Kapitel 18

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Als sich plötzlich die Tür öffnete, konnte ich meinen Augen nicht trauen..

Rüya: B-

Meine Lippen bewegten sich Zwar aber das Wort ‚Baba' ( Vater ) konnte ich nicht sagen. Ich hatte weder den Anstand dazu es zu sagen, noch hatte ich den Anstand dazu ihm ins Gesicht zu sehen. Wie konnte es sein, dass der Mann, der mich nicht mehr als seine Tochter akzeptierte aufeinmal hier im Krankenhaus vor mir stand?! Träumte ich? Das konnte doch niemals die Realität sein.. das wäre viel zu schön, um wahr zu sein! Er hätte mir am liebsten ins Gesicht gespuckt! Aber als ich diese glasigen Augen voller Reue sah, als ich diesen warmen Blick von früher sah.. da füllten sich meine Augen mit Tränen. All die Schmerzen die ich an meinem ganzen Körper - von Kopf bis Fuß verspürte, verschwanden für einen Moment.

Vater: Rüya.. Kizim (meine Tochter)..

Rüya: B-baba.. (Vater)

Vater: Wie oft soll ich dir noch sagen, dass man dich kaum versteht wenn du weinst?

Er kam langsam auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Er strich über mein Haar, so wie schon lange nicht mehr. Wie sehr ich seine Nähe vermiss habe..

Vater: Was hattest du in Emins Auto zu suchen, mein Kind?

Auch dieses Mal brach ich in Panik aus, dass er mir nicht glauben würde.. so wie beim letzten Mal.

Rüya: Ich schwöre dir ich hab keine Schuld! Er hat mich an der Schule abgefangen und mich gegen meinen Willen in sein Auto gezerrt!

Vater: Pscht beruhig dich!

Er wischte die Tränen aus meinem Gesicht.

Am liebsten hätte ich ihm alles, auch wirklich alles erzählt. Dass Gizem alles eingefedelt hat, wie widerlich sie mich behandelt hat, was für ein billiges Stück Esra ist.. alles halt. Aber dazu fehlte mir der Mut. Ich hatte Angst, dass er mir nicht glauben würde..dass er meine Hand sofort wieder loslassen würde - für immer! Ich hatte keine Mutter, was Mutterliebe war wusste ich nicht. Ich kannte nur Vaterliebe. Ich wollte es nicht wieder kurz nachdem ich es wiedergefunden habe, verlieren. Dennoch war es das Risiko wert. Was, wenn er mir doch glaubt?!

Rüya: Ich muss mit dir über etwas reden, aber bitte hör mir bis zum Schluss zu!

In dem Moment kam die Krankenschwester ins Zimmer..

Krankenschwester: Sie müssen jetzt raus, damit auch die nächste Person zu ihr kann!

Wieso gerade dann, als ich alles sagen wollte?!

Vater: Wir reden beim nächsten Mal darüber..

Er küsste meine Stirn und verließ das Zimmer.

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Die Tür öffnete sich einen Spalt breit.. schon als ich den Schatten sah, erkannte ich ihn sofort. Mein Herz klopfte wie wild. Er kam mit schnellen Schritten mit einem Rosenstrauß in der Hand auf mich zu und schloss mich so fest in seine Arme, dass ich mich kaum bewegen konnte. Ich genoss diesen Augenblick. Rüzgar. Der einzige, für den mein Herz noch schlug. Er hatte glasige Augen.. ich hätte nie gedacht, dass das möglich wär.

Rüzgar: Mein Engel! Ich hatte solche Angst, dich nie wieder in meine Arme nehmen zu können!

Ihn so reden zu hören, berührte mich einfach. Die Tränen rollten meine Wangen hinunter. Nicht aus Trauer oder desgleichen. Ganz im Gegenteil. Ich weinte, weil ich glücklich war. Einen so besonderen Menschen im Leben zu haben.. war einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Er wischte mit seinen Daumen die Tränen aus meinem Gesicht und küsste meine Stirn.

Liebe auf Umwegen - Rüya & Rüzgar ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt