Kapitel 5

174 19 9
                                    

Ich gehe in die kleine Hütte und komme in einen ziemlich quadratisch wirkenden kleinen Flur hinein -Vielleicht nur so zwei Meter lang an jeder Seite. Ein kleiner runder Teppich liegt in der Mitte und an jeder Wand ist eine Tür.

Ich beiße mir auf die Unterlippe und gehe einfach auf die Tür gegenüber zu. Langsam mache ich sie auf und zum Vorschein kommt ein sauberes, ganz in weiß gehaltenes Bad. Es ist nicht unfassbar groß, aber ein wenig größer als der Flur.

Direkt rechts neben der Tür ist ein weißer Schrank. Dahinter in der Ecke kommt das weiße Waschbecken. In der linken hinteren Ecke steht eine Duschkabine mit milchigen Glaswänden. Zwischen der Dusche und dem Waschbecken steht ein Wäschekorb aus glänzendem, silbernen Metall. Ich mache noch einen Schritt weiter hinein und entdecke links hinter der Tür die Toilette.

Weil ich nicht weiß, was ich hier sonst noch tun soll, mache ich die Badezimmertür wieder zu und wende mich erst dem linken Zimmer zu.

Ich ziehe die Tür auf und werde direkt von einem Einzelbett begrüßt. Es steht mit dem Kopfende so, dass man direkt auf die Tür draufschauen kann. Neben dem Bett steht ein kleines Nachtschränkchen und den Platz zwischen dem Fußende und der Wand hinter der Tür nimmt ein Kleiderschrank ein. Ich drehe mich nach rechts und dort steht das zweite Bett. Auch hier steht daneben ein Nachttisch. Dann ist ein bisschen Platz und dann folgt der zweite Kleiderschrank.

An der freien Wand gegenüber von der Tür ist ein großes Fenster und darunter stehen zwei kleine, aber bequem aussehende Sessel.

Okay.

Ich gehe wieder raus und in das Zimmer gegenüber hinein und – es sieht absolut identisch aus, nur halt spiegelverkehrt. Selbst die Farben sind absolut gleich gehalten: in sanften braun und gelbtönen.

Weil es also völlig egal ist, welches Zimmer ich nehme, lasse ich meine Tasche einfach hier mitten auf den Boden vor die beiden dunkelbraunen Sessel fallen und setze mich dann auf das Bett, was man nicht sofort sehen kann, wenn man zur Tür hereinkommt.

Ich atme durch und starre an die Wand gegenüber.

Ich fasse es nicht.

Ich schließe die Augen kurz und atme wieder tief ein und danach wieder aus.

Ich bin hier in einem Camp für Jugendliche mit irgendwelchen seltsamen Kräften.

Ich bin ein Telepath.

Und was ist dieser Miles? Ein Pyro? Pyrokinese?

Ich weiß, dass ‚pyro' eine Vorsilbe ist und auf etwas mit Feuer hindeutet und aus dem griechischen kommt...

Nachdenklich drücke ich mit dem Zeigefinger meine Brille wieder ganz nach oben auf meine Nase.

Was ist also ein Pyro? Kann er mit Feuer spielen? Irgendsowas wird es ja wohl sein...

Das ist ja geiler als gedacht!

Ich horche auf und setze mich gerader aufs Bett.

Michael ist in Nummer 12. Also das Haus rechts neben mir, dann nehme ich das rechte Zimmer.

Mein Herz macht einen Sprung.

Mein Zimmerpartner kommt!

Nervös beginne ich mit dem rechten Bein zu wippen. Soll ich vielleicht aufstehen? Oder doch einfach ganz cool, locker und lässig hier sitzen bleiben?

Oh bitte, ich kann doch nicht locker und lässig wirken!

Die Tür geht auf und mit einem Satz stehe ich auf meinen Füßen und grinse unsicher den Jungen an, der gerade mit seinem Rollkoffer kämpft, der wohl nicht über die Türschwelle will.

Hoppe Hoppe Reiter... - William James Camp (Mashton FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt