen.", antwortete ich und lächelte leicht bei dem Gedanken an Rosie. „Ja..nein.. also.. wow ein Kind.. Glückwunsch.. oder so. Weißt du ich.. muss weiter. War schön dich zusehen. Vielleicht begegnet man sich mal wieder.", erwiderte sie und ging schnell weiter. Wow.. das war komisch. Aber jetzt weißt du bescheid Chlo, als alleinerziehende, lesbische Mutter wirst du nie wieder eine Beziehung haben.. und wahrscheinlich alleine sterben.. ugh. Wenigstens hast du eine gute Sache in deinem Leben.. Rosie.

Die Bachelorette MitchellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt