Kapitel 15

1.5K 31 0
                                    

Da hatte sie recht. Was wenn nicht? Wird er je von meiner Seite weichen? Das war eine gute Frage. Eine Frage, die ich selbst nicht beantworten konnte. Eine Frage, die nur die Zeit beantworten konnte. Aber was, wenn ich mich so richtig an ihn gewöhne? Was wenn alles, mein Leben, mein Glück und meine Laune eines Tages nur von ihm abhängig ist und er einfach geht?! Ein zweites Mal würde ich das wohl kaum verkraften!

______________________

Während ich Rüzgar fassungslos anstarrte, stürmte Rüzgar durch die Türe.

Rüzgar: Rüya! -

Als er Esra dort vor sich stehen sah, war er nicht dazu fähig, seinen Satz zu beenden. Er war nicht überrascht oder desgleichen. Nein, viel eher sah ich in seinem Gesicht Ärgernis. Er stand dort vor Esra und mir - Seiner Exfreundin und seiner Ehefrau. Was er wohl in dem Moment alles fühlte? Er hielt die Tür auf und forderte Esra dazu auf, zu verschwinden. Sie stand da wie angewurzelt und verschränkte die Arme vor der Brust.

Esra: Nö. Nicht ohne dich, mein Schatz.

Sie zwinkerte mir provozierend zu. Ich hielt mich da raus. Ich wollte Rüzgar auf keinen Fall beeinflussen. Ich wollte dass er auf sein Herz hört und allein entscheidet! Rüzgar packte ihren Arm und zerrte sie gewalttätig vor die Türe.

Rüzgar: Trete mir nie wieder unter die Augen!

Er schlug die Tür zu und drehte sich um zu mir.

Rüya: Rüzgar! Sie und Emin machen gemeinsame Sache!

Rüzgar: Wieso hast du grad einfach nur geschwiegen?

Rüya: Nunja.. ich wollte dass du auf dein Herz hörst..

Rüzgar: Mein Herz kannst nur du hören.

Ich schaute ihn fragend an. Er nahm meine Hand in die in der seine und führte sie auf seine Brust, sodass ich seinen Herzschlag fühlen konnte.

Rüya: Was? -

Rüzgar: Dieses Herz schlägt von heute an nur noch für dich!

Wie süß ist das bitte?! Sowas kam von Rüzgar, demjenigen den ich immer für einen Hornochsen gehalten habe. Ich war einfach sprachlos und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich schwieg nur und genoss den Moment.

_______________________

- Esras Sicht -

Mir blieb der Mund offen, als mir Rüya die Tür öffnete, anstelle von Rüzgar. Emin sollte doch diese dumme Kuh aus dem Haus locken. Dieser unfähige Idiot hat mal wieder nichts auf die Reihe gekriegt! War das jetzt noch immer nicht genug Abwechslung für Rüzgar? Der wollte ja immer noch Ehepaar spielen - mit Rüya! Dies schien eine sehr lange Phase zu werden. Auch das hat nicht funktioniert. So brutal wie an diesem Abend ist er noch nie gewesen - zumindest mir gegenüber. Das zwischen Ihm und mir ist nie Liebe gewesen.. vielleicht viel eher Leidenschaft.. aber ihn mit die von mir meistgehassten Person teilen? Das war längst über jegliche Grenze geschritten. Ich ging wieder zu meinem Bruder, jedoch brauchte ich gar nicht zu klingeln. Er saß vor dem Apartment auf der Treppe und wischte sich mit dem Handrücken über seinen Mundwinkel.

Esra: Emin? Was ist denn mit dir passiert?

Emin: Ist nicht der Rede wert man.

Esra: Was auch immer, der Plan ist gescheitert! -

Emin: Ich weiß! Rüzgar ist anstelle von Rüya gekommen..

Esra: Rüzgar hat dich für dieses Mädchen zusammen geschlagen?!

Emin: Halt's Maul! Er ist derjenige der kassiert hat!

- Rüzgars Sicht -

Ich konnte gar nicht fassen, was passiert ist. Als sie und ich noch 2 fremde waren, ist ein WIR daraus geworden. Sie sah beim schlafen so --so engelsgleich aus. Ich strich über ihr weiches, pechschwarzes Haar und zog den Duft in mich ein. Ihr Duft war genauso schön, wie sie selbst.

_____________________

Als ich morgens aufwachte, lag ich in meinem Bett, obwohl ich auf der Couch eingeschlafen bin. Ich schaute verschlafen mit halbem Auge in ein lächelndes Gesicht. Automatisch zauberte sich ebenfalls ein Lächeln in mein Gesicht. Er wickelte eine dicke Haarsträhne um seinen Finger.

Rüzgar: Guten Morgen Rüyam! (Meine Rüya - Übersetzung von Rüya: Traum)

Rüya: Guten Morgen Rüzgar Bey (Herr)!

Ich tastete nach meinem Wecker, welcher auf meiner Kommode stand. 06:45 Uhr. Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht und stand auf, um mich fertig zu machen. Ich hatte wieder Schule. Ich musste mich beeilen, um noch Frühstück vorbereiten zu können.

Rüzgar: Vergiss nicht, die Kündigung einzureichen!

Rüya: Oh, die muss ich noch schreiben!

Rüzgar: Hab ich schon erledigt

Er reichte mir die Kündigung rüber. Wie konnte es eigentlich sein, dass ich auf ihn hörte?

Liebe auf Umwegen - Rüya & Rüzgar ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt