Neuer Bruder, neues Leben!

Kapitel 32

Es war Sonntag. Sonntag morgen um 7:00 Uhr. Ich stand im Badezimmer und glättete meine Haare. "Wie weit bist du?" Rief meine Mutter ein bisschen nervös. "Fertig!" Rief ich zurück, zog das Glätteisen aus der Steckdose und legte es an seinem gewohnten Platz. Sofort ging ich runter, wo meine Mutter schon mit Autoschlüssel in der Hand auf mich wartete. "Hast du alles?" Fragte mich meine Mutter während ich meine Schuhe anzog. "Müsste ich eigentlich" antwortete ich knapp. "Na dann, los." Sie lächelte, als sie mir die Tür zur Garage aufhielt.
1 1/2 Stunden Autofahrt. In 2 Stunden haben wir einen Termin im Gerichtshof in Berlin, wo sich entscheiden wird, ob Manu die Erziehungsberechtigungund das Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommt. Davon hängt mein ganzes Leben ab. Denn in schon einem Monat sind Sommerferien und ich werde in die elfte Klasse versetzt. Das neue Schuljahr wollte ich eigentlich in Bayern bei Manu und Thomas antreten, wenn heut alles gut geht. Zum Gerichtstermin sind nur die wichtigsten Leute eingeladen. Manu kommt mit Thomas und ich komme mit meiner Mutter. Ich wollte zur Unterstützung eigentlich ganz gerne Marco dabei haben, aber der hat leider anderweitige Verpflichtungen.
Um so näher wir Berlin kamen, umso aufgeregter wurde ich. Als wir schließlich vorm Gerichtsgebäude hielten stöhnte ich auf. "Die Presse ist da, war ja klar". Meinte ich. Meine Mutter drehte sich zu mich um "du weißt ich toleriere deine Entscheidung zu Manuel ziehen zu wollen, du bist alt genug um selber zu wissen was du tust, aber bist du dir sicher dass das hier in Zukunft dein Leben sein soll?" Ich rollte mit den Augen "ja bin ich" antwortete ich nur und stieg aus. Sofort suchte ich mir meinen Weg ins Gebäude rein. "Marco?!" Fragte ich unglaubwürdig. Im Eingangsbereich stand Marco, im Anzug, und schien auf mich zu warten. "Soe! Endlich bist du da. Manu hatte schon Angst du kommst nicht mehr!" Ich ging zu ihm und küsste ihn. "Und ich dachte du kommst nicht!" Lächelte ich ihn an, "aber lass uns lieber reingehen".

Da ich keine Ahnung habe, wie so eine Verhandlung abläuft, lasse ich sie weg, und mache unmittelbar nach der Verhandlung weiter!

Ich trat in den Eingangsbereich und strahlte. Mein ganzer Körper zitterte vor Adrenalin. Manu, Marco, Thomas und meine Mutter kamen zu mir. "Du hast es geschafft!" Meinte Marco, zog mich in seine Arme und drückte mich so fest wie er nur konnte. Dann nam er ganz zärtlich mein Gesicht in seine Hände, und gab mir einen sanften aber leidenschaftlichen Kuss. Thomas räusperte sich kurz, schaute Marco gespielt streng an und zog mich dann in seine Arme. "Wies aussieht werden wir uns wohl in Zukunft öfter sehen." Meinte er. Dann kam Manu. Er strahlte. Er strahlte mich einfach nur an und sagte gar nichts. Statt dessen ergriff ich das Wort. "Wies aussieht wirst du wohl in Zukunft ein bisschen mehr leben in die Bude bekommen!" Er lächelte und zog mich zu sich. "Ich bin so froh dass du zu mir ziehst, ich hab dich in meinem Leben lange genug vermissen müssen." Auch ich schloss die Arme um ihn "ich verspreche dir, dass wirst du nie wieder Ja müssen." "Ich störe ja nur sehr ungerne," lächelte meine Mutter "aber vorerst müsste ich sie nochmal mit nach Hause nehmen." Wir alle lachten. Alle Aufgaben, Rechte und Pflichten wurden erst zum 1.7., also erst in einem Monat auf Manu übertragen. "Na dann, sehen wir uns am 1. wieder!" Lachte er.