Ein Machtwort sprechen

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Chloe

Irgendwann war ich doch eingeschlafen und durch sanfte, zarte Lippen auf meinen, in der Früh wieder aufgeweckt. „Guten Morgen meine hübsche, sexy Frau.", hauchte Beca und küsste mich nochmal kurz, doch ihre Worte hatten nicht denselben Effekt auf mich wie sonst. „Morgen.", antwortete ich knapp, stand auf und zog mich an. „Rosie ist übrigens heute Nacht gegen 2 Uhr nachhause gekommen. Ich hab die Treppen knarzen hören.", sagte Beca dann und setzte sich auf. „Gut." Ich ging ins Badezimmer nebenan und schaute in den Spiegel. Doch ich sah ziemlich schnell wieder weg, da ich mein Abbild nicht ertragen konnte. Ich bin eine schlechte Mom.. wir sollten kein Kind mehr kriegen. „Schatz alles ok?", fragte Beca mich, als sie ins Bad kam. Ungewollt lief mir eine Träne die Wange hinunter, die Beca natürlich sah. „Shit Baby, was ist los?", fragte sie besorgt und nahm in den Arm. „Ich hasse mich..", nuschelte ich und weitere Tränen kamen mir hoch. Beca nahm mein Handgelenk und zog mich zurück ins Schlafzimmer. Sie legte mich ins Bett, legte sich selbst auf mich und deckte uns zu. Beca schlang ihre Arme fest um meinen Körper und kuschelte ihre Wange an meine. „Sshh Baby, es ist alles ok. Du bist perfekt, du sollst dich nicht hassen. Du hast keinen Grund dazu Schatz! Du bist unglaublich stark meine Süße.", sagte sie mir immer wieder ins Ohr, bis mich langsam entspannte. Zärtlich streichelte sie nebenbei meine Hüfte und meinen Bauch und ich spürte sie fast überall, was mir ein Gefühl von Sicherheit gab. „Ich hatte Schwangerschaftsdepressionen..", sagte ich dann und Beca streichelte mich genauso weiter wie bisher. „Ich will das nicht wieder haben.. die Zeit war schrecklich damals und ich will nicht wieder Tabletten nehmen müssen Beca.", flüsterte ich und krallte mich in ihr T-Shirt. „Das musst du nicht, hörst du!? Du bist stark Schatz, zusammen schaffen wir das, ok! Wir gehen gleich runter, frühstücken, reden mit Rosie und dann ist alles wieder in Ordnung. Das verspreche ich dir mein Engel. Ich liebe dich so sehr Chloe Anne Mitchell. Mehr als sonst irgendwas, aber das weißt du ja.", erwiderte sie und knutschte mein Gesicht ab, bis es keine Stelle mehr gab, an der ihre weichen Lippen nicht waren. „Ich liebe dich auch.", sagte ich leise und küsste ihre Lippen. „Na das ist doch schon mal ein Anfang und da du viel toller bist als ich, wird es dir bald sehr leicht fallen dich auch zu lieben.", antwortete sie lächelnd und küsste mich nochmal kurz. „Du bleibst noch kurz liegen und ich mache uns Frühstück. Und dann schaffen wir dieses Missverständnis aus der Welt.", sagte Beca grinsend, stand auf und ging runter. Ok, ich glaube ich schaffe das.. ich kriege das hin.. ich bin stärker als damals. Außerdem habe ich diesmal Beca an meiner Seite.

Beca

Chloe tut mir so leid.. ich hätte nie gedacht, dass sie eigentlich so zerbrechlich ist. „Morgen Mum.", kam es unschuldig von Rosie, als sie die Küche betrat. Augenblicklich kochte die Wut in mir hoch. „Morgen Mum?! MORGEN MUM?!", erwiderte ich entsetzt. „Oh nein, du Morgen Mumst mich nicht Rosie, klar! Du sagst zu deiner Mutter, dass du sie hasst und haust dann einfach ab. Kannst du dir auch nur annähernd vorstellen, wie fertig sie gestern war, nachdem du das gesagt hast?! Sie liebt dich über alles, sogar mehr als mich. Sie hat dich alleine aufgezogen. Sie hat sich für dich entschieden, obwohl sie wusste wie schwierig das werden würde, weil sie alleine war! Deine Mom hat alles für dich gemacht und sich selbst nachhinten gestellt, damit DU alles hattest Rosie! Verdammt reiß dich gefälligst zusammen! Meine Mutter ist tot! Sie ist gestorben, als ich so alt war, wie du jetzt. Ich wünschte ich hätte noch eine Mom! Mit der ich in den Urlaub fahren könnte, mit der ich reden könnte, wenn ich mal Probleme habe, die mich in den Arm nimmt, weil man dann das Gefühlt hat, dass alles wieder gut wird! Aber das geht nicht mehr. Ich weiß Teenie sein, macht Spaß und man probiert sich aus, ha ha alles cool und toll. Aber du übertreibst es junge Dame! Hier ist die Grenze und weiter gehst du nicht, sonst hast du es mit mir zutun. Ich liebe dich Rosie, aber ich kann auch anders! Du bist erst Vierzehn und du hast spätestens um 22 Uhr Zuhause zusein! Du gehst gefälligst an dein Handy, wenn man dich anruft und ignorierst es nicht! Mir Egal was deine ach-so-tollen Freunde davon halten! Also krieg deinen Scheiß zusammen, geh zu deiner Mom hoch und entschuldige dich aufrichtig bei ihr, für das was du gesagt und getan hast!", sagte ich energisch und die vierzehnjährige sah mich erschrocken an. „Na los!", sagte ich gereizt und Rosie ging sofort nach oben. „Na geht doch. Man muss nur mal ein Machtwort sprechen." Seufzend rieb ich mir über die Augen und kochte uns Kaffee. Ich hoffe Chloe geht es dann etwas besser. Und dass sie trotzdem noch ein Baby möchte..

Die Bachelorette MitchellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt