Neuer Bruder, neues Leben!

Kapitel 41

Mein Plan so früh ins Bett zu gehen kam mir am nächsten morgen selbst zum Verhängnis. Ab 6 Uhr konnte ich nicht mehr schlafen und beschloss laufen zu gehen. Ich kramte ein sportshirt und Socken aus dem Schrank und ging runter. Unten zog ich mir meine Laufschuhe an und lief einfach los. Erstaunlicher Weise hatte ich mit laufen überhaupt kein Problem. Ne ganze Weile lief ich einfach durch die Gegend ohne wirklichen Plan wo ich genau hin will. Ich lief nicht sonderlich schnell, mal rechts und mal links rum, sodass ich erst 1 1/2 Stunden später wieder bei Manuel vor der Tür stand. Ich ging duschen und kuschelte mich dann gegen 8:30 Uhr nochmal an Julian.
Ich musste nochmal eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen das nächste mal öffnete war mein Bett leer. Leise hörte ich stimmen aus der Küche zu mir hoch dringen. Die Jungs schienen eine ziemlich hitzige Diskussion zu führen. Ich überlegte kurz, entschied mich dann aber tatsächlich dazu von der Treppe aus zu lauschen. Ich verstand immer nur Fetzen vom Gespräch und deswegen war es schwierig herauszufinden worum es geht. Das einzige was nicht zu überhören war, ist das Julian sauer ist und Manuel versuchte ihn zu beruhigen. Ich war der Meinung den Satz „Marco jetzt sag doch auch mal was!" zu hören. Aber Marco war doch gar nicht da? Gestern Abend waren doch nur Manuel, Thomas, Julian und ich da gewesen? Ich beschloss der Sache auf den Grund zu gehen. „Guten Morgen!" sagte ich gut gelaunt und ging in die Küche, als ich nur ein gemurmeltes Morgen zurück bekam. „Was ist denn beieinander los?" fragte ich und schnappte mir eine Tasse. „Die Presse ist los!" funkelte Julian böse. Ich zog eine Augenbraue hoch und schaute Manuel fragend an. Dieser seufzte. „Sie haben dich, Julian und Marco beim Essen gesehen." fing dieser an zu erklären. „Und?" fragte ich „wo ist das Problem mit seinem Freund und einen gemeinsamen Kumpel essen zu gehen?" „das Problem ist ganz einfach dass sie gesehen haben wie ihr mit einander umgeht und wie ich und Juli miteinander umgegangen sind." meldete sich jetzt auch Marco zu Wort. Leise und schüchtern. „Sie denken du würdest mir mit Juli fremd gehen oder so was..." jetzt war ich verwirrt. „Die Presse denkt ernsthaft ich würde dich mit Julian betrügen?" Manuel nickte. Jetzt meldete sich auch Julian wieder zu Wort. „Und deshalb kann das so nicht weiter gehen. Ihr müsst euch trennen damit wir zusammen sein können bevor sie den nächsten von uns in die Pfanne hauen."erklärte dieser und an Manuels Reaktion erkannte ich, dass er den Vorschlag heute nicht zum ersten Mal hörte. Auch ich schüttelte den Kopf. „Das würde bedeuten dass Marco und Mario sich outen müssten und ich kann will und werde die beiden nicht dazu zwingen. Dafür steht für beide zu viel auf dem Spiel und die beiden sollten diese Entscheidung nicht aus schlechtem Gewissen oder ähnlichen Fällen. Also bleiben Marco und ich noch ne Weile zusammen. Egal ob die Presse mich auseinander pflückt oder nicht." entschied ich. Julian wollte gerade zum Protest ansetzen als ich ihn ins Wort viel. „Es bringt euch auch nichts zu protestieren. Ich habe mich entschieden und dabei bleibt es, es kann eh keiner von euch ändern." ergänzte ich meinen Vortrag.