Kapitel 8

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Er schlug mit der Hand auf den Tisch.

Direktor: Das ist kein Grund, wie ein wildes Tier auf jemanden los zu gehen!

Ich traute mich nicht, auch nur ein Wort zu sagen. .er war so wütend..

Als gerechte Strafe sah er eine Suspension von 5 Tagen. Auch gut, konnte ich halt ausschlafen. Traurig war ich auf keinen Fall. Schließlich habe ich all meine Wut an Esra ausgelassen. Wenn ich das nicht losgeworden wäre, hätte es mich innerlich zerfressen. Ich verließ das Schulgelände und wartete auf den nächsten Bus. Es dauerte ganze 45 Minuten, bis dieser kam. Solange nahm ich mein Handy zur Hand. Als ich mir aus Langeweile Bilder anschaute, stieß ich auf meine Bilder mit ' ihm '.. unter Tränen in den Augen löschte ich ein Bild nach dem anderen. Jedes Mal, als ich auf ' löschen ' drückte, zog sich etwas in meinem Herzen zusammen. Ich schaute auf den Boden und sah einen Schatten auf mich zukommen. Sofort wischte ich mit meinen Händen die Tränen aus meinem Gesicht.

Unbek. : Du vermisst mich, was?

Diese Stimme war mir eine sehr bekannte Stimme. Emin. Wie sehr ich diese raue Stimme vermisst habe.. das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Aber es galt, hart zu bleiben - egal was er sagt. Egal, wie er mich ansieht! Ich musste hart sein! Er setzte sich grinsend neben mich auf die Bank und schaute mich dauerhaft an.

Emin: Du bist wohl mit deinem neuen nicht glücklich, was?

Ich nahm einmal tief Luft.

Rüya: Wie kommst du denn darauf? Emin: Dir fehlt dieses Funkeln in den Augen, das du immer hattest.

Rüya: was weißt du denn schon!

Emin: einfach alles, was dich betrifft.

Rüya: komm zum Punkt, Emin. Was willst du?

Emin: Ich glaube dir nicht, dass du den Mann, den du ' Aşkım ' genannt hast schon vergessen hast!

Rüya: wo bist du bitte ein Mann? Wärst du ein Mann, hättest du letzteres nicht getan!

Emin: wowowo immer schön langsam! Du weißt genau wie die Umstände waren!

Rüya: was willst du dann jetzt noch?

Emin: du fehlst mir.

Rüya: na und?

Emin: Komm zurück zu mir

Mein Bauch kribbelte wie schon lange nicht mehr. Mein Herz? Es tanzte völlig aus der Reihe.. ich dachte, es würde jeden Moment heraus springen.. aber das was er getan hat, war unverzeihlich. Noch dazu hat er es seiner Mutter und seiner Schwester erzählt. Er hat mich einfach im Stich gelassen.. Gestern war er bei mir, heute bin ich allein hier..

Rüya: Du bist für mich gestorben.

Dabei schaute ich ihn nicht an.. ich konnte es nicht.

Emin: Du liebst mich immer noch!

Rüya: an meiner Seite ist jetzt ein anderer!

Erst strich er mir übers Haar, anschließend näherte er sich meinem Gesicht, um mich zu küssen. Bei seiner Berührung zuckte ich zusammen, ich wisch ihm nur knapp aus. Genau in dem Moment kam der Bus. Perfektes Timing. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, geschweige denn ihn anzusehen, stieg ich in den Bus ein. Ich schaute ihn durch das Fenster an und schluckte die Tränen runter. Wann würde ich endlich mit ihm abschließen und ihn vergessen? Wann würde alles wieder gut sein?

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Rüzgar: was machst du so früh schon hier?

Ich war überhaupt gar nicht in Stimmung und hatte kaum die Kraft, mit ihm zu streiten. Ich lief ins Schlafzimmer, verschloss die Türe, schmiss mich aufs Bett und weinte all die Tränen raus, die ich runtergeschluckt habe. Habt ihr schonmal auf den, den ihr so sehr liebt verzichten müssen? Musstet ihr ihn vergessen, so sehr ihr ihn auch wolltet? Dieses Gefühl..ist so schwer zu beschreiben. Aber ich kann sagen, dass es einem alle Kraft raubt. All die Hoffnung. All den Glaube. Jegliches Glück. Aber vor allem raubt es einem das Lachen.

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Egal wie kraft - und lustlos ich mich fühlte..mir fiel ein, dass ich arbeiten muss. Ich sah furchtbar aus. Ich schminkte mich ab und schminkte mich anschließend erneut. Das ließ mich etwas besser fühlen.

Rüzgar: Rü-

Ich knallte hinter mir die Tür zu und beeilte mich. Ich weiß, diesmal war ich wirklich unfair ihm gegenüber - das braucht ihr mir nicht zu sagen. Aber ich hatte weder die Lust, noch die Kraft auf seine Fragerei.

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Erst lernte ich alle Mitarbeiter kennen, anschließend zeigte mir Sarah alles. Sarah hatte blonde kurze Haare mit dunkleren Strähnen. Dazu trug sie ein Badana im Haar. Ihre Augen waren dick schwarz geschminkt. Sie hatte Tunnel, Piercings und Tätowierungen. Sprich: Sie war eine Frau, die sich völlig verunstaltet hat. Sie war aber unheimlich nett zu mir. Ich war grad dabei, die neue Ware zusammen zu legen und in den Regalen etc zu platzieren. Ein junger Mann fragte mich etwas. Als ich zu ihm hochsah, um ihm behilflich zu sein, starrte er mich für einen Moment nur an.

Junge: ich brauche ein Geburtstagsgeschenk für meine Schwester

Rüya: dann würde ich einen Gutschein empfehlen.

Junge: Ja dann nehme ich einen.

Als ich merkte, dass keiner die Kasse bedient, übernahm ich dies.

Junge: Dich hab ich hier ja noch nie gesehen

Rüya: Bin ja auch erst seit heute hier.

Junge: achso klingt logisch.

Der Job als Verkäuferin war richtig nervig. Der Typ laberte und laberte. Ich hatte auch noch keine andere Wahl, als freundlich zu sein. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass er nicht nerven soll.

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Der Job war gar nicht so hart. Das einzig anstrengende war, dass ich so lange stehen musste. Als ich zuhause ankam, war Rüzgar nicht Zuhause. Gut für mich. Ich lief wieder ins Schlafzimmer, um mich umzuziehen für den Abend mit den Mädels. Ich wollte mich nicht zu sehr auftakeln, um zu viel Aufmerksamkeit zu vermeiden. Ich zog mir eine helle Jeans an, dessen Knie aus Leder waren. Dazu ein Rosa Oberteil und die passenden Pumps, welche hinten Nieten hatten. Die Mädels holten mich ab ( Eda hat einen Führerschein ). Wir fuhren in eine Shishabar. Wie immer war es sehr voll dort. Das negative: Auch Rüzgar war dort - mit Esra. Ich hoffte ,dass er uns, insbesondere mich nicht bemerken würde. Es setzte sich eine Gruppe von 3 Jungs zu uns. Einer sah besser aus als der andere. Es dauerte nicht lange, bis Rüzgar uns entdeckte. Er setzte sich zwischen Melisa und mich. Dass er auch noch Esra mit an unseren Tisch nahm, war echt die Höhe des Gipfels. Sein Ernst?! Plötzlich prustete Eda los.

Eda: Esroş wer hat denn dein Gesicht so verunstaltet? Hast du etwa Schläge gekriegt?

Esra warf ihr einen wütenden Blick zu.

Rüzgar: stimmt, dein Gesicht sieht irgendwie komisch aus heute.

Esra warg diesmal mir einen giftigen Blick zu.

Esra: Die Person selbst weiß schon Bescheid.

Liebe auf Umwegen - Rüya & Rüzgar ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt